Erstes Reisetagebuch
Sämmtl. Abteilgen1
haben bisher nur von den
bescheidenen Mitglieds-
beiträgen u. gelegentl.2
Subventionen gelebt.
(Subventionen bis ca 2000 Schilling)
Für museale Zwecke konnte
(da Zs. Carinthia31 Zeichen (durchgestrichen)alle Mittel
aufgebrt4) nichts ausgegeben
werden konnte.
IGrundlage:IAntikeu. Prähistoriemit
anständigen Räumen u.
einem Fachmann.5
Dazu Vorgeschichte u. Alpines
sowie geolog. Abtlg.6
Historie.9
Zusammen mitDiöcesan-
Aus beiden wäre einausgesprochenkärnt-
nerisches Museum zu schaffen,
dessen Bestände u. Qualität
hervorragend wären.11
- 1.Sämtliche Abteilungen
- 2.gelegentlichen
- 3.Gemeint ist die 1811 erstmals erschienene Zeitschrift (= Abkürzung Zs.) "Carinthia - Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung", Publikationsorgan desGeschichtsvereins für Kärntenund älteste historische Zeitschrift Österreichs (s.Homepage des Geschichtsvereins für Kärnten, Carinthia I, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten).
- 4.aufgebraucht
- 5.Posseskizzierte ein Konzept für die Neustrukturierung des Kärntner Landesmuseums Rudolfinum, dessen Sammlung "auf den für Kärnten als uraltem Kulturland eigentümlichen praehistorischen, antiken und nachantiken Funden und Ausgrabungen" beruhe, die - auf die laufenden archäologischen Ausgrabungen Bezug nehmend - "noch ständig Früchte" trügen, wie er später in seinem Bericht über die Landesmuseen der Ostmark ausführte (s.BArch, B 323/229, Hans Posse, Bericht über die Landesmuseen der Ostmark, IV Das Kärntner Landesmuseum Rudolfinum in Klagenfurt, abgedruckt in:Schwarz (2018), S. 204-210, hier S. 210).
- 6.geologische Abteilung
- 7.Kunsthistorische Abteilung
- 8.lokaler
- 9.Posse stellte hier Überlegungen zu einem Konzept für die Neustrukturierung der Kunsthistorischen Abteilung desKärntner Landesmuseums Rudolfinum an, das er in seinem Bericht über die Landesmuseen der Ostmark ausarbeitete und ausformulierte (s.BArch, B 323/229, Hans Posse, Bericht über die Landesmuseen der Ostmark, IV Das Kärntner Landesmuseum Rudolfinum in Klagenfurt, abgedruckt in:Schwarz (2018), S. 204-210, hier S. 209-210).
- 10.Gemeint sind die"Stuckreliefs aus Millstatt nach Andrea Mantegna", wiePossein seinem Bericht über die Landesmuseen der Ostmark ausformulierte (s.BArch, B 323/229, Hans Posse, Bericht über die Landesmuseen der Ostmark, IV Das Kärntner Landesmuseum Rudolfinum in Klagenfurt, abgedruckt in:Schwarz (2018), S. 204-210, hier S. 209), die aus derBrauttruhe der Paola Gonzagastammen und Szenen aus dem Leben desKaisers Trajandarstellen (s. Milesi (1975)).
- 11.Posseunterbreitete späterHitlerin seinem Bericht über die Landesmuseen der Ostmark den Vorschlag, "die provisorisch in der Burg untergebrachteLandesgalerie" und "die wertvollen Bestände desfürstbischöflichen Diözesanmuseums" mit den lokalen Kunstwerken desLandesmuseums Rudolfinumzu vereinigen und so "eine Kärntner Kunstabteilung zu schaffen" (s.BArch, B 323/229, Hans Posse: Bericht über die Landesmuseen der Ostmark, IV Das Kärntner Landesmuseum Rudolfinum in Klagenfurt, abgedruckt in:Schwarz (2018), S. 204-210, hier S. 210).
Sal. Koninck, Gelehrter im Studierzimmer2
Nicol. Maes, Herrenporträt
lebensgroß.4
Mittwoch 1950 1750Casino.
Im Dom des Wawel.
Mittwoch 29. Nov. 39
Nach dem Wawel zuUnter-
Besichtigung des Domschatzes
In der BurgOberbürgermeister
Zörner. - Kistenauspacken (War
mitDr. Ruprecht7 Gast
- 1.Vermutlich ist Anthonie Palamedesz gemeint, der in seiner Arbeit vonDirck Halsbeeinflusst wurde.
- 2.Vermutlich handelt es sich um das Werk "Prorok Zachariasz", das 1936 mit Salomon Koninck in Verbindung gebracht worden war (s.Winiewicz-Wolska (2001), Nr. 44, S. 73-75, 314-315).
- 3.Westfälischer
- 4.Vermutlich ist das "Portret mężczyzny" eines unbekannten Künstlers nachNicolaes Maesgemeint.
- 5.Possefühlte sich der PersonAugusts des Starkenin besonderem Maße verbunden; er hatte über ihn publiziert (s. Posse, Hans: "Augustus Rex. Zum Gedächtnis eines deutschen Fürsten, August des Starken, Kurfürsten von Sachsen und Königs von Polen (1. Februar 1733)." In:Der Türmer. Deutsche Monatshefte35 (1933), S. 473-480). Zudem galtPosses langjähriges Forschungsinteresse der SammelpolitikAugust des Starkenund seines SohnsFriedrich August II., welche die Dresdener Kunstsammlungen im 18. Jahrhundert innerhalb weniger Jahre aufgebaut hatten.
- 6.Der noch nicht bezogene Neubau derJagiellonischen Bibliothek(Universitätsbibliothek) diente als zentrales Sammellager für die beschlagnahmten Kunstwerke aus öffentlichem, kirchlichem und privatem Besitz. Hier war man soeben dabei, die Kisten der ausWarschauabtransportierten Objekte auszupacken. AnHitlerberichtetePosse: "InKrakauwaren fast täglich Waggons mit den sichergestellten Kunstwerken aus öffentlichem, kirchlichem und privatem Besitz im Anrollen. Die Kunstwerke werden in dem dafür besonders geeigneten Neubau derJagellonischen BibliothekinKrakaugesammelt und dort zu einer übersichtlichen Aufstellung gebracht, die im Februar 1940 beendet sein dürfte." (s.BArch, B 323/163, Nr. 211-214, Hans Posse, Bericht über die auftragsweise übernommene Reise nach Krakau und Warschau zur Unterrichtung über die Art und den Umfang der beschlagnahmten Kunstwerte).
- 7.Als Direktor derWaffensammlung des Kunsthistorischen Museums war Leopold Ruprecht der Waffenexperte im Stab vonKaj Mühlmann.Possehatte ihn bereits inWienkennengelernt, woRuprechtfür das in der Neuen Hofburg eingerichteteZentraldepot der beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen zuständig war (s.Schwarz (2018), S. 34-42).
- 8.Vermutlich ist mit "Civil. Casino" das Ring-Casino am Stephansplatz 3 gemeint (s.Baedeker/Steinheil (1943), S. 34).