Egger, Ernst

Egger, Ernst
Geburtsdaten
18.11.1866
Todesdaten
09.12.1944
Geschlecht
männlich
Beruf
Unternehmer
Großindustrieller
Dienstgrad/akad. Titel
Ing.

Kunstsammler; allgemein s. BDA-Archiv, RestMat., K. 34, Personenmappe Ernst Egger; Grundbesitzer; Baurat;

Ernst Egger war Generaldirektor der Vereinigten Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (VEAG), die er von seinem Vater Béla Egger (1836-1910) übernommen hatte und die mit der Niederösterreichischen Eskompte-Gesellschaft fusionierte, sowie Verwaltungs-, Aufsichts- und Direktionsratsmitglied von 26 weiteren Konzernunternehmen. Die 1938 auf einen Gesamtwert von 90.000,- Reichsmark geschätzte Kunstsammlung Egger bestand v. a. aus einer Silbersammlung. Sie wurde von der Vermögensverkehrsstelle beschlagnahmt und schließlich ab 1939 teilweise über das Dorotheum veräußert. Die Familie Egger versuchte mittels gefälschter Papiere zu flüchten, wurde jedoch im Januar 1944 von der Gestapo verhaftet. Fanny Egger verstarb noch während der Haft, der Rest der Familie wurde deportiert und ermordet.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden die enteigneten Sammlungsbestände aufgrund eigens erlassener Rückstellungsgesetze (s. Bundesgesetze 1946-1995) an die rechtmäßigen Eigentümer bzw. deren Rechtsnachfolger restituiert. Im Fall Egger wurde, soweit ersichtlich, kein Rückstellungsantrag gestellt. Nach der Installation des Kunstrückgabegesetzes von 1998 (s. Kunstrückgabegesetz) wurde 2006 die Restitution einer Briefwaage an die rechtmäßigen ErbInnen beschlossen.

Literatur Kurzangaben
Österr. biogr. Lex.
Personenname in Verweisungsformen
Egger, Ernst Josef