Madonna di Gaeta

Madonna di Gaeta
Gattung
Malerei
Von Posse vergebener Titel
Madonna di Gaeta
Datum der Begutachtung
28.01.1940
Ort der Begutachtung
Ort der Begutachtung (Institution)

Alfred Lüdke hatte das Bild in den 1920er Jahren vom Fürsten von Putbus erworben. Er war davon überzeugt, ein Originalwerk aus der Hand Raffaels zu besitzen. Die Zuschreibung galt allerdings auch in Fachkreisen als zweifelhaft, jedoch verfügte Lüdke über Gutachten, die ihm die Echtheit "seines Raffaels" bestätigten. Bereits 1936 sollte das Gemälde Hitler zum Geburtstagsgeschenk gemacht werden. Wegen des möglichen Verkaufs des Bildes zog Lüdke aus der Schweiz nach München. Im März 1937 wurde ein Kaufvertrag geschlossen. Bei der Erstellung eines weiteren Gutachtens in Berlin schienen jedoch erneut Zweifel an der Originalität auf. Maltechnische Untersuchungen und Röntgenaufnahmen wurden angefertigt, das Bild der Hand Raffaels abgeschrieben. Trotzdem befürworteten andere weiterhin die Echtheit des Werks. Seit Juni 1939 befand sich das Gemälde im Kunsthistorischen Museum in Wien. Da die Erwerbsfrage noch immer nicht gänzlich geklärt war, besichtigte es Posse dort im Januar 1940 und erstellt ein Gutachten, in dem er sich deutlich gegen eine Urheberschaft Raffaels und für "eine alte, vielleicht [mit Raffael] gleichzeitige Wiederholung des originalen Rundbildes der Madonna Alba, aus dem Rundformat ins Viereck gebracht, von anderer Hand" aussprach (s. BArch, B 323/163, Posses Gutachten vom 29.01.1940) - von einem Kauf riet er entschieden ab. Nach Vorschlag Lüdkes, der dem Fälschungsvorwurf entgegenwirken wollte, wurde das Bild auf Befehl Hitlers im Februar 1940 ins Doerner Institut gebracht, um ein abschließendes unabhängiges Gutachten über die Echtheit des Gemäldes erstellen zu lassen. Die Münchner Experten lehnten die Schöpfung durch Raffael klar ab. An einen Erwerb ist spätestens jetzt nicht mehr zu denken. Erst 1942 erhält Lüdke das Bild zurück.

allgemein s. BArch, B 323/181, Erwerb der "Madonna di Gaeta" von Raffael durch den Reichsführer SS Himmler als Geschenk für Hitler

alternative Titel
Putbus-Madonna