Fischel, Adele

Kunstsammlerin; allgemein s. BDA-Archiv, RestMat., K. 35, Personenmappe Adele Fischel (Fischl);

Die Kunstsammlung von Adele Fischel beinhaltete u. a. Malerei und Skulptur vorrangig deutscher, italienischer und niederländischer Künstler des 14. bis 18. Jahrhunderts, einige Asiatika sowie Bronzeplaketten und Medaillen. Nach deren Schätzung im Juli 1938 wurde sie Stück für Stück veräußert. 1939 schenkte Frau Fischel die wertvollsten Objekte Fritz Hofbauer, dem Mann ihrer Cousine. Da dieser als 'Arier' galt, hoffte sie, die Kunstwerke so in Sicherheit zu bringen. Die Schenkung wurde durch die Zentralstelle für Denkmalschutz und das Kunsthistorische Museum Wien gebilligt, jedoch 1940 vom Reichswirtschaftsminister in Berlin abgelehnt. 1939 musste Adele Fischel zwei ihrer Liegenschaften verkaufen, um die Forderungen für 'Reichsfluchtsteuer' und 'Judenvermögensabgabe' zu bezahlen. Ihr Schmuck und ihre Silbergegenstände wurden dem Dorotheum übergeben. Adele Fischel wurde am 24.09.1942 nach Theresienstadt deportiert, wo sie im Jahr darauf ermordet wurde.

Cousine von Fritz Mandl