Reitlinger, Friedrich

Reitlinger, Friedrich
Todesdaten
14.03.1938
Geschlecht
männlich
Beruf
Ingenieur
Industrieller
Unternehmer
Wirtschaftsfunktionär
Dienstgrad/akad. Titel
Dipl.-Ing.

1900 Staatsprüfung für Bergwesen an der montanistischen Hochschule in Příbram und im gleichen Jahr Betriebsleiter der seinem Vater gehörenden Jenbacher Berg- und Hüttenwerke, dort ab 1907 Vertretung der Firma nach außen hin, schließlich 1914 Übernahme und nach dem Tod seines Vaters 1916/17 alleiniger Inhaber des Unternehmens; 1917 vom Judentum zum Katholizismus konvertiert; von 1917 bis 1935 Präsident der Tiroler Industriellenvereinigung, von 1920 bis 1935 Vizepräsident der Tiroler Handelskammer, von 1924 bis 1936 Mitglied der Sektion Bergbau der Ingenieurkammer für Tirol und Vorarlberg, von 1927 bis 1934 Vizepräsident bzw. Mitglied des Verwaltungsrates der Hauptbank für Tirol und Vorarlberg, im Dezember 1927 in Innsbruck Gründer und erster Präsident (bis 1933/34) des ersten Rotary-Clubs außerhalb Wiens; im Zuge des 'Anschlusses' Österreichs bis heute nicht eindeutig geklärter "Tod auf Verlangen" durch seine Tochter, die anschließend Selbstmord beging; nach dem Tod Reitlingers wurden Besitz und Firma zugunsten des Landes Tirol beschlagnahmt, sein gesamter Hausstand (v. a. Möbel und Gemälde) wurde auf Geheiß der Gauleitung im Oktober 1938 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum eingelagert, das Unternehmen etwas später durch den Ingenieur Ernst Heinkel (1888-1958) arisiert;

nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Privatbesitz an Reitlingers Sohn restituiert, der Betrieb jedoch nicht, ein großer Teil war durch Bombenschäden verloren gegangen, anderes ohne Wiederbeschaffungsmöglichkeit an diverse Ämter weitergegeben, vereinzelte Gemälde wurden erst innerhalb der letzten Jahre restituiert

Literatur Kurzangaben
Internat. biogr. Index
Personenname in Verweisungsformen
Reitlinger, Fritz