Edition Hans Posse
Haag
Lanz[fn]Posse verhandelte über den Kauf der Kunstsammlung von Otto Lanz. An Martin Bormann berichtete er folgendermaßen: "Außerdem habe ich mich weiter mit der Sammlung Otto Lanz beschäftigt und stehe in Verhandlungen um den endgültigen Preis, die insofern Schwierigkeiten bieten, da die dreizehn Erben (sämtlich Schweizer) in Schweizer Franken bezahlt sein wollen. Außerdem bestehen auch insofern Schwierigkeiten, als sich ein holländisches Konsortium um die Sammlung zu bemühen scheint, um sie im Lande zu behalten (s. BArch, B 323/113, Nr. 124b).[/fn] vor Jahren 1 ½ Mill.[fn]Millionen[/fn] geboten
u. abgelehnt. Damals waren fl.[fn]Es handelt sich um das Kürzel der damaligen Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.[/fn]
Devisen. Deshalb heute Forderung
in Schweizer fr[fn]Franken[/fn] da Familien,
mitglieder Schweizer.
Vorschlag: Kaufsumme in
⅔ fl.[fn]Es handelt sich um das Kürzel der damaligen Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.[/fn] ⅓ Schweizer fr.[fn]Franken[/fn] über
holl-sch[fn]holländisch-schweizerische[/fn] Clearing (holl.[fn]holländisch[/fn]–
schweizer oder holl.[fn]holländisch[/fn]-Deutsch-
schweizer Clearing)
Hinsichtl.[fn]Hinsichtlich[/fn] Kaufpreis besteht
dann Möglichkeit, den
Preis herabzudrücken
Verwertung:
Beste Stücke herausnehm
vieles für kleinere Museum
Rest u. Repräsentations
räume. Rest Versteigerung[fn]Posse war bei der Sammlung Lanz vor allem am Bestand früher italienischer Kunst interessiert: "Ihre Erwerbung böte Gelegenheit, die noch kleine Abteilung früher italienischer Kunst in Linz auszubauen, was bei der Seltenheit derartiger Werke auf dem Kunstmarkt sonst sehr schwierig, wenn nicht unmöglich sein dürfte" (zit. nach Seydewitz (1963), S. 140). Insgesamt aber schätzte er die Sammlung durchaus kritisch als "in ihrem Werte ungleichmäßig" ein. Posse notiert sich Verwertungsmöglichkeiten für die Sammlung Lanz: Er wollte die besten Stücke für das Führermuseum, vieles eigne sich für kleinere Museen und Repräsentationsräume, der Rest könne dann versteigert werden: "Ich habe vorgeschlagen, dass man alle für höchste Ansprüche brauchbaren Objekte der Sammlung Lanz, die den Preis rechtfertigen, für die Zwecke des Führers entnimmt, und den umfangreichen Rest in eine sicher sehr gut bezahlte Versteigerung bringt" (s. BArch, B 323/103, Nr. 151, Posse an Bormann, 14.10.1940). "Der Rest der Sammlung, der nicht für Linz oder andere deutsche Museen geeignet wäre, könnte zu guten Preisen versteigert werden" (s. Posse an Lammers, 06.01.1941, zit. nach Seydewitz (1963), S. 141).[/fn]