Edition Hans Posse
München
von irgend welchen Stellen
Kunstwerke aus den öffent-
lichen Sammlungen ent-
nommen u. als Geschenke
verwendet würden.[fn]Das Verbot einer "Herausnahme von Gegenständen aus Sammlungen, Museen und ähnlichen Einrichtungen zu Geschenkzwecken" erging erst am 10. August 1939 (s. BArch, R 43 II/1236a, fol. 42, Lammers an die Herren Reichsminister, die Herren Reichsstatthalter, die Landesregierungen, 10.08.1939).[/fn] Für sich
selbst habe er das von jeher
abgelehnt!
Ich soll mir nach u. nach
sämtl.[fn]sämtliche[/fn] österr.[fn]österreichische[/fn] Provinzgalerien
ansehen:[fn]Posse wurde von Hitler beauftragt, alle österreichischen Landesmuseen zu inspizieren und anschließend darüber Bericht zu erstatten (s. BArch, B 323/229, Hans Posse, Bericht über die Landesmuseen der Ostmark, Oktober 1939).[/fn] Graz[fn]Gemeint ist hier die Kunstsammlung, insbesondere die Gemäldegalerie, des Steiermärkischen Landesmuseums Joanneum, Graz.[/fn], Klagenfurt.[fn]Die besondere Hervorhebung von Graz und Klagenfurt dürfte damit zusammenhängen, dass Karl Haberstock, Posses Vorgänger als Sonderbeauftragter für die Verteilung der beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen in Österreich, bereits Zuteilungspläne für die Museen in Salzburg und Innsbruck sowie für die Staatsmuseen in Wien erstellt hatte (s. Schwarz (2018), S. 43-51).[/fn]
Nochmals u. immer wieder
sein großes Interesse an
Linz[fn]Gemeint ist hier die Gemäldesammlung für das geplante Führermuseum.[/fn] betont, für das er
nicht nur sämtliche von mir
ausgesuchte Bilder bestimmt,[fn]Hitler bezog sich hier auf die Gemälde, die Posse bereits am 5. Juli 1939 ausgesucht hatte (s. Eintrag vom 05.07.1939).[/fn]
sondern auch noch andere
in seinen eigenen Räumen
befindliche Stücke in Aussicht
stellt.
Reihenfolge in der Behdlg[fn]Behandlung[/fn]
des beschlagnahmten Wiener
Besitzes: Erst Bilder erledigen,
dann Möbel, Kunstgewerbe usw.[fn]Hitler gab die Prioritäten für die Bearbeitung der beschlagnahmten jüdischen Kunstwerke vor. Die von ihm aufgestellte Rangfolge entsprach seinem spezifischen Interesse an Malerei. Deswegen hatte für ihn der Aufbau einer Gemäldegalerie für das Führermuseum Priorität.[/fn]
Über alles behält sich der Führer
auf meinen Vorschlag hin
letzte Entscheidung vor. Ebenso
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