Die bedeutende Kunstsammlung, die Karolinas Vater Karl Lanckoroński zusammengetragen hatte, galt als eine der wertvollsten Wiener Privatsammlungen und umfasste 1695 Kunstwerke namhafter Künstler wie Rembrandt, Botticelli, Tintoretto, Canaletto, van Goyen, Feuerbach, Makart, Thoma u. a. Etliche Objekte entstammten der "Galerie von König Stanislaus August", die sich im Warschauer Königsschloss befunden hatte und aus deren Bestand Kunstgegenstände nach der ersten Teilung Polens 1795 teilweise versteigert worden waren. Nach dem 'Anschluss' Österreichs brachte ihr Bruder Anton aus Schutzgründen einige Werke bei einem befreundeten Graf auf Schloss Hohenems in Vorarlberg unter, jedoch wurden diese 1947 durch einen Brand großteils zerstört. Im Herbst 1939 wurde die Sammlung von der Gestapo beschlagnahmt. 65 Kunstwerke wurden für das geplante Führermuseum in Linz ausgewählt. Im November 1942 befanden sich die Objekte im Schloss Immendorf bei Wien, am Ende des Zweiten Weltkrieges im Depot im Salzbergwerk Altaussee. Nach Kriegsende wurde das eigens für Karl Lanckoroński 1894/95 errichtete Palais in der Jacquingasse 16-18 abgerissen, der Rest der Kunstsammlung unter Karls Erben, seinen drei Kindern Anton, Karolina und Adelajda, aufgeteilt und von diesen zum Teil verkauft. Aufgrund von Ausfuhrverboten verblieben einige Objekte in Österreich. Umfangreichere Restitutionen fanden erst Ende der 1990er Jahre statt. Karolina Lanckorońska gab ihre 122 Kunstgegenstände beinhaltende Sammlung als Geschenk an ihre Heimat Polen, weshalb sich diese heute im Warschauer Königsschloss sowie im Krakauer Wawel befindet.
Schwester von Anton Lanckoroński und Adelajda Lanckorońska