Edition Hans Posse
Kunstsammlerin; allgemein s. BDA-Archiv, RestMat., K. 9, Personenmappen Serena Lederer;
Die Sammlung Lederer galt als größte Privatsammlung von Werken Gustav Klimts, enthielt aber auch Renaissance-Bronzen und italienische Altmeister. Die Objekte wurden 1939 auf Antrag der Zentralstelle für Denkmalschutz beschlagnahmt. Bereits im März 1938 hatte die Gestapo mehrere Zeichnungen und Aquarelle sichergestellt. 1944 wurde der Großteil der Kunstwerke in das als Depot genutzte Schloss Immendorf in Niederösterreich gebracht, das im Mai 1945 samt eingelagerter Gegenstände verbrannte. 1950 erbat der 1938 in die Schweiz emigrierte Sohn Erich Lederer eine Ausfuhrgenehmigung für die verbliebenen beschlagnahmten Werke aus der Sammlung seiner Eltern. Diese wurde ihm erst erteilt, nachdem er dem Österreichischen Bundesstaat einige ausgewählte Objekte als Schenkung überlassen hatte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden die enteigneten Sammlungsbestände aufgrund eigens erlassener Rückstellungsgesetze (s. Bundesgesetze 1946-1995) an die rechtmäßigen Eigentümer bzw. deren Rechtsnachfolger restituiert. Die restituierten Objekte von geschichtlicher, künstlerischer und kultureller Bedeutung unterlagen weiterhin den Bestimmungen des Ausfuhrverbots (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923). Um für die von diesem Gesetz betroffenen Objekte eine Ausfuhrgenehmigung zu erwirken, mussten einige davon dem österreichischen Staat als "Widmungen" überlassen werden. Nach der Installation des Kunstrückgabegesetzes von 1998 (s. Kunstrückgabegesetz) wurden auch diese an die rechtmäßigen Eigentümer bzw. deren Rechtsnachfolger rückgestellt.
Schwester von Jenny Steiner