Steiner, Jenny

Steiner, Jenny
Geburtsdaten
11.07.1863
Todesdaten
02.03.1958
Geschlecht
weiblich
Beruf
Firmengesellschafterin
Seidenfabrikantin

Kunstsammlerin; allgemein s. BDA-Archiv, RestMat., K. 47/1, Personenmappe Jenny Steiner;

Jenny Steiner, geborene Eugenie Pulitzer, war eine Förderin der Wiener Secession, insbesondere von Gustav Klimt. Nach dem 'Anschluss' Österreichs im März 1938 floh sie nach Paris. Ihr Vermögen wurde im Oktober 1938 durch das Finanzamt Innere Stadt gepfändet, zudem wurde ein Steuersteckbrief wegen offener Reichsfluchtsteuer gegen sie erlassen. Ihre Habe wurde 'arisiert', die wichtigsten Sammlungsstücke aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923) zur Ausfuhr gesperrt, die übrigen Besitztümer ab 1940 über das Wiener Dorotheum veräußert. Jenny Steiner gelangte im Herbst 1940 über Portugal nach Brasilien, 1941 emigrierte sie weiter in die USA bzw. nach New York.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden die enteigneten Sammlungsbestände aufgrund eigens erlassener Rückstellungsgesetze (s. Bundesgesetze 1946-1995) an die rechtmäßigen Eigentümer bzw. deren Rechtsnachfolger restituiert. Die restituierten Objekte von geschichtlicher, künstlerischer und kultureller Bedeutung unterlagen weiterhin den Bestimmungen des Ausfuhrverbots (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923). Um für die von diesem Gesetz betroffenen Objekte eine Ausfuhrgenehmigung zu erwirken, mussten einige davon dem österreichischen Staat als "Widmungen" überlassen werden. Nach der Installation des Kunstrückgabegesetzes von 1998 (s. Kunstrückgabegesetz) wurden auch diese an die rechtmäßigen Eigentümer bzw. deren Rechtsnachfolger rückgestellt.

Schwester von Serena Lederer, Schwägerin von August Lederer, Tante von Erich Lederer

Personenname in Verweisungsformen
Steiner, Eugenie
Pulitzer, Eugenie
Politzer, Eugenie