Eisler, Valerie

Eisler, Valerie
Geburtsdaten
29.03.1886
Todesdaten
1942
Geschlecht
weiblich

Kunstsammlerin; allgemein s. BDA-Archiv, RestMat., K. 34, Personenmappe Valerie Eisler;

Nach dem Tod ihres Mannes Alfred 1937 erbte Valerie Eisler dessen Kunstsammlung, welche Grafik, vornehmlich Zeichnungen und Aquarelle österreichischer Künstler des 19. Jahrhunderts, beinhaltete. Direkt nach dem 'Anschluss' Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wurde die Eisler-Villa 'arisiert' und die Firma, ein Großhandel für Bohnen, Linsen und Sämereien, durch die Vermögensverkehrsstelle liquidiert. Die Kunstsammlung hatte Valerie Eisler zur Überstellung ins Ausland an eine Spedition gegeben, eine Ausfuhrgenehmigung wurde jedoch nicht erteilt, vielmehr wurden die wertvollsten Grafikbestände 1940 durch die Zentralstelle für Denkmalschutz in Wien auf die sogenannte "Reichsliste" gesetzt; damit durften sie nicht ausgeführt werden. In der Folge wurden sie durch den Treuhänder Rechtsanwalt Dr. Morawetz liquidiert. Einige Objekte wurden für das geplante Führermuseum erworben, andere für die Wiener Albertina, der Großteil ging an die Neue Galerie des Grazer Joanneums. Valerie Eisler wurde am 11. Januar 1942 nach Riga deportiert und dort ermordet.

Die vier für das Führermuseum akquirierten Zeichnungen wurden im Institut für Denkmalpflege (zuvor: Zentralstelle für Denkmalschutz) deponiert (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 5, fol. 7, Seiberl an Posse, 18.10.1940). Am 12. November 1940 bat Posse um deren Übersendung nach Dresden (s. BDA-Archiv, RestMat., K 10, M. 5, fol. 18, Posse an Seiberl, 12.11.1940) und bestätigte am 20. Januar 1941 die Übernahme der vier Blätter (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 6, fol. 7, Posse an Seiberl, 20.01.1941). Während die Zeichnung von Hans Rottenhammer vermutlich mit weiteren Beständen aus dem Grafischen Kabinett des Führermuseums, die in der Burg Weesenstein ausgelagert und 1945 dort an die russischen Besatzer übergeben worden waren, in die Sowjetunion verbracht wurde, fanden sich die drei Blätter von Heinrich Friedrich Füger im Restbestand, der nach dem Abzug der russischen Besatzer im Sammellager Schloss Pillnitz aufgefunden wurde. Sie wurden an die rechtmäßigen Erben restituiert und 2014 von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für das Kupferstich-Kabinett erworben.

Personenname in Verweisungsformen
Eisler, Valerie Sara
Eisler, Vally
Zwick, Valerie (Mädchenname)
Zwicker, Valerie