Schenau, Johann Eleazar: Besuch bei der Amme (Familienszene)
1935 wurde gegen den Bankier Otto Weissenberger ein Steuer- und Devisenprüfungsverfahren eröffnet, das am 28.08.1935 in seiner Inhaftierung und Anklage des Volksverrats mündete. Nach einer Kautionszahlung erfolgte seine Freilassung. Er reiste nach Wien aus. Weissenberger hatte sich in einem Unterwerfungsverfahren zur Zahlung einer Steuerschuld verpflichtet, sein Dresdner Grundstück und seine Kunstsammlung wurden beschlagnahmt, sein Bankhaus wurde im Juni 1936 aufgelöst. Die Sammlung Weissenberger war zur Verwahrung im Dresdner Finanzamt untergebracht worden. Mit deren "Verwertung" waren die Kunsthändler Hans Carl Krüger und Karl Haberstock betraut worden. Letzterer sichtete die Kunstgegenstände dort und erwarb im Oktober 1936 direkt vom Finanzamt 14 Kunstwerke der Sammlung, darunter "Die Ammenprobe" und "Besuch bei der Amme". Ein großer Teil der Sammlung Weissenberger wurde 1937 in Rudolph Lepke's Kunst-Auctions-Haus (Inhaber H. C. Krüger) in Berlin versteigert.