Füger, Heinrich Friedrich: Joseph II.
Diese Miniatur war Teil der Sammlung von Bruno Jellinek (im Inventar unter den Miniaturen mit der laufenden Nr. 31 aufgeführt: "Füger, H. J., Kaiser Josef II, Profil nach links, 17 x 12 [cm]", s. Lillie (2003), S. 532). Im August 1938 wurde sie im Auftrag der Zentralstelle für Denkmalschutz aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923) und im Zentraldepot in der Neuen Burg deponiert. Posse war an einer Erwerbung für das Führermuseum interessiert. Er führte das Objekt in seinen Notizen unter dem beschlagnahmten Besitz auf, weil die Kunstsammlung von Bruno Jellinek 1939 wegen "Nichtanmeldung von Judenvermögen" als dem Reich verfallen erklärt wurde.
Im November 1948 wurde die Miniatur an Jellineks Erben rückgestellt, die Ausfuhr jedoch gemäß Ausfuhrverbotsgesetz aufgrund der "besonderen künstlerischen und historischen Bedeutung für Österreich" verweigert, sodass sie schließlich 1963 an das Wien Museum (bzw. die Museen der Stadt Wien) verkauft wurde. Nach einigen Stellungnahmen, einer Änderung des Gemeinderatsbeschlusses, Verhandllungen und Einigung der betroffenen Parteien, wurde die Miniatur im November 2014 an Jellineks Rechtsnachfolger restituiert und gleich danach für das Wien Museum für 32.000,- Euro angekauft (dortige Inventarnr.: 132.646).