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Wien

Elisabeth Schwitzer

beschlagnahmt ? ja

eingezogen?[fn]Vermutlich sah Posse Kunstwerke aus dem Besitz von Elisabeth Schwitzer durch, die sich in Verwahrung des Instituts für Denkmalpflege befanden, und erwägte das im Folgenden aufgeführte Gemälde für den Bestand des Führermuseums. Er wollte sich nach der Rechtslage zur Sammlung Schwitzer erkundigen. Das Vermögen Elisabeth Schwitzers war 1940 von der Gestapo beschlagnahmt worden, ein Zugriff auf ihren Kunstbesitz unter 'Führervorbehalt' war aber erst nach Entzug des Vermögens möglich. Kurz nach seiner Wienreise berichtete Herbert Seiberl Posse, dass die Sammlung "dem Reiche verfallen[...]" sei (s. BDA-Archiv, Rest.Mat., K. 10, M. 10, fol. 14, Seiberl an Posse, 18.02.1942). Damit stand sie zur Erwerbung durch die Museen bereit, die ihre Erwerbungswünsche bei Seiberl einbringen sollten. Nach Rücksprache mit Adolf Hitler teilte Posse Seiberl mit, dass die von den Museen und Baldur von Schirach "erwünschten Stücke […] für die Zwecke des Führers nicht in Betracht" kämen und daher "von den Interessenten zu den Schätzpreisen erworben werden" könnten; "Falls jedoch die Sammlung E. S. Schwitzer durch etwaige Beschlagnahme unentgeltlich zu verteilen wäre, müssten, wie in allen bisherigen Fällen, Wunschlisten der betreffenden Sammlungen angefertigt werden, die ich dem Führer zur Genehmigung zur gegebenen Zeit vorzulegen hätte. Da ich hinsichtlich der Rechtslage bei dieser Sammlung nicht klar sehe, bitte ich um Ihre freundliche Mitteilung zur Klärung dieser Angelegenheit" (s. BDA-Archiv, Rest.Mat., K. 10, M. 10, fol. 18, Posse an Seiberl, 04.03.1942). Seiberl meldete: "Über den Rechtscharakter der Angelegenheit Schwitzer kann im Augenblick noch nichts neues [sic!] gesagt werden" (s. BArch, B 323/106, Nr. 3a/387, Posse an Seiberl, 01.04.1942).[/fn]

Holländisch 17.[fn]Grobe Datierung des Werkes ins 17. Jahrhundert.[/fn] (Vreel ?)[fn]Posse zog für das im Folgenden genannte Gemälde eine Zuschreibung an Jacobus Vrel in Betracht.[/fn]

Interieur mit Kunsthändler

Vugesta zu kaufen[fn]Posse sprach vermutlich mit Herbert Seiberl über die Gemälde, die ihm durch die Vugesta zum Verkauf angeboten wurden, oder besichtigte sie, um seine endgültige Auswahl zu treffen. Seiberl hatte Posse zuvor Fotografien nach Dresden geschickt und um seine Entscheidung gebeten: "In der Anlage übersende ich Fotografien von 12 Bildern, welche mir die Vugesta vorgelegt hat. [...] Ich bitte um Nachricht, welche von den Bildern für Linz in Betracht kämen, damit ich die entsprechenden Verhandlungen einleiten kann" (s. BArch, B 323/106, Nr. 3a/408, Seiberl an Posse, 07.01.1942). Posse traf nun in Wien eine Vorauswahl von fünf Werken (s. BArch, B 323/106, Nr. 3a/397, Posse an Seiberl, 17.02.1942; BArch, B 323/142, Nr. 1167, Posse an Vugesta, 17.02.1942) und ließ sich die Schätzpreise nennen (s. BArch, B 323/106, Nr. 3a/394, Seiberl an Posse, 18.02.1942): Die drei im Folgenden angeführten Gemälde, die Posse schließlich für insgesamt 11.500,- RM in den Bestand des Führermuseums aufnahm (s. Lillie (2003), S. 598, Abschrift der Ankäufe aus der Sammlung Kraus aus dem Journalbuch der Vugesta), stammten aus der Sammlung von Gottlieb Kraus, die beiden anderen aus dem Besitz von Bruno Jellinek (zu diesen Gemälden s. Seiten 0039 und 0040).[/fn]

x  Schindler, Innldschft[fn]Innlandschaft[/fn]

x  Waldmüller, Hallstatt

x  Alt, Titusbogen

x Gu 298[fn]Hierbei handelt es sich um die Beschlagnahmekatalognummer des Kunstgegenstands in der Sammlung von Rudolf Gutmann.[/fn]. Großer

Bronzemörser

14841460

x Gu 296[fn]Beschlagnahmekatalognummer (s. o.)[/fn] Holländisch

1661

bereits Linz)[fn]Bei seinem Aufenthalt in Wien vom 21. bis 26. Januar 1942 (Hinfahrt am 20. Januar, Rückfahrt nach Dresden am 27. Januar 1942) wollte Posse nicht nur "eine große Zahl von Neuerwerbungen" für den Bestand des Führermuseums, sondern auch "die jetzt erst sichtbar gemachten Reste des beschlagnahmten Judenbesitzes" bearbeiten (s. BArch, B 323/102, Nr. 727, Posse an Bormann, 19.01.1942). Auf dieser sowie den folgenden Seiten notierte er sich deshalb immer wieder Kunstwerke, die aus beschlagnahmten Wiener Kunstsammlungen stammten und sich vorrangig im Zentraldepot befunden hatten.

Aus der Sammlung von Rudolf Gutmann suchte Posse zwei Bronzemörser für das Führermuseum aus (s. BDA-Archiv, Rest.Mat., K. 10, M. 10, fol. 13, Posse an Seiberl, 17.02.1942; ebd. fol. 17, Posse an Seiberl, 04.03.1942; s. auch BArch, B 323/106, Nr. 3a/397-398, Posse an Seiberl, 17.02.1942), von denen der eine aus Italien stammt und auf 1484 datiert ist, der andere stammt laut Posse aus den Niederlanden und ist mit 1661 datiert. Letzterer war bereits 1940 dem Führermuseum zugeteilt, aber bisher noch nicht ins "Linz-Depot" im Kloster Kremsmünster überführt worden; "Der Klärung der [...] Unstimmigkeiten sehe ich noch entgegen" (s. BArch, B 323/106, Nr. 3a/398, Posse an Seiberl, 17.02.1942). Herbert Seiberl erklärte daraufhin, dieser Bronzemörser gehöre "zu denjenigen Objekten, die noch im Depot des Instituts verwahrt werden. Ich darf wiederholen, dass die ganze von Ihnen aus der Sammlung Gutmann ausgesuchte Masse nur deswegen hierher und nicht nach Kremsmünster verbracht wurden, weil ich annahm, dass in Abänderung des früheren Modus diese Stücke von Ihnen bezahlt werden müssten und Sie sie deswegen noch einmal ansehen wollten" (s. BArch, B 323/106, Nr. 3a/395-396, Seiberl an Posse, 18.02.1942).[/fn]