Auspitz von Artenegg, Stefan
Kunstsammler; allgemein s. BDA-Archiv, RestMat., K. 31/1, Personenmappe Stefan Auspitz;
Stefan Auspitz, wohnhaft in Wien I., Schwarzenbergstraße 3, leitete ab 1906 das familieneigene Bankhaus Auspitz, Lieben & Co., das 1931 in Konkurs ging, weshalb er seine umfangreiche Kunstsammlung, die ab 1921 öffentlich zugänglich gewesen war und bedeutende Werke u. a. von Rubens, Cranach und Rembrandt enthielt, auflösen musste. Die Sammlung wurde für 475.000,- US-Dollar an den Kunsthändler Kurt Walter Bachstitz in Den Haag verkauft, der eine Filialgalerie in Wien hatte. Aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923) musste die Ausfuhr der Kunstwerke vom Staatsdenkmalamt genehmigt werden. Die zur Ausfuhr freigegebenen Objekte wurden 1932 nach Den Haag exportiert, die gesperrten verblieben in Wien, zum Teil eingelagert als Pfand bei der Spedition E. Bäuml. 1941 wurde der Speditonslift beschlagnahmt und von der VUGESTA veräußert. Stefan Auspitz wurde am 9. Oktober 1942 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er 1944 Josefine heiratete. Wenige Tage nach der Deportation wurde seine gesamte Wohnungseinrichtung durch die Gestapo beschlagnahmt und in der Folge verwertet. Er verstab kurz nach seiner Befreiung aus dem KZ.
Cousin von Josefine Winter