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Wien

Ausstehen[fn]Im Folgenden listete Posse noch offene Aufgaben, Themenkomplexe und Besprechungspunkte auf. Nach der Erledigung bzw. Klärung strich er die Punkte aus.[/fn]:                   Dworschak

Miller-Aichholz[fn]Vermutlich ist August von Miller zu Aichholz bzw. dessen Kunstsammlung gemeint.[/fn]                      (Hollschek)[fn]Im Oktober 1941 hatte Josef Zykan Posse informiert, dass der Münzsammler Karl Hollschek, "von dem man sagt, dass er die größte systematische Münzsammlung des Kontinents mit etwa 300.000 Münzen zusammengebracht hat", verstorben sei und eine Besichtigung der Sammlung vorgeschlagen (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 9, fol. 14, Zykan an Posse, 24.10.1941). Posse hatte daraufhin Fritz Dworschak als "Spezialkenner dieser Materie" - er war Numismatiker und ursprünglich Leiter des Münzkabinetts des Kunsthistorischen Museums - um eine Beurteilung der Sammlung gebeten; diese sollte geschlossen erhalten bleiben und "an eine vom Führer zu bestimmende Stelle" überwiesen werden (s. BArch, B 323/108, Nr. 230, Posse an Dworschak, 31.10.1941). Dworschak war der Ansicht, dass die Sammlung Hollschek "in ihrer ausschließlich wissenschaftlichen Zusammensetzung auch als Grundstock für ein Münzkabinett [in Linz] nicht in Frage" käme und die Erhaltung der meisten Stücke "minder" sei, sodass sich nur wenige für das Führermuseum eigneten (s. BArch, B 323/108, Nr. 229, Dworschak an Posse, 22.11.1941). Posse hatte jedoch weiterhin Interesse an dieser Münzsammlung und nun stand vermutlich ein Gespräch mit Dworschak über deren weiteren Verbleib aus.[/fn]

Dr. Herzig[fn]Posse wollte Robert Herzig treffen, seinen Mittelsmann für Kunstankäufe in Ungarn, mit dem er anschließend an seinen Wienaufenthalt "auf ein bis zwei Tage in wichtigen Erwerbungsangelegenheiten nach Budapest" (s. BArch, B 323/102, Nr. 730, Posse an Hanssen, 13.01.1942) fahren sollte. Die geplante Fahrt wurde jedoch verschoben, "da die Vorbereitungen in Budapest noch nicht weit genug gediehen waren" (s. BArch, B 323/102, Nr. 722, Posse an Bormann, 29.01.1942). Es ging um Ankäufe aus der Sammlung von Baron André Herzog (zum Erwerb von Kunstgegenständen aus dieser Sammlung s. BArch, B 323/169), der sich angeblich wegen Spielschulden (s. BArch, B 323/102, Nr. 744, Posse an Hanssen, 01.01.1942) "zu einem Verkauf des einen oder andere[n] Objektes bereit" erklärt hatte (s. BArch, B 323/138, Nr. 433, Herzog an Herzig, 16.12.1941; s. auch ebd. Nr. 434, Herzig an Posse, 22.12.1941 und Nr. 432, Herzig an Posse, 29.12.1941). Aus der Sammlung Herzog war bereits ein Männerporträt von Georg Pencz erworben worden (s. Eintrag in der DHM-Datenbank). Außerdem bot Herzig über seine Galerie mehrere Kunstwerke zum Kauf an (s. Seite 0041). Im März 1942 reiste Herzig schließlich im Auftrag Posses nach Budapest, um sich unter anderem mit Baron André Herzog und Serena Lederer zu treffen und verfasste danach einen ausführlichen Bericht über mögliche Erwerbungen (s. BArch, B 323/138, Nr. 417-419, Herzig an Posse, 23.03.1942). Angekauft wurden aus der Sammlung Herzog im April/Mai 1942 das Gemälde "Heilige Klara und Elisabeth" von Bartholomäus Zeitblom (s. Eintrag in der DHM-Datenbank) und eine Emailledose (s. Eintrag in der DHM-Datenbank) (zum Ankauf der beiden Objekte für insgesamt 33.300,- ungarische Pengő inklusive Provision für Herzig s. BArch, B 323/138, Nr. 402, Posse an Herzig, 01.04.1942; BArch, B 323/100, Nr. 694, Posse an Lammers, 09.04.1942; ebd. Nr. 685, Lammers an Posse, 15.04.1942; ebd. Nr. 672-673, Lammers an Posse, 12.05.1942).[/fn]                     Ruprecht: Makart[fn]Eventuell ging es um das Deckengemälde aus dem Palais Dumba von Hans Makart.[/fn]

Scharmitzer[fn]Wahrscheinlich ist die Kunsthändlerin Marianne von Scharmitzer gemeint. Diese bot Posse aus Privatbesitz ein Ölgemälde mit einer venezianischen Ansicht von Rudolf von Alt an (s. BArch, B 323/141, Nr. 400, Scharmitzer an Posse, 13.12.1941; s. auch BArch, B 323/102, Nr. 764, Hanssen an Posse, 05.12.1942: Angebot vom 17.11.1942 sowie ebd. Nr. 765, Posse an Scharmitzer, 11.12.1942). Nach der Besichtigung des Werkes teilte Posse ihr mit, dass er "in Anbetracht des bereits vorhandenen reichen Bestandes an ausgezeichneten Werken des Malers" und "[i]m Hinblick auf die geringere künstlerische Qualität" nicht mehr als 10.000,- RM statt der geforderten 18.000,- RM für das Bild zahlen könne (s. BArch, B 323/141, Nr. 399, Posse an Scharmitzer, 31.01.1942). Scharmitzer lehnte dieses Angebot ab (s. BArch, B 323/141, Nr. 397, Scharmitzer an Posse, 09.02.1942), das Gemälde wurde nicht angekauft.[/fn]                     Wunschliste[fn]Vermutlich handelte es sich um Verteilungslisten der beschlagnahmten Waffenbestände, s. Posses Notizen weiter unten auf dieser Seite.[/fn]

Trenkwald[fn]Vermutlich ging es hierbei um ein Albrecht Dürer zugeschriebenes Männerbildnis aus Privatbesitz in Budapest, auf das Hermann von Trenkwald Posse aufmerksam gemacht hatte und einen Ankauf vermitteln wollte (s. BArch, B 323/142, Nr. 1101-1103, Korrespondenz Posse/Trenkwald, August und September 1941).[/fn]                      Möbeldepot[fn]Posse beabsichtigte wohl, die übrigen Objekte aus dem Möbeldepot des Zentraldepots durchzuarbeiten und zu verteilen.[/fn]

Grimschitz: Klinger[fn]Posse hatte vor, mit Bruno Grimschitz über die im Besitz der Österreichischen Galerie stehenden Gemälde "Das Urteil des Paris" und "Christus im Olymp" (s. Eintrag im Online-Katalog des Belverdere) von Max Klinger zu sprechen. Posse wollte ersteres erwerben (s. auch Eintrag vom 23.07.1939), jedoch hatte Grimschitz einen Verkauf abgelehnt, da dieses Werk "als Schenkung [...] nicht abgegeben werden kann" (s. BArch, B 323/116, Nr. 567, Grimschitz an Posse, 10.12.1941). Stattdessen wurde über das anderen Monumentalgemälde "Christus im Olymp" verhandelt, das 1901 vom Staat angekauft worden war und sich als Leihgabe im Museum der Bildenden Künste in Leipzig befand. Grimschitz wurden "als Tauschobjekte Bilder deutscher Maler des 19. Jahrhunderts" vorgeschlagen und er war prinzipiell bereit, das Gemälde "abzugeben", wollte die Angelegenheit aber mit Posse persönlich besprechen, weshalb ein Treffen bei Posses nächstem Aufenthalt in Wien vereinbart wurde (s. BArch, B 323/116, Nr. 567, Grimschitz an Posse, 10.12.1941). Werner Teupser, der Direktor des Leipziger Museums, plädierte jedoch entschieden dafür, den "Christus im Olymp" in Leipzig zu belassen (s. BArch, B 323/115, Nr. 290, Teupser an Posse, 09.02.1942; zu dieser Anmerkung s. auch Schwarz (2011), S. 251-252).[/fn]       Slg.[fn]Sammlung[/fn] Lancoronski[fn]Gemeint ist die von Anton Lanckoroński verwaltete Kunstsammlung, die von dessen Vater Karl Lanckoroński aufgebaut worden war. Vermutlich standen die Verteilung der Objekte aus dieser Sammlung sowie die endgültige Entscheidung über die Zuständigkeit noch aus. Lanckoroński hatte nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Wiedererrichtung des polnischen Staates 1918 die polnische Staatsbürgerschaft angenommen. Die Kunstsammlung war von der Gestapo im September 1939 aufgrund der "Verordnung über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens im Lande Österreich" (s. RGBl. I Nr. 193/1938, S. 1620-1621) beschlagnahmt und unter Verwaltung der Zentralstelle für Denkmalschutz gestellt worden. Nach Erlass der "Verordnung über die Behandlung von Vermögen der Angehörigen des ehemaligen polnischen Staates" (s. RGBl. I Nr. 170/1940, S. 1270-1273) war jedoch ab September 1940 die Haupttreuhandstelle Ost (HTO) in Berlin für die Bewertung und Veräußerung der Sammlung zuständig. Schließlich wurde im Oktober 1942 eine Verordnung über die Ausdehnung des 'Führervorbehaltes' auf das Generalgouvernement Polen erlassen, sodass die gesamte Kunstsammlung Lanckorońskis im April 1943 unter 'Führervorbehalt' gestellt und entsprechend verwertet werden konnte (s. auch Schwarz (2018), S. 167-171).[/fn]

R. Gutmann (Vermögensverwaltg[fn]Vermögensverwaltung[/fn]

Führichgasse 6.

Nichts von den 16. Bildern

geeignet[fn]Wahrscheinlich besichtigte Posse 16 Gemälde aus der Sammlung von Rudolf von Gutmann im ehemaligen Bankhaus Gutmann in der Führichgasse 6, Wien I., wo sich nun die "Gesellschaft zur Verwaltung und Verwertung von Vermögenschaften mbH" zur Betreuung des Gutmannschen Besitzes und Vermögens befand. Über diese Gemälde, "die Gutmann in der chinesischen Gesandtschaft liegen hatte und die nicht beschlagnahmt sind", hatte ihn Josef Zykan informiert (s. BArch, B 323/106, Nr. 3a/435-436, Zykan an Posse, 24.10.1941). Posse übernahm keines der Werke, da er sie als nicht für seine musealen Zwecke geeignet bewertete.[/fn]

Verzeichnis der Waffen (AR) hat

Ruprecht .. Nicht verteilter Rest

für Waffenhalle. Einzelwünsche Ruprecht[fn]Die Waffen aus der Kunstsammlung von Alphonse Rothschild sollten gemäß dem von Posse erarbeiteten Verteilungsplan auf die Museen der 'Ostmark' verteilt werden. Die übrigen Stücke sollten für die Ausstattung einer Waffenhalle im Führermuseum verwendet werden. Leopold Ruprecht stellte gesondert Forderungen aus dem Waffenbestand für die Waffensammlung des Kunsthistorischen Museums (s. auch BArch, B 323/164, fol. 43, Nr. 1043, Liste "Für die Waffensammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien erbetene Stücke").[/fn]

Wien ab 8⁴⁵

Dr. an 20¹⁹umrahmt[fn]Posse notierte sich seine Zugverbindung für den 27. Januar 1942 mit seiner Abfahrtszeit in Wien und der geplanten Ankunftszeit in Dresden. Zwar fuhr der Zug planmäßig in Wien ab, doch konnte die reguläre Ankunftszeit in Dresden aus kriegsbedingten Gründen nicht eingehalten werden, sodass Posse dort erst um 2:30 Uhr des Folgetages ankam (s. DKA, NL Posse, Hans, I,B-7: Hans Posse, Taschenkalender 1942, Eintrag am 28.01.1942).[/fn]

x Vugesta[fn]Das im Folgenden genannte Gemälde aus der Kunstsammlung von Bruno Jellinek wurde Posse von der Vugesta zum Verkauf angeboten und er nahm es schließlich in den Bestand des Führermuseums auf (für die ausführlichen Informationen dazu s. folgende Seite).[/fn]: Kobell, Rinder