Lederer, Erich

Lederer, Erich
Todesdaten
19.01.1985
Geschlecht
männlich

Kunstsammler;

Die Sammlung Lederer galt als größte Privatsammlung von Werken Gustav Klimts, enthielt aber auch Renaissance-Bronzen und italienische Altmeister. Kurz nach dem 'Anschluss' Österreichs flüchtete Erich Lederer nach Budapest und dann in die Schweiz. 209 Objekte der Kunstsammlung im Besitz von Serena Lederer wurden am 26. November 1938 auf Antrag der Zentralstelle für Denkmalschutz in deren Wohnung in der Wiener Bartensteingasse 8 "wegen Gefahr einer verbotswidrigen Ausfuhr" aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923). Ein bedeutender Teil der Sammlung Lederer verbrannte 1945 im Depot auf Schloss Immendorf in Niederösterreich.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden die enteigneten Sammlungsbestände aufgrund eigens erlassener Rückstellungsgesetze (s. Bundesgesetze 1946-1995) an Erich Lederer restituiert. Die restituierten Objekte von geschichtlicher, künstlerischer und kultureller Bedeutung unterlagen weiterhin den Bestimmungen des Ausfuhrverbots (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923). Um für die von diesem Gesetz betroffenen Objekte eine Ausfuhrgenehmigung zu erwirken, mussten einige davon dem österreichischen Staat als "Widmungen" überlassen werden. Nach der Installation des Kunstrückgabegesetzes von 1998 (s. Kunstrückgabegesetz) wurden auch diese an die rechtmäßigen Eigentümer bzw. deren Rechtsnachfolger rückgestellt.

Literatur Kurzangaben
LCAuth
Personenname in Verweisungsformen
Lederer, Erich August