12./13.11.1941: Paris (0015) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-6)

12./13.11.1941: Paris (0015) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-6)

Paris

Rubensschule, Triumpf

der Kirche

 

Ary Scheffer, Frauenbildnis 1849

59000 frcs

Kraftfahrstaffel:

mehrere Buchstaben1 Dr. Herbert Hoffmann

 

F. P. 06661-2 Zeichen.2

Bankdirektor Reinhold3

Chemnitz

Fabrikbesitzer Thieme

Pulsnitz

 

Fritz Thyssen.4

Rbdt, Titus

Riemenschneider

(Geburt von Hainauer)

          in Essen)

Deutsches Renaissance

          silber

zu Gunsten des Reichs

beschlagnahmt

  • 1Wahrscheinlich handelt es sich hierbei um die Abkürzung des militärischen Ranges der im Folgenden genannten Person.
  • 2Bei der angegebenen Feldpostnummer handelt es sich um jene des Militärbefehlshabers Frankreich. Diese wurde ebenfalls von Felix Kuetgens genutzt (s. BArch, B 323/147, Nr. 258, Göttler an Posse, 15.02.1942).
  • 3Möglicherweise ist Fritz Reinhold gemeint, der Direktor der Chemnitzer Filiale der Dresdner Bank.
  • 4Posse traf am 13. November 1941 Hans Joachim Apffelstaedt, von dem er über die Verteilung der Sammlung von Fritz Thyssen unter den rheinischen Museen informiert wurde. Er hatte bereits im Mai 1940 bei Adolf Hitler angeregt, den für die 'Ostmark' geltenden 'Führervorbehalt' auf das gesamte Deutsche Reich auszudehnen, da man dort damit begonnen habe, selbstständig über beschlagnahmten Kunstbesitz zu verfügen; als Beispiel dafür hatte er schon damals u. a. die Kunstsammlung Thyssen angeführt, die auf die rheinischen Museen aufgeteilt wurde (s. BArch, B 323/163, fol. 23, Posse an Bormann, 17.05.1940; zur Verteilung der Sammlung Thyssen s. Gramlich (2015), S. 188-194). Angeregt durch die Informationen Apffelstaedts wendete sich Posse in der Angelegenheit erneut an Hitler: "Im Sommer 1940 ist dem Großindustriellen Fritz Thyssen die deutsche Staatsangehörigkeit entzogen und soviel ich weiß, sein Vermögen zu Gunsten des Reichs eingezogen worden. [...] Bei meinen Nachforschungen über diesen Fall, der doch wohl unter Führererlaß fällt, habe ich nur in Erfahrung bringen können, daß die Sammlung ohne Einholung einer Entscheidung des Führers von einer mir unbekannten Stelle unter den rheinischen Museen aufgeteilt worden ist. Bemerkenswerte Stücke wie den Riemenschneider sollen das Museum in Essen, andere wichtige Stücke die Museen in Bonn und Düsseldorf erhalten haben. Im Interesse der strikten Durchführung des Führererlasses erlaube ich mir anzuregen, daß eine Klärung dieses Falles von autoritativer Stelle aus erfolgt" (s. BArch, B 323/102, Nr. 752, Posse an Bormann, 09.12.1941). Martin Bormann antwortete, Hitler habe gegen die vorgenommene Verteilung der Kunstsammlung Thyssens keine Einwände, es sei vielmehr "richtig gewesen, diese Kunstschätze den Museen des Rheinlandes zu überlassen" (s. BArch, B 323/102, Nr. 743, Bormann an Posse, 03.01.1942).