01.1942: Wien (0034) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-6)

01.1942: Wien (0034) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-6)

Wien

1 1937 Berliner Oppenheimer taucht

in Wien auf. Hatte kleine Teile

der Oppenheimer-Porzellansammlg2

mit sich. Andere Teile lagen

auf Zollamt in Bewahrung.

Wohnung beschlagnahmt.

Was ist aus Sammlung Oppen-

heimer geworden ist, deren Haupt-

teil auf Zollamtsdepot unter-

gebracht war

Es handelt sich um Dr. Franz

Oppenheimer, Wien III Reissner-

str. 48. Die Einfuhr wurde

von RA.3 Gasshauer in Wien

behandelt (1937). Nach Um-

bruch4 Dr Hans Rehmke

Hbg I. Alstertor 23.

An die Geh.5 Staatspolizei

Obersturmbannführer Vollheim

Wien I    Herrengasse

                7

Morzinplatz

Wo unter Zollverschluss.

  • 1Posse notierte sich im Folgenden Informationen zur Porzellansammlung von Franz und Margarethe Oppenheimer, die er eventuell von Herbert Seiberl erhielt. Das Ehepaar Oppenheimer war im Dezember 1936 von Berlin nach Wien gezogen, hatten einen Teil ihrer Kunstsammlung mitgebracht und diesen bei der Zentralstelle für Denkmalschutz angemeldet, ein anderer Teil verblieb beim Zollamt. Nach Einzug ihres Vermögens war die Sammlung Oppenheimer im Mai 1939 auf Antrag der Zentralstelle für Denkmalschutz formal denkmalbehördlich sichergestellt worden (s. BArch, B 323/1203, Sicherstellungen und Beschlagnahmen in Wien im Jahr 1939, fol. 212-213). Die Wohnung des Ehepaares war bereits geräumt worden. Für diejenigen Sammlungsteile, die sich noch unter Zollverschluss in einem Lagerhaus befanden, hatte die denkmalbehördliche Sicherstellung noch nicht realisiert werden können. Posse wollte sich bei der Gestapo nach dem Verbleib dieser Stücke aus der Sammlung Oppenheimer erkundigen und notierte sich dazu die dortige Kontaktperson und -adresse (s. u.).
  • 2Porzellansammlung
  • 3Rechtsanwalt
  • 4Mit "Umbruch" ist hier der 'Anschluss', die Annexion Österreichs an das Deutsche Reich im Frühjahr 1938 gemeint.
  • 5Geheime