Reichsarchiv Wien
Nach dem 'Anschluss' Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurden die Bemühungen um eine Zentralisierung des Archivwesens intensiviert. Mit § 9 (1) der 6. Verordnung über die Übertragung von Aufgaben und Befugnissen des Reichsstatthalters in Österreich vom 11. Januar 1940 (RGBl. 1940/I, S. 54) wurde ein direkt dem Reichsminister des Innern unterstelltes "Reichsarchiv Wien" ins Leben gerufen. Es bestand aus dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv, dem Hofkammerarchiv, dem Finanzarchiv, dem Unterrichtsarchiv und dem Archiv des Innern und der Justiz. Die Leitung übernahm Ludwig Bittner, der Direktor des Haus-, Hof- und Staatsarchivs. Lediglich das remilitarisierte und in die deutsche Heeresarchivorganisation eingegliederte Kriegsarchiv (Heeresarchiv Wien) und das Verkehrsarchiv, das man der Reichsbahnverwaltung zuordnete, blieben außerhalb der neuen Organisationsstruktur.