Epstein, Charlotte
Kunstsammlerin; allgemein s. BDA-Archiv, RestMat., K. 34/2, Personenmappe Charlotte Epstein;
Die Kunstsammlung von Charlotte Epstein, Wien I., Ebendorferstraße 8/9, enthielt v. a. Werke österreichischer Künstler des 19. Jahrhunderts. 1938, nach dem 'Anschluss' Österreichs an das Deutsche Reich, gelang Charlotte Epstein die Flucht nach London. Auf ihren Ausfuhrantrag hin wurden 1939 neun Objekte von der Zentralstelle für Denkmalschutz aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923). Die für die Ausfuhr freigegebenen Gemälde und Einrichtungsgegenstände wurden bei einer Spedition eingelagert, 1941 aufgrund der 11. Verordnung zum Reichsbürgergesetz beschlagnahmt und über die VUGESTA veräußert. Die neun denkmalbehördlich sichergestellten Kunstgegenstände verblieben in Verwahrung des Instituts für Denkmalpflege.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden die enteigneten Sammlungsbestände aufgrund eigens erlassener Rückstellungsgesetze (s. Bundesgesetze 1946-1995) an die rechtmäßige Eigentümerin restituiert.