Lammers, Hans Heinrich
Studium der Rechtswissenschaft in Breslau und Heidelberg, 1904 Promotion, zunächst Gerichtsassessor in Breslau, 1912 Landrichter in Beuthen (Oberschlesien); ab 1920 im Reichsministerium des Innern, 1921 Oberregierungsrat und 1922 Ministerialrat und Leiter des Verfassungsreferates in der Staatsrechtsabteilung; ab 1932 Mitglied der NSDAP, 1933 Mitglied der SS; ab 1933 Staatssekretär und Chef der Reichskanzlei, zentrale Verbindung zwischen Hitler und den Reichsverwaltungsbehörden, 1937 Reichsminister und Chef der Reichskanzlei, verantwortlich für Finanzen beim Sonderauftrag Linz; im April 1945 als Unterstützer der versuchten Machtübernahme Görings verhaftet, vor der Erschießung durch die SS von US-amerikanischen Truppen festgenommen, bis August 1945 interniert, im April 1946 Zeuge im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher, im Wilhelmstraßen-Prozess gegen Mitarbeiter verschiedener Ministerien des Deutschen Reiches 1933 bis 1945 im April 1949 zu 20 Jahren Haft verurteilt, im Januar 1951 auf 10 Jahre gemildert, im Dezember 1951 begnadigt