Canaletto: Reiterbildnis eines Husarenoffiziers
Dieses Gemälde wurde im April 1939 als Teil der Sammlung Oscar Bondys in der Wohnung am Schubertring 3 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923; aufgeführt in der Sicherstellungsliste als Nr. 9: "Öl/L[einwand]., Husar auf Schimmel vor Ruinenlandschaft, 72 x 65 [cm], Canaletto (Poniatowsky)", s. Lillie (2003), S. 222). Es hatte die Sicherstellungsnr. Bo 1322 und war für das Führermuseum vorgesehen ("Bellotto, Zwei Reiter", s. BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau).
Am 25.04.1946 wurde es an die Republik Österreich übergeben (s. BArch, B 323/652, Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummern Bd. 6) und 1948 an Bondys Erben restituiert ("Canaletto (Bernardo Belotto), Offizier u. Kavalier zu Pferde, Lwd. 75:65 cm", s. BArch, B 323/576, Verzeichnis der der Treuhandverwaltung von Kulturgut München bekanntgewordenen Restitutionen von 1945 bis 1962 Österreich A-Z; Schwarz (2004), Nr. V/50, S. 122). Das Kunstwerk blieb jedoch zunächst aufgrund des Ausfuhrverbotsgesetzes zur Ausfuhr gesperrt. Es wurde durch die Spedition A. Kühner & Sohn aus Kremsmünster abtransportiert, vom Kunsthistorischen Museum in Wien verwahrt und schließlich an Bondys Witwe restituiert. Diese verkaufte es kurz darauf an den Kunsthändler Frederick Mont, von welchem es das Kunsthistorische Museum in Wien 1955 erwarb (dortige Inventarnr.: GG [=Gemäldegalerie] 9119).