Naiad
Dieses Kunstwerk wurde 1939 als Teil der Sammlung Oscar Bondys in der Wohnung am Schubertring 3 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923; aufgeführt im Wohnungsinventar als "Terracotta Amphitrite", s. Lillie (2003), S. 244). Es hatte die Sicherstellungsnr. Bo 946 und war für das Führermuseum vorgesehen ("Italienisch ? 18. Jh. Tonbozzetto: Nereide mit Muschel", s. BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau).
Am 15.03.1948 wurde es an die Republik Österreich gegeben (s. BArch, B 323/653, Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer Bd. 7) und schließlich an die Erben nach Oscar Bondy restituiert ("Deutsch, Beginn 18. Jahrh., Nereide m. Muschel, Terrakotta, H[öhe] 39 cm", s. BArch, B 323/576, Verzeichnis der der Treuhandverwaltung von Kulturgut München bekanntgewordenen Restitutionen von 1945 bis 1962 Österreich A-Z). Diese veräußerten das Objekt vermutlich an die New Yorker Blumka Gallery, von der es im März 1956 das Museum of Fine Arts in Boston erwarb (dortige Inventarnr.: 56.144). Das Museum gibt als Entstehungsort die Niederlande an und schreibt die Form Adriaen de Vries zu.
Die Najaden sind Wassernymphen der griechischen Mythologie, die v. a. die Quellen von Flüssen bewachen (s. Artikel im Ausführlichen Lexikon der griechischen und römischen Mythologie).