Antiker Goldschmuck
Am 18.06.1939 wurde die wertvolle Sammlung von antikem, überwiegend aus hellenisticher Zeit stammendem Goldschmuck aus dem Besitz der Familie Zsolnay aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923; Lillie (2003), S. 1361). Der Treuhänder von Paul und Andy Zsolnay, Bernhard Witke, verkaufte Posse davon zunächst 6 Nummern für 2.530,- RM (s. BArch B 323/101, Nr. 450, Witke an Posse, 16.04.1940), schließlich insgesamt 10 Nummern bzw. 14 Stücke für 4.940,82 RM (s. BArch, B 323/163, Lammers an Bormann, 29.04.1940). Zehn Objekte, die als Grundstock für eine Vitrine mit antikem Goldschmuck für das Führermuseum gedacht waren, wurden Hitler als Geburtstagsgeschenk überreicht. Seiberls Sekretärin Fräulein Wurth brachte die Schmuckkassette am 18.04.1940 nach Dresden, am folgenden Tag beförderte ein Bote diese zu Karl Haberstock nach Berlin und am 20.04. wurde sie Hitler übergeben (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 3, fol. 5, Posse an Seiberl, 18.04.1940). Der Schmuck wurde von Hanssen in München verwahrt (s. BArch, B 323/163, Brückner an Hanssen, 27.04.1940).
Am 15.03.1948 wurde der Goldschmuck an die Republik Österreich überstellt (s. BArch, B 323/652, Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer Bd. 6) und 1949 an den rechtmäßigen Eigentümer restituiert (s. BArch, B 323/576, Verzeichnis der der Treuhandverwaltung von Kulturgut München bekanntgewordenen Restitutionen von 1945 bis 1962 Österreich A-Z).