Friedländer, Max J.

Friedländer, Max J.
Geburtsdaten
1867
Todesdaten
11.10.1958
Geschlecht
männlich
Beruf
Kunsthistoriker
Dienstgrad/akad. Titel
Dr.
Beziehungen zu Institutionen

Max J. Friedländer, ein eminenter Kenner der altniederländischen Malerei, war von 1896 bis 1933 an der Berliner Gemäldegalerie beschäftigt, ab 1924 als deren Erster Direktor. Von 1908 bis 1930 war er zugleich Direktor des Berliner Kupferstichkabinetts. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde er 1933 frühpensioniert. 1938 emigrierte er in die Niederlande, wo er nach der deutschen Besatzung 1940 Kontakte zu deutschen Kunstankäufern sowie zur Dienststelle Mühlmann unterhielt. Friedländer arbeitete auch eng mit Posse und dessen Nachfolger Hermann Voss zusammen, die ihn als Museumskollegen persönlich bestens kannten. Beide Sonderbeauftragten setzten sich dafür ein, dass der Verfolgungsdruck auf Friedländer gemildert sowie eine Deportation und Ermordung verhindert werden konnten. In einem Schreiben von Hermann Voss an Martin Bormann, in dem er diesen bat, sich für eine "Sonderbehandlung dieses Falles" bei "Herrn Reichsführer SS" einzusetzen, wies er auch auf Posses Einsatz für Friedländer hin: "Ich erlaube mir bei dieser Gelegenheit darauf hinzuweisen, dass Herr Geheimrat in den vergangenen 5 Jahren dem Sonderauftrag sowie anderen in Holland tätigen deutschen Dienststellen wertvolle Dienste geleistet hat, die bereits meinen Vorgänger Dr. Posse veranlassten, bei ähnlichen Fällen für ihn einzutreten. Der heute 77-jährige Gelehrte war jahrzehntelang der engste Mitarbeiter Wilhelm von Bode's beim Aufbau der Berliner Staatlichen Museen. Zahlreiche bedeutende Erwerbungen sind, wie allgemein bekannt, seinem fachlichen Wissen und seinem persönlichen Einsatz zu verdanken" (s. BArch B 323/105, Nr. 491, Voss an Bormann, 04.02.1944).

Literatur Kurzangaben
M
Biogr. H Emigr.
LCAuth
Personenname in Verweisungsformen
Fridlender, Maks I.
Fridlender, Maks
Friedländer, Max Jacob
Friedländer, Max Jakob
Friedländer, Max Julius
Friedländer, Max
Friedländer, Maximilian Julius
Friedländer, M. J.