23.04.1941: Den Haag (0038) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)
23.04.1941: Den Haag (0038) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)
In Amsterdam
Keyzersgracht 5724
Haag ab 1909
23. 4. ...dyk - Syperda, mit diesem
zu Boer. - Bei Wickel, mit diesem
bei Katz (Lanz-Bilder6 , Terborch7 usw)
Nm.8 mit van Ligten, Privatsamlg9
ansehen (nichts) - Bei Fr. - Im Hotel
Cramer u. Houthakker (angebl10 Beukelaer)11
Antiker Goldschmuck bei
Zeestraat 65d13
- 1Posse nahm diesen Eintrag vermutlich in Den Haag vor und schrieb sich dabei Namen von Kunsthändlern auf, die er kontaktieren oder bei seinem nächsten Aufenthalt in Amsterdam aufsuchen wollte.
- 2eventuell "Madame"
- 3Jan Dik arbeitete für die Kunsthändlerin Jannetje Denijs, feste Geschäftspartner waren sie ab Mai 1941 (s. Venema (1986), S. 191, 217).
- 4Bisher ist ungeklärt, um welche Adresse in Amsterdam es sich hier handelt, eventuell vermerkte sich Posse etwas Falsches. Neben-Räumlichkeiten der Kunsthandlung J. Denijs befanden sich in der Keizersgracht 565-567, die Familie Dik besaß ein Haus in der Herengracht 257 (s. NARA, Record Group 260, Series: General Records, 1945-1949, , List of Dutch art dealers, fol. 64, Nr. 8: DIK, Jan). In der Keizersgracht 572 war der Sitz der Mercantiele en Industrieele Compagnie "Mico".
- 5Vom 25. auf den 26. April 1941 fuhr Posse mit dem Nachtzug von Den Haag nach Dresden. Hier notierte er sich wohl seine Abfahrts- und Ankunftszeit.
- 6Posse sprach mit Nathan Katz u. a. über die Gemälde, die im April 1941 zusätzlich zur Sammlung von Otto Lanz über dessen Sohn erworben wurden: ein Blumenstillleben - damals Jan van Huysum zugeschrieben -, eine Genreszene von Jan Steen, ein Interieur von Emanuel de Witte und eine Heimsuchung.
- 7Gemeint ist vermutlich das "Portret van Willem Everwijn".
- 8Nachmittag/s
- 9Privatsammlung
- 10angeblicher
- 11Die Kunsthändler Gustav Cramer und Bernard Houthakker brachten Posse ein Gemälde von Joachim Beuckelaer zur Ansicht ins Hotel. Posse zweifelte die Zuschreibung an und sah von einer Erwerbung ab.
- 12Bei dem antiken Goldschmuck handelt es sich um ein Armband mit Löwenköpfen, einen Serapiskopf und ein Paar Schlangenarmbänder. Am 28. April 1941 schrieb Posse an Martin Bormann, er habe "drei besonders schöne Stücke antiken Goldschmuckes gesehen, die sämtlich aus der bekannten Sammlung F. von Ganz, Frankfurt" stammten, zusammen 28.000,- Gulden kosteten und fragte an, ob er sie kaufen solle (s. BArch, B 323/103, Nr. 42, Posse an Bormann, 28.04.1941). Nach der Ankaufsgenehmigung (s. BArch, B 323/103, Nr. 37-39, Bormann an Posse, 05.05.1941) erwarb er sie bei Kurt Bachstitz zum "reduzierten Preis von hfl. 24.000" (s. BArch, B 323/103, Nr. 36, Posse an Bormann, 06.05.1941; BArch, B 323/144, Nr. 55, Rechnung vom 06.05.1941; BArch, B 323/101, Nr. 214, Posse an Lammers, 19.05.1941). Der Schmuck wurde mit einem Kurier des Reichskommissars zunächst an Bormanns Büroadresse, Wilhelmstraße 64 in Berlin, gesandt (s. BArch, B 323/103, Nr. 36, Posse an Bormann, 06.05.1941; BArch, B 323/113, Nr. 276, Posse an Ruoff, 07.05.1941), wo er am 10. Mai eintraf und weiter in den Führerbau nach München geschickt wurde (s. BArch, NS 6/447, fol. 82, Der Leiter des Sonderreferats Kulturaustausch an Bormann, 09.05.1941; BArch, B 323/164, Nr. 918, Telegramme zwischen Krueger und Bormann, 10.05.1941; ebd., Nr. 919, Lieferschein vom 09.05.1941 mit handschriftlichem Vermerk vom 10.05.1941).
- 13Posse hielt die Adresse der Galerie Internationale in Den Haag fest, die er am 25. April aufsuchte (s. Eintrag vom 25.04.1941).
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-5 (0038)