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Dr. Pauw Haag

Amsterdam 36 844

227712[fn]Posse notierte sich die Telefonnummern des Amsterdamer Notars Christiaan George Pouw, dem Rechtsbeistand von Alfred Cohen. Am 16. November 1941 sprach Posse mit Fritz Schmidt über die Auswanderung der Familie Cohen gegen die Übergabe der Kunstsammlung von Alfred Cohen und besichtigte die angebotenen Gemälde zusammen mit Felix William Wickel am 17. November 1941 (s. Seite 0019; zu den 15 Gemälden s. Seite 0031).[/fn]

Sammlung Jaffé

war bei de Gruyter[fn]Es handelt sich um die Gemäldesammlung von Alfons Jaffé. Er hatte sie 1939 im Zuge seiner Emigration nach London als Leihgabe an das Stedelijk Museum de Lakenhal in Leiden gegeben. Posse interessierte sich für die Sammlung (s. BArch, B 323/113, Nr. 57, Kramer an Mühlmann, 02.12.1941) und wollte sie wahrscheinlich besichtigen, jedoch waren die Gemälde nicht mehr im Leidener Museum vorhanden. Es stellte sich heraus, dass die Sammlung von der Dienststelle Mühlmann beschlagnahmt worden war. Diese hatte "die wichtigsten Werke aus den restlichen Gemälden ausgesondert und dem Führer eine Reihe von Bildern vorgelegt" (s. BArch, B 323/113, Nr. 27, Wickel an Posse, 17.12.1941), woraufhin sechs Stücke für das geplante Führermuseum ausgewählt und im Juli 1941 nach München gesendet worden waren (s. BArch, B 323/113, Nr. 28, Posse an Wickel, 21.12.1941; BArch, B 323/574, S. 218-220; bei den sechs Gemälden handelt es sich um jene mit den Linz-Nummern Li1835 s. DHM-Datenbank, Li1843 s. DHM-Datenbank, Li1855 s. DHM-Datenbank, Li1863 s. DHM-Datenbank, Li1867 s. DHM-Datenbank und Li1874 s. DHM-Datenbank). Die "künstlerisch weniger bedeutenden Restbestände" wurden "nach einem von dem Herrn Reichskommissar genehmigten Plan verkauft" (s. BArch, B 323/113, Nr. 27, Wickel an Posse, 17.12.1941).

Im Frühjahr 1940 - vermutlich kurz vor der deutschen Besetzung der Niederlande - hatte Jaffé versucht, Teile seiner Gemäldesammlung vom Transportunternehmen De Gruyter nach England bringen zu lassen und auch Mühlmann ließ später Werke aus der Sammlung Jaffé von dieser Firma nach Deutschland transportieren (s. Zeitungsartikel "In bewaring gegeven joodse kunstcollecties naar Hitler en Goering - De 'verzwegen' kunstroof bij De Lakenhal", Leidsch Dagblad, 09.05.1990, S. 29, s. Digitalisat).[/fn]

Sichergestellte  Kunsthändler[fn]Gemeint ist vermutlich der "Kunstbesitz, stammend aus vorläufig geschlossenen jüdischen Kunsthandlungen in den Niederlanden (etwa 100 Firmen)" (s. BArch, B 323/113, Nr. 82-84, Wickel an Posse, 18.11.1941), über den Posse Informationen benötigte. Dieses Thema brachte er unter anderem in einer Besprechung mit Arthur Seyß-Inquart am 19. November 1941 an, bei der es um die mangelnde Umsetzung des 'Führervorbehalts' in den Niederlanden ging (zum Treffen, den Besprechungspunkten und den folgenden Maßnahmen s. Seite 0023, Anm. 7).[/fn]

Rosenbaum[fn]Im folgenden notierte sich Posse vier Gemälde der Künstler Cornelis Troost, Jacopo Palma und Giovanni Battista Tiepolo, die wahrscheinlich aus dem Bestand der Kunsthandlung I. Rosenbaum stammten.

Ob sich die beiden letzten Notizen dieser Seite "Alte [Bilder]Rahmen" und "Renaissancebronzen" auch auf die Kunsthandlung I. Rosenbaum beziehen, kann nicht eindeutig nachvollzogen werden. Vermutlich handelt es sich dabei jedoch um davon unabhängige Einträge.[/fn] (Degenhardt[fn]Eventuell stammten die Hinweise von Bernhard Degenhart, einem Mitarbeiter der Dienststelle Mühlmann, den Posse am 20. November traf (s. Seite 0023 und 0026).[/fn]

2 Troost[fn]Im Besitz der Firma I. Rosenbaum befanden sich zwei Pendant-Gemälde von Cornelis Troost, "Het kraambezoek" und "Het doktersbezoek", für die Posse sich vermutlich interessierte, sie jedoch nicht ankaufte; stattdessen wurden sie im Frühjahr 1942 von der Dienststelle Mühlmann übernommen.[/fn]

1 Palma Vecchio

1 Tiepolo ?[fn]Das Fragezeichen legt nahe, dass Posse die Zuschreibung an Giovanni Battista Tiepolo anzweifelte.[/fn]

Alte Rahmen

Renaissancebronzen.