11.08.1939: Graz, Klagenfurt (0019) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-2)
Ein großer Teil seit
1780 vollständig im Depot
Für Ausbau von Graz Neu-
bau beantragt, um auch
19. u. 20. Jhdt aufstellen
zu können.1
Altes Museum als Zentrum
(bis 1800). Im Zusammenhg2
19. u. 20. Jhdt. Als drittes
das german.3 Erbe in der
Steiermärkischen Kunst.
(Lage schlecht.
Depot bei den Dominikanern4
(die wertvollen Bestände
von Admont u. St. Lambrecht5Lamprecht)
(Graz fühlt sich an 3. Stelle)6
1310 Abfahrt von Graz nach
Im Hotel Moser7 Voran-
meldung aus Agathenhof8 :
Brief von Reichsbaurat
Giesler, daß ich baldmög-
lichst nach München kommen
soll.9 Telef.10 (1930) mit G. -
u. mit ihm verabredet, daß
- 1Zu den Planungen für einen Neu- bzw. Erweiterungsbau des Steirischen Landesmuseums Joanneum s. Einträge auf der vorhergehenden Seite.
- 2Zusammenhang
- 3germanische
- 4Das 1807 profanierte Dominikanerkloster in der Dreihackengasse 1-3 in Graz wurde als Depot für Kulturgut aus den beschlagnahmten Klöstern und Stiften der Steiermark genutzt.
- 5Die Bestände des Benediktinerstifts St. Lambrecht in der Steiermark wurden im Mai 1938 beschlagnahmt.
In seinem Bericht an Hitler sollte Posse bemängeln, dass "ein großer Teil der aus Admont und St. Lambrecht neuerdings erworbenen Stücke [...] in für die Öffentlichkeit unzugänglichen Depots, z. B. bei den Dominikanern" aufbewahrt wurde (s. BArch, B 323/229, Hans Posse, Bericht über die Landesmuseen der Ostmark, III. Das Steiermärkische kulturhistorische und Kunstgewerbe-Museum in Graz, abgedruckt in: Schwarz (2018), S. 204-210, hier S. 208-209; zum Depot im aufgelassenen Dominikanerkloster s. Leitner-Ruhe (2016), S. 256).
- 6Damit ist gemeint, dass sich das Landesmuseum Joanneum bei der Zuteilung aus den beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen an dritter Stelle einordnete - nach dem für Linz geplanten Führermuseum und dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck (s. auch Eintrag vom 23.07.1939).
- 7Es handelt sich wohl um das Hotel Moser-Verdino in der Domgasse 2, Klagenfurt.
- 8Aus dem Agathenhof in Micheldorf, wo Posse zuvor seine Ferien verbracht hatte (s. Homepage des Gesundheitsresorts Agathenhof; s. auch Eintrag vom 24.07.1939), wurde er informiert, dass ein an ihn gerichteter Brief von Hermann Giesler eingegangen sei. Vermutlich ließ er sich diesen am Telefon vorlesen.
- 9Der Münchner Architekt Hermann Giesler, Generalbaurat für die Neugestaltung der Stadt München, war von Hitler beauftragt worden, eine provisorische Galerie für dessen Linzer Gemäldesammlung ausfindig zu machen (s. Schwarz (2004), S. 42; Schwarz (2011), S. 271-272).
- 10Telefonat