Führermuseum

Führermuseum
Ort

Mit "Führermuseum" bezeichnet man ein von Adolf Hitler für Linz a. d. Donau geplantes Kunstmuseum, mit dessen Sammlungsaufbau Hitler den Direktor der Dresdner Gemäldegalerie Hans Posse im Juni 1939 persönlich beauftragte. Posse trug in Absprache mit Hitler und auf einem Grundstock aufbauend, den dieser persönlich erworben hatte, von Juli 1939 bis zu seinem Tod im Dezember 1942 einen Bestand von gut 2000 Gemälden zusammen, den er in dem Fotokatalog "Gemäldegalerie Linz" dokumentierte. Nach seinem Tod setzte sein Nachfolger als Direktor der Dresdner Gemäldegalerie, Hermann Voss, die Sammeltätigkeit fort und erstellte auch weitere Fotoalben.

Neben der Gemäldegalerie hätte das Museum weitere Abteilungen umfasst, deren Sammlungsaufbau allerdings weniger weit ausgearbeitet war als diese. Auch architektonischen Pläne für das Museumsgebäude existieren, eine Fertigstellung war für 1950 projektiert. Das Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1945 bedeutete auch das Ende dieses zentralen Repräsentationsprojekts Hitlers. Da sich die Kunstsammlung zu einem Großteil aus entzogenem jüdischem Kunstbesitz und Zwangsverkäufen zusammensetzte, wurde der Museumsbestand zerschlagen. In einem langwierigen und komplexen internationalen Restitutionsprozess, der bis heute nicht abgeschlossen ist, wurden die entzogenen Kunstwerke an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgestellt. Die rechtmäßig erworbenen Kunstwerke befinden sich weiterhin im Besitz der Bundesrepublik Deutschland, kunsthistorisch bedeutende Objekte wurden deutschen Museen als Dauerleihgaben überlassen.

Körperschaftsname in Verweisungsformen
Linzer Führermuseum
Kunstmuseum Linz
Gemäldegalerie Linz