Schmidt, Martin Johann: Familienbildnis

Schmidt, Martin Johann: Familienbildnis
Gattung
Malerei
Datierung
1790
Material
Zinkblech
Vorbesitzer
Herkunft aus Sammlung
Sammlung Bondy, Oscar, Wien
Von Posse vergebener Titel
Gruppenbildnis der Familie
Von Posse zugewiesener Künstler
Anmerkungen zur Herkunft/Entstehung
Bondy
Datum der Begutachtung
01.1940
Ort der Begutachtung

Dieses Gemälde wurde im Juli 1938 als Teil der Sammlung Oscar Bondys in dessen Wohnung am Schubertring 3 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923; Sicherstellungsliste Nr. 19: "Gruppenbildnis von Kremser Schmidt", s. Lillie (2003), S. 218). Es hatte die Sicherstellungsnr. Bo 19 und wurde auf Wunsch des Museums sowie der Gauleitung Niederdonau dem Museum der Stadt Krems zugewiesen ("Kremser Schmidt, Familienbild", s. BArch, B 323/117, Nr. 702, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz Für das Gaumuseum Niederdonau bezw. Museen in Krems und St. Pölten.; BArch, B 323/1208, Verteilung der Sammlung Oscar Bondy auf österreichische Museen; BArch, B 323/163, Nr. 158, Bormann an Jury, 15.02.1940; Schwarz (2018), S. 90). Hugo Jury, der Gauleiter von Niederdonau, hatte Posse am 30. Januar 1940 per Telegramm darum gebeten, sich bei Hitler um die Zuweisung von Werken des Künstlers "Kremser Schmidt" an die Gauhauptstadt Krems und des St. Pöltner Altars aus der Sammlung Bondy an die Stadt St. Pölten einzusetzen, was Posse ihm auch zusagte (s. BArch, B 323/117, Nr. 700, Jury an Posse, 30.01.1940; ebd., Nr. 701, Posse an Jury, 31.01.1940). Am 1. Februar trug Posse Hitler diese Bitte vor; von zwei Werken konnte er auch Fotografien vorlegen. Hitler gab seine grundsätzliche Zustimmung (s. BArch, B 323/163, Nr. 159, Posse an Bormann, 13.02.1940). Jury wandte sich am 6. Februar 1940 noch einmal an Bormann mit der Bitte um Überlassung der Werke an das Museum der Gauhauptstadt Krems (s. BArch, B 323/103, Nr. 240, Jury an Bormann, 06.02.1940). Auf Rückfrage Bormanns antwortete Posse: "Gegen ihre Überweisung an diese Stelle bestehen selbst in Hinblick auf Linz keinerlei Bedenken".

1947 wurde das Gemälde an Bondys Witwe restituiert und von dieser vor 1951 an eine österreichische Adelsfamilie verkauft. 2009 wurde es beim Auktionshaus im Kinsky versteigert (75. Kunstauktion am 13.10.2009, Lot 0033, Meistbot 220.000,- €) und ging in Privatbesitz über. Es befindet sich als Leihgabe im Oberen Belvedere.

Eine weitere ausschnitthafte Version des Bildes befindet sich im Krajské vlastivědné muzeum in Olmütz, eine Ölskizze im Szépművészeti Múzeum in Budapest (dortige Inventarnr.: 8908, s. Eintrag in der Online-Objektdatenbank).