Dauher, Adolf/Loscher, Sebastian: Holzbüste eines Propheten
Oscar Bondy hatte dieses Werk 1932 vom Kunsthändler Kurt Walter Bachstitz erworben. Es wurde als Teil seiner Kunstsammlung im Juli 1938 in seiner Wohnung am Schubertring 3 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923; Sicherstellungsliste Nr. 8 "Büste vom Fugger Chorgestühl in Augsburg von A. Daucher", s. Lillie (2003), S. 218). Es handelt sich um eine Chorgestühl-Büste aus der im Auftrag von Jakob Fugger entstandenen Augsburger Fugger-Kapelle in St. Anna, aus der bei Restaurierungsarbeiten um 1820 einiger Skulpturenschmuck entfernt worden war. Die Büste hatte die Sicherstellungsnr. Bo 8 und war für das Führermuseum vorgesehen ("Adolf Daucher, Holzbüste eines bärtigen Mannes", s. BArch, B 323/117, Nr. 791, Kunstwerke aus dem beschlagnahmten Wiener Besitz. Für das Kunstmuseum von Linz a. d. Donau; Schwarz (2004), Nr. XX/29, S. 139). Vom Zentraldepot wurde die Büste zunächst in das Depot Kremsmünster (Nr. Kku 1029) und schließlich in das Salzbergwerk nach Altaussee verlagert. Charakteristisch ist der deutliche Wurmfraß, den auch Posse vermerkte. Die Urheberschaft ist umstritten, genannt werden Adolf Dauher oder Sebastian Loscher.
Das Objekt wurde an Bondys Witwe restituiert, die es vermutlich an die New Yorker Blumka Gallery verkaufte, von der es im Januar 1949 für $ 6.000 durch das Museum of Fine Arts in Boston erworben wurde, wo es sich seitdem befindet (dortige Akzessionsnr.: 49.4).
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