Mielich, Hans: Porträt eines Herren
Das Gemälde wurde zusammen mit seinem Pendant "Porträt einer Dame" (inventarisiert als "Millich bayerische Maler am Hof, Anfang des 16. Jh. (2 Portraits)", s. Lillie (2003), S. 906) am 04.11.1938 aus der Sammlung Priester in dessen Wiener Wohnung in der Ebendorferstraße 8 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923) sichergestellt und zunächst in das Depot des Kunsthistorischen Museums in Wien gebracht (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 43/1, Personalmappe Julius Priester; Lillie (2003), S. 908). Es wurde von Posse für das Führermuseum in Betracht gezogen; nach dessen Begutachtung in Wien und Rücksprache mit Adolf Hitler wurde Herbert Seiberl beauftragt, Ankaufsverhandlungen aufzunehmen und den Preis zu erfragen (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 2, fol. 10, Posse an Seiberl, 05.02.1940; BDA-Archiv, RestMat., K. 8, M. 11, fol. 14, Hans Posse, Wunschliste für Führermuseum).
Nach dem Ende des Zweiten Wetkrieges wurde das Gemälde an die rechtmäßigen Besitzer Julius und Camilla Priester, die nach Mexico City geflohen waren, restituiert und 2006 von den Erben der Familie als Schenkung an das Saint Louis Art Museum in Missouri gegeben.