09.05.1940: Berlin (0083) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-3)
09.05.1940: Berlin (0083) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-3)
Versteigerung 1931 u. seitdem wiederholt
Viele Stücke früher in der Verstei-
gerung bei Lepke, jahrelang ver-
geblich zu verkaufen gesucht1
(früher, bei Schwabach oder Bleichröder)2
Eigentum des Bankhauses Arnhold,
Dresden. Beschlagnahmt von
FernerBoecklin. Klio (Slg.4 Ladenburg -
5?
Mirus Miros 420014 220014
Unter Bezugnahme auf Telefon-
gespräch.
Erlass des Führers an das
zu Bekanntgabe an Devisen
stelle. Referat V Devisen 4
- 1Bezüglich seiner Begutachtung der Kunstobjekte aus dem Besitz von Viktoria von Dirksen berichtete Posse an Martin Bormann: "Auftragsgemäß habe ich am 9. Mai die Kunstgegenstände der Frau v. Dirksen in der Margarethenstraße 11 besichtigt. Es handelt sich um 40 Stücke meist kunstgewerblicher Art sowie Plastiken und einige kleinere Teppiche, Reste der bei Lepke 1931 zur Versteigerung gelangten Sammlung v. Dirksen, von der ein großer Katalog existiert. Die besten Stücke sind längst vom Kunsthandel aufgekauft worden. Was übrig blieb, ist jahrelang vergeblich angeboten worden und besitzt nur rein dekorativen Wert. Als Erwerbung für das in Linz geplante Kunstmuseum kann kein einziges Stück in Betracht kommen. Allenfalls wäre es möglich, wie dies schon bei anderen Stücken dieser Sammlung geschehen ist, die angebotenen Gegenstände zur dekorativen Ausschmückung von Schloß Bellevue zu erwerben" (s. BArch, B 323/163, Posse an Bormann, 14.05.1940; siehe auch vorhergehende Seite). In Posses Privatbibliothek befand sich der Katalog "Sammlung W. von Dirksen" zur erwähnten Versteigerung bei Lepke von 1931 (s. BArch, B 323/518, S. 37). Darin sind auch die beiden im Folgenden notierten Gemälde aufgeführt.
- 2In der Restitutionskartei zu dem Gemälde (s. BArch, B 323/655) ist als frühere Besitzerin "Frau Geheimrätin Leonie Schwabach" vermerkt (s. Eintrag in der Datenbank des DHM zum Central Collecting Point). Es handelt sich dabei vermutlich um Leonie Schwabach, die Frau des Bankiers Julius Leopold Schwabach. Dieser war wiederum mit dem Bankier Gerson von Bleichröder verwandt und Teilhaber bzw. später Seniorchef des Bankhauses S. Bleichröder.
- 3Aus der Sammlung Adolf Arnhold kaufte Posse im April 1941 über den Treuhänder Rechtsanwalt Werner Willmanns ein Bismarck-Porträt, 1889, von Franz von Lenbach und das Gemälde "Im Weißen Saal" von Adolph von Menzel. Der Kaufpreis von 33.000,- Reichsmark wurde auf ein Sperrkonto eingezahlt (s. Korrespondenz zu dem Vorgang im BArch, B 323/120, Nr. 4-22; s. auch späterer Eintrag vom 09.05.1940).
- 4Sammlung
- 5Gemeint ist vermutlich die Sammlung von Carl und Ida Ladenburg. 1940 war deren Tochter Julie Bassermann Eigentümerin des Gemäldes "Clio", welches sich zu diesem Zeitpunkt als Leihgabe in der Schweiz befand (s. BArch, B 323/123, Nr. 71, Dr. von Coelln an Posse).
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-3 (0083)
gehört zu Tagebuch