Drittes Reisetagebuch
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15. Okt. 1530Führerbau.
Frl. Mittelstädt: R. Wagner.1
16. OktBöhler
6500.4
Bernheimer5, Lenbachplatz
1,236 12 000
(Aufhäuser)7
//unter Torbogen 6000 (Katz)8
9000.- ?
/Hasenclever,Die beiden (700.
Raucher Saly Eichen-
grün)9
49,7.10Duck (Kick)800 (Gabriele
/ +Rosenthal)11
49,112Zick(?)Geiselung Christi. (500)
Rosenthal13
Hickel 60014
- 1Eventuell ist das Gemälde "Bildnis Richard Wagners" gemeint.
- 2DieSchackgaleriewar als provisorischer Aufstellungsort für die Gemäldesammlung des inLinzgeplantenFührermuseumsvorgesehen (s.Eintrag auf der Folgeseite).
- 3bezeichnet [=signiert]
- 4Die Währung aller Preisangaben auf dieser Seite ist die Reichsmark.
- 5Gemeint ist die ehemalige MünchnerKunsthandlung L. BernheimervonOtto Bernheimeram Lenbachplatz 3. Nach der 'Arisierung' firmierte das Unternehmen alsMünchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V.Dort wurden inMünchenund Bayern beschlagnahmte Kunstwerke aus jüdischem Besitz deponiert (s.Schleusener (2016), 73-76).Possesah am 16. und 17. Oktober 1940 die Bestände durch und suchte fünf Gemälde, die er sich im Folgenden notierte, für dasFührermuseumaus (s.BArch, B 323/137, Nr. 35 Posse an Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V., 11.11.1940 und Nr. 36, Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V. an Posse, 04.11.1940 sowieBArch, B 323/103, Nr. 142, Posse an Bormann, 13.11.1940). Aufgrund von Unklarheiten, die Zuständigkeitsbereiche und finanzielle Abwicklung betreffend (s.BArch, B 323/137, Nr. 30, Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V. an Posse, 08.01.1942), sowieHitlersWunsch, selbst die bei derKameradschaftgelagerten Bestände durchzusehen (s.BArch, B 323/137, Nr. 27, Bormann an Posse, 06.03.1942), zog sich der Erwerb bis Ende 1942 hin. DaHitlersBesuch nie stattfand, sichtetePosseim März 1942 auftragsgemäß die Kunstwerke erneut und wählte 23 Gemälde "für die Zwecke desFührers" aus (s.BArch, B 323/137, Nr. 20, Posse an Bormann, 06.04.1942;BArch, B 323/137, Nr. 21, Liste der ausgewählten Gemälde).
- 6Es handelt sich um die Breite des Gemäldes in Metern.
- 7Das Gemälde entstammte der Kunstsammlung des BankiersMartin Aufhäuser.
- 8Dieses Kunstwerk war Teil der Kunstsammlung des JustizratsLeo Katz.
- 9Gemeint ist die Kunstsammlung vonSally Eichengrün, aus der das genannte Gemälde stammte.
- 10Es handelt sich um die Inventarnummer des Kunstwerks: Die vordere Zahl bezeichnet die entsprechende Sammlung, die hintere die laufende Nummer des Objekts im Beschlagnahmeprotokoll.
- 11Dieses Objekt gehörte zur Kunstsammlung vonGabriele Rosenthal.
- 12Es handelt sich um die Inventarnummer des Kunstwerks.
- 13Gemeint ist die Kunstsammlung vonGabriele Rosenthal.
- 14Eventuell handelt es sich um das Gemälde "Musizierende Türkin" aus der Sammlung vonMax Uhlfelder.Possewählte es nicht für dasFührermuseumaus.
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-4 (0044)
17. Okt.München
RM 32 000
//Paudiss.Alter Mann(Replik in
RM. 9 500.
RM. 18000. -
zus.4RM. 48 000
marken.6
nachdem die beschlagnahmten Bilder
wieder ersetzt werden sollenx/, bitte
ich ... x/wie dies auch z. B. im
GemäldegalerieKustos
Altdeutsche Kunst.8
- 1bayerischem
- 2Es handelt sich hierbei um die Kopie "Bildnis eines graubärtigen Mannes", die sich in derAlten PinakothekinMünchenbefindet (dortige Inventarnr.: 5683, s.Eintrag im Online-ObjektkatalogsowieEintrag in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie).
- 3Gemeint sindGoya-Grafiken der Folge "Los desastres de la guerra", die zwischen 1810 und 1815 entstand und insgesamt 82 Aquatinten umfasste.
- 4zusammen
- 5Gramm
- 6Lebensmittel waren während des Zweiten Weltkriegs rationiert und nur mit Bezugsscheinen zu erhalten.Posseerhielt vonErnst Buchnerwährend seines Aufenthalts in München leihweise 100-Gramm-Fleischmarken, für deren prompte Retournierung sichBuchneram 6. November 1940 bei ihm bedankte (s.BArch, B 323/115, Nr. 378, Buchner an Posse, 06.11.1940).
- 7Nachdem im Juni 1939 während der "Aktion Entartete Kunst" beschlagnahmte "Gemälde und Plastiken moderner Meister aus deutschen Museen" durch dieGalerie FischerinLuzernversteigert worden waren (s.Digitalisat des Auktionskatalogs), hatteHitlerErnst Buchnerzugesagt, dass den Museen der Verkaufserlös der Bilder aus ihrem Besitz für den Ankauf 'geeigneter' Kunstwerke überwiesen werden sollte. DieBayerischen Staatsgemäldesammlungenerhielten 1940 aus dem Sonderkonto "Entartete Kunst" 100.000,- Reichsmark (s.Lott (1998), S. 297). Vermutlich wollte auchPosseum eine finanzielle Entschädigung für die beschlagnahmten und auf der Auktion verwerteten Kunstwerke derDresdner Gemäldegaleriebitten und notierte sich hier eventuell Formulierungen für einen solchen Antrag.
- 8Theodor Musperwar Leiter derGraphischen SammlungderStaatsgalerie Stuttgartund Fachmann für gotische Malerei sowieDürer.
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-4 (0046)