24.04.1941: Rotterdam (0039) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)

24.04.1941: Rotterdam (0039) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)

Rotterdam

Rotterdam (v. Beun.)1

Lancret, Tanz  fl. 200 000

Pater Liebesantrag  } 80 000

-2 Liebesfest

Lochner (?)3 2 Heilige  (Joh. d. T.

          Magdalena)

fl. 120 000

? Maestro del Bambino

Vispo, 2 mu-

sizierende Engel vor

Goldgrund fl. 100 000.

? Schiavone (?)4 Raub der Proserpina

(Slg.5 Auspitz)6 Leinwand 50 000

Hubert Robert, Maler im

Atelier (Jules Faral)

Hier. Bosch, Versuchung

des hl. Antonius

(Goudstikker)7

  • 1Posse stand in Verhandlungen über den Ankauf der auf dieser und der folgenden Seite aufgeführten Gemälde aus der Privatsammlung des Unternehmers Daniël George van Beuningen in Rotterdam. Bei den Preisangaben handelt es sich vermutlich entweder um die Einschätzung Posses oder um die Preisvorstellung van Beuningens. Dessen Schwiegersohn Lucas Peterich ließ die zum Verkauf stehenden Bilder später von Max J. Friedländer schätzen (s. BArch, B 323/145, Nr. 208, Peterich an Posse, 09.05.1941; ebd. Nr. 206, Peterich an Posse, 09.06.1941; ebd. Nr. 181-182, Liste mit Preisgegenüberstellung Beuningen - Friedländer). Posse fuhr am 24. April 1941 nach Rotterdam, um die Objekte zu besichtigen und das weitere Vorgehen zu besprechen (s. Eintrag vom 24.04.1941).
  • 2Unterführungszeichen für "Pater"
  • 3Die eindeutige Zuschreibung an Stephan Lochner war unsicher, in einigen Dokumenten wurde der Künstler auch mit "Lochner-Werkstatt" angegeben (s. BArch, B 323/145, Nr. 171, "Liste über 18 Gemälde aus der Sammlung van Beuningen in Rotterdam eingetroffen in Dresden am 1.9.41", Nr. 1; BArch, B 323/574, fol. 20).
  • 4Posse bezweifelte die Zuschreibung an Andrea Schiavone. Er vermutete, dass es sich um ein Gemälde von Tintoretto handelte, in dessen Art Schiavone arbeitete. Am 10. Oktober 1941 richtete er eine diesbezügliche Anfrage an den Tintoretto-Experten Erich von der Bercken (s. BArch, B 323/115, Nr. 358, Posse an Bercken, 10.10.1941), der das Werk dem jungen Tintoretto zuschrieb (s. BArch, B 323/115, Nr. 356, Bercken an Posse, 17.10.1941) und die Neuzuschreibung im Jahr darauf publizierte (s. Bercken (1942), S. 118, Kat.-Nr. 302, Tafel 325). Auch Kurt Bachstitz, der das Gemälde an van Beuningen verkauft hatte, bestätigte ihm, dass es sich "fraglos" um ein Werk von Tintoretto handele (s. BArch, B 323/144, Nr. 30, Bachstitz an Posse, 30.09.1941).
  • 5Sammlung
  • 6Das Gemälde "Raub der Proserpina" sollte wie die beiden zuvor aufgeführten Werke aus der Kunstsammlung von Stefan Auspitz in Wien stammen. Dies wurde im September/Oktober 1941 von Ludwig Baldass bestätigt, der die Sammlung Auspitz gut gekannt hatte (s. BArch, B 323/120, Nr. 310-314, Briefwechsel zwischen Baldass und Reimer, 09./11.1941). Die Provenienz ließ sich Posse auch von Kurt Bachstitz bestätigen (s. BArch, B 323/144, Nr. 30, Bachstitz an Posse, 30.09.1941), der das Gemälde von Auspitz erworben und an van Beuningen weiterverkauft hatte.
  • 7Das Gemälde hatte sich zuvor im Besitz des Kunsthändlers Jacques Goudstikker befunden, von dem es van Beuningen 1928 gekauft hatte (s. Lammertse (1994), S. 115).