Eissler, Hermann

Eissler, Hermann
Geburtsdaten
20.07.1860
Todesdaten
26.02.1953
Geschlecht
männlich
Beruf
Großindustrieller
Unternehmer
Holzhändler
Dienstgrad/akad. Titel
Dr.

Hermann Eissler und sein Bruder Gottfried zählten zu den bekanntesten und bedeutendsten Sammlerpersönlichkeiten in Wien. Ihre Kunstsammlungen beinhalteten v. a. österreichische Künstler des 19. Jahrhunderts wie Ferdinand Georg Waldmüller und Rudolf von Alt sowie ausgewählte Werke italienischer, französischer und spanischer Künstler. 1929 heiratete Hermann Eissler Hortense Kopp. Seine Tochter Berta stammte aus einer früheren Beziehung. Im Oktober 1938 kam es zur innerfamiliären Aufteilung der Kunstwerke auf die als 'arisch' geltende Ehefrau und die Tochter Eisslers, trotzdem wurde die Sammlung kurz darauf aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923). Hermann Eissler konnte über Ungarn in die Schweiz und schließlich nach Südfrankreich fliehen. In den Folgejahren verkauften Hortense Eissler und Berta Morelli einige Objekte an Posse für das geplante Führermuseum in Linz.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden die enteigneten Sammlungsbestände aufgrund eigens erlassener Rückstellungsgesetze (s. Bundesgesetze 1946-1995) an die rechtmäßigen Eigentümer bzw. deren Rechtsnachfolger restituiert. Das Ehepaar Eissler hatte jedoch keine Anträge auf Restitution nach den Rückstellungsgesetzen gestellt. Nach der Installation des Kunstrückgabegesetzes von 1998 (s. Kunstrückgabegesetz) wurden 2009 vier Apothekenschilder von Ferdinand Georg Waldmüller zur Restitution empfohlen.

Literatur Kurzangaben
DbA (WBIS)
Personenname in Verweisungsformen
Eißler, Hermann
Eisler, Hermann