Drittes Reisetagebuch
Katz. 18. Sept. (Ring ?)
Stilleben fl. 50000
Familie vor Haus- 45000
- 125 000 ?
der Stadt, 35000
der Könige 35 0004
45 000
inneres 60 000
- 1Possehielt sich vom 18. bis 27. September inDen Haagauf. Am 28. September fuhr er früh zurück nachDresden(s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).
- 2Bäuerliches
- 3Gemeint ist entwederJacobus Storckoder sein Bruder,Abraham Storck.
- 4Offenbar konntePosseden Preis für die Skizze "Anbetung der Könige" von hfl. 35.000,- auf hfl. 30.000,- herunterhandeln (s.BArch, B 323/145, Nr. 63, Rechnung vom 27.09.1940).
BrüsselVorkaufsrecht für Frank-
reich
Entscheidung über
beschlagnahmte2
Prof HosemannKunstschutz
Palace Hotel4: Militär-
verwaltung
Militarkunstschutz
Chef des
Verwaltgsstabes5 für StadtParis
Bez. ABC unterstehen6
NebenhausDeutsche
Räume imLouvre
(Erdgeschoss)
Ministerialrat Rademacher8
Chambre des Députes10
!Epting:
ListenErich Meyeru.Rob. Schmidt11
- 1Das Hotel Le Plaza inBrüssel, Boulevard Adolphe Max 118-126, war ab 1940 der Sitz des Militärbefehlshabers für Belgien und Nordfrankreich.
- 2Possenotierte sich stichpunktartig, zu welchen Maßnahmen erHitlerraten wollte, nämlich ihm als Sonderbeauftragten ein Vorkaufsrecht für Frankreich und die Entscheidung über die beschlagnahmten Bestände zu sichern. Diese Vorschläge machte erHitlerbeim nächsten Treffen. Am 18. November 1940 wurde der 'Führervorbehalt' und damitHitlersErstzugriffsrecht auf Raubkunstbestände auf die von deutschen Truppen besetzten Gebiete erweitert undPosseausdrücklich als BeauftragerHitlersnominiert: "DemFührerist jetzt vorgeschlagen worden, auch für die von den deutschen Truppen besetzten Gebiete einen entsprechenden Vorbehalt zu machen. DerFührerhat diesem Vorschlag zugestimmt und und sich die Entscheidung über die Verwendung von Kunstwerken vorbehalten, die die in den von deutschen Truppen besetzten Gebieten von deutschen Stellen beschlagnahmt worden sind oder beschlagnahmt werden. Dabei ist es gleichgültig, ob etwa auch durch einheimische Behörden eine Beschlagnahme erfolgt ist. die deutschen Maßnahmen haben auf jeden Fall den Vorrang. Der Beauftragte des Führers für die Vorbereitung der Entscheidung über die Verwendung der Kunstwerke ist der Direktor derStaatlichen Gemäldegalerie Dresden,Herr Dr. Posse." (zitiert nachSchwarz (2014), S. 170).
- 3Rosemannlehrteseit 1934 als außerordentlicher Professor an derTechnischen HochschuleinDarmstadt.
- 4Vermutlich ist das Hotel Le Plaza gemeint.
- 5eventuell "Verwaltungsstabes"
- 6Vermutlich ist gemeint, dass die Bezirke A, B und CFelix Kuetgensunterstanden. Um welche Bezirke es sich dabei genau handelte, ist unklar.
- 7In einem Nebengebäude derDeutschen Botschaftin der Rue de Lille, 78-80, war ein Depot für beschlagnahmte jüdischen Kunstsammlungen eingerichtet worden. Vermutlich meintePossehier das Gebäude mit der Nummer 82 (s.Ebeling (2016), S. 155).
- 8Eventuell handelt es sich umFranz Rademacher.
- 9Eventuell ist die TransportfirmaSchenker & Co.gemeint.
- 10Gemeint ist das Palais Bourbon an der Pariser Pont de la Concorde, das bis Juni 1940 der Sitz der Abgeordnetenkammer (Chambre des Députés) der Dritten Französischen Republik gewesen und in dem unter den deutschen Besatzern eine Dienststelle der Militärverwaltung vonPariseingerichtet worden war.
- 11Die Inventarlisten der vonOtto Abetzsichergestellten jüdischen Kunstsammlungen im Nebenhaus derDeutschen Botschaftin der Rue de Lille waren vonErich Meyererstellt worden (s. BArch, B 323/295, Erich Meyer, Verzeichnis der im Juli 1940 durch die Geheime Feldpolizei in Paris gesicherten und in der Deutschen Botschaft überbrachten Gegenstände aus jüdischen Kunsthandlungen. wissenschaftlich bearbeitet im Juli und August 1940; Schwarz (2014), S. 159).
ca 70 cmhoch
Maulpertsch1RM. 2000
Botticini(?)Madamt Kind u. Joh.2
RM. 10000
HolzreliefHans Schwarz. RM 4 000
(vgl.MünchenNat.-Museum)
Les Arts 1902 (3) 13 alsFilippino
Lippi(Frühwerk v.Pinturrichio.3
55 000 fr.4
aus England
Bertrand5
10 SquaredeDesaix
(Tischbein)6
GräfinPaccelli-l’Orsini
- 1Gemeint ist ein Werk vonFranz Anton Maulbertsch.
- 2Madonna mit Kind und Johannes
- 3Possenotierte sich eine Literaturangabe in der Zeitschrift "Les Arts. Revue Mensuelle des Musées, Collections, Expositions", Ausgabe 3 des Jahres 1902, Seite 13. Dort wurde ganzseitig ein Gemälde abgebildet, das eine betende Maria mit dem nackten Jesusknaben und dem jungen Johannes dem Täufer zeigt. Die Bildunterschrift lautet: "Filippino Lippi. - La Vierge, l'enfant Jesus et Saint Jean" (s.Digitalisat der Zeitschrift).
- 4Preisangabe in Französischen Francs.
- 5Vermutlich istJacques Beltrandgemeint.
- 6Eventuell ist das "Selbstbildnis mit seinen zwei Töchtern" vonJohann Heinrich Tischbeingemeint, dasPosseam 26. Oktober 1940 über dieGalerie des Quatre CheminsinPariserwarb.
Nieuwe Haven 24I
Veronese1 Dr. Mühlmann
verzichtet "u. überlässt
Grubervan Kijfhoeklaan
733
FürHaberstock Katz
van Dyck25000 fl.
Slingelandt6000.5
- 1Gemeint ist ein Gemälde vonPaolo Veronese.
- 2Beim Treffen mitEduard PlietzscherfuhrPosse, dassMühlmannseinerseits auf ein Bild vonPaolo Veroneseverzichtete. Dabei handelte es sich eventuell um das "Portret van Daniele Barbaro" aus der Kunstsammlung vonOtto Lanz.
- 3Adresse des zuvor genannten Kunsthändlers inDen Haag.
- 4Diese und alle folgenden Preisangaben auf dieser Seite vermerktePossein der damalige Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 5Possenotierte sich als Empfehlung für seinen Freund, den KunsthändlerKarl Haberstock, drei Gemälde mit Preisen in der damaligen Währung Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt, dieKatzanbot und die er selbst nicht erwerben wollte. Bei dem Gemälde vonJacobusoderAbraham Storck handelt es sich vielleicht um "Canal in der Stadt", das ihmKatzauf der Rechnung vom 27.09.1940 angeboten hatte (s.BArch, B 323/145, Nr. 63); bei demjenigen vonAnton van Dyckkönnte es sich um die Skizze "Anbetung der Könige" handeln, die ihmKatzebenfalls offeriert hatte (s.BArch, B 323/145, Nr. 63, Rechnung vom 27.09.1940).Possehatte auf den Erwerb verzichtet, wie er am 07.10.1940 anWickelschrieb (s.BArch, B 323/114, Nr. 428). Das letzte erwähnte Werk stammte vonPieter Cornelisz van Slingeland. Die Gemälde sind allerdings auch nicht inHaberstocksGeschäftsbüchern aufgeführt, sodass vermutet werden darf, dass auch dieser sie nicht erwarb.