Drittes Reisetagebuch
GriechischeSilbermünzen- Slg.1Zsolnay2
ca. 5 – 600 RM
315 Nummern
ca 40 Skarabäen (RM 40 - 60)3
Nach Aussage vonHortense Eissler
iststammtderGalasso Galassiaus
der Gegend vonFerrara, Name
des Klosters ist ihr unbekannt4
Lia Madl, Bognergasse
2 Holzreliefs (St. Antonius u.
Hieronymus)ungefasst. um 1490
Preis RM 3 600.5
U 245206
Reichsstatthalterei.
Schroll7
Zykan: Rechnungen
Dr. Wilhelm, Direktor
Mainardi.Reininghaus
- 1Sammlung
- 2Gemeint ist die Kunstsammlung des VerlegersPaul Zsolnay(Zu Person und Sammlung s.Lillie (2003), S. 1356-1364).
- 3Wenige Tage zuvor hatte Herbert Seiberl Posse schriftlich informiert und ihm mitgeteilt, dass die Münzsammlung Zsolnay mit 500,- Reichsmark, die dazugehörigen Skarabäen mit ungefähr 40,- Reichsmark bewertet worden seien.Seiberlbat um die Mitteilung, ob er mit dem Treuhänder in Verhandlungen eintreten solle (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 4, fol. 34, Seiberl an Posse, 26.09.1940).
- 4DasInstitut für Denkmalpflegehatte Erkundigungen über die Provenienz des Gemäldes vonGalasso Galassibei der Stiefmutter derehemaligen Besitzerineingezogen, aber nur die unbefriedigende Antwort erhalten, dass es aus einem Kloster beiFerrarastamme.
- 5Herbert SeiberlhattePossebrieflich auf zwei Holzreliefs, Teile eines Chorgestühls, hingewiesen, die "anscheinend schwäbischer oder oberrheinischer Herkunft" seien und im Wiener Kunsthandel angeboten wurden (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 4, fol. 34, Seiberl an Posse, 26.09.1940).Possenotierte sich den Angebotspreis und die Adresse der Antiquitätenhandlung, um diese am folgenden Tag zu besuchen (s.Eintrag vom 02.10.1940 auf der Folgeseite).
- 6Telefonnummer
- 7Vermutlich ist der WienerSchroll-Verlaggemeint, in dem 1942 eine vonPosseverfassteCranach-Monografie erschien (Posse, Hans: Lucas Cranach d. Ä. Wien 1942).
- 8Josef Zykanübergab Posse die Rechnungen vonValerie Eisler(Hans Rottenhammer, "Hl. Sebastian", Federzeichnung;Heinrich Friedrich Füger, drei figurale Studien zu "Caesar", s.Lillie (2003), S. 317) undKloster Heiligenkreuz, woPosseeine Muttergottesstatue aus dem frühen 15. Jahrhundert und einen Bozetto vonGiovanni Giulianierworben hatte.
- 9Possenahm vermutlich wegen desSelbstbildnissesvonRembrandtaus der Sammlung Gutmann, das sich in denSammlungen des Regierenden Fürsten von Liechtensteinbefand, Kontakt mitGustav Franz Wilhelmauf.Wilhelmhatte zudem eine Schätzung über den Wert des Gemäldes erstellt und einen Preis von RM 250.000,- vorgeschlagen (s.BArch, B 323/120, Nr. 64, Steger an Posse, 25.09.1940).
- 10Madonna
- 11mit
- 12Am 2. Oktober 1940 besichtigtePosseim Arbeitszimmer vonLudwig Baldass, dem Leiter derGemäldegaleriedesKunsthistorischen Museumsdas Gemälde "Maria mit Kind" vonBastiano Mainardi, das sich als Leihgabe aus der Nachlassenschaft des Industriellen und KunstsammlersCarl Reininghausdort befand (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 5, Nr. 19, Posse an Seiberl, 12.11.1940).Friederike Reininghaus, die Witwe vonCarl Reininghaus, versuchte das Gemälde schon seit längerem zu verkaufen.Possewar offenbar vonErnst Buchnerdarauf hingewiesen worden, mit dem er am 16. Oktober 1940 die Erwerbungsangelegenheit besprach (s.Eintrag vom 16.10.1940).
15. Okt. 1530Führerbau.
Frl. Mittelstädt: R. Wagner.1
16. OktBöhler
6500.4
Bernheimer5, Lenbachplatz
1,236 12 000
(Aufhäuser)7
//unter Torbogen 6000 (Katz)8
9000.- ?
/Hasenclever,Die beiden (700.
Raucher Saly Eichen-
grün)9
49,7.10Duck (Kick)800 (Gabriele
/ +Rosenthal)11
49,112Zick(?)Geiselung Christi. (500)
Rosenthal13
Hickel 60014
- 1Eventuell ist das Gemälde "Bildnis Richard Wagners" gemeint.
- 2DieSchackgaleriewar als provisorischer Aufstellungsort für die Gemäldesammlung des inLinzgeplantenFührermuseumsvorgesehen (s.Eintrag auf der Folgeseite).
- 3bezeichnet [=signiert]
- 4Die Währung aller Preisangaben auf dieser Seite ist die Reichsmark.
- 5Gemeint ist die ehemalige MünchnerKunsthandlung L. BernheimervonOtto Bernheimeram Lenbachplatz 3. Nach der 'Arisierung' firmierte das Unternehmen alsMünchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V.Dort wurden inMünchenund Bayern beschlagnahmte Kunstwerke aus jüdischem Besitz deponiert (s.Schleusener (2016), 73-76).Possesah am 16. und 17. Oktober 1940 die Bestände durch und suchte fünf Gemälde, die er sich im Folgenden notierte, für dasFührermuseumaus (s.BArch, B 323/137, Nr. 35 Posse an Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V., 11.11.1940 und Nr. 36, Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V. an Posse, 04.11.1940 sowieBArch, B 323/103, Nr. 142, Posse an Bormann, 13.11.1940). Aufgrund von Unklarheiten, die Zuständigkeitsbereiche und finanzielle Abwicklung betreffend (s.BArch, B 323/137, Nr. 30, Münchner Kunsthandels-Gesellschaft/Kameradschaft der Künstler München e.V. an Posse, 08.01.1942), sowieHitlersWunsch, selbst die bei derKameradschaftgelagerten Bestände durchzusehen (s.BArch, B 323/137, Nr. 27, Bormann an Posse, 06.03.1942), zog sich der Erwerb bis Ende 1942 hin. DaHitlersBesuch nie stattfand, sichtetePosseim März 1942 auftragsgemäß die Kunstwerke erneut und wählte 23 Gemälde "für die Zwecke desFührers" aus (s.BArch, B 323/137, Nr. 20, Posse an Bormann, 06.04.1942;BArch, B 323/137, Nr. 21, Liste der ausgewählten Gemälde).
- 6Es handelt sich um die Breite des Gemäldes in Metern.
- 7Das Gemälde entstammte der Kunstsammlung des BankiersMartin Aufhäuser.
- 8Dieses Kunstwerk war Teil der Kunstsammlung des JustizratsLeo Katz.
- 9Gemeint ist die Kunstsammlung vonSally Eichengrün, aus der das genannte Gemälde stammte.
- 10Es handelt sich um die Inventarnummer des Kunstwerks: Die vordere Zahl bezeichnet die entsprechende Sammlung, die hintere die laufende Nummer des Objekts im Beschlagnahmeprotokoll.
- 11Dieses Objekt gehörte zur Kunstsammlung vonGabriele Rosenthal.
- 12Es handelt sich um die Inventarnummer des Kunstwerks.
- 13Gemeint ist die Kunstsammlung vonGabriele Rosenthal.
- 14Eventuell handelt es sich um das Gemälde "Musizierende Türkin" aus der Sammlung vonMax Uhlfelder.Possewählte es nicht für dasFührermuseumaus.
Franzosen
Poussin.1
Skulpturen u. Kunstgewerbe
büste Fil. Strozzih.452 cm.
Neroni1464
L. z. Zt. F.6
Riemenschneider,Verkündigg7(Maria)
Marmor aus Peterskirche
H. DaucherRelief hl. Familienach
Bronzestatuette (Selbstporträt
vonP. Vischer12 Louvrez. Zt Chambord13
Deutsche Statuette der EvaBronze "14
"15 nackte Tänzerin "16 "17
Teppiche
12großeBrüsseler Teppiche, Jagden Kaiser
Max. I.(seit 1665 im Besitz der
- 1Gemeint ist ein Werk oder sind mehrere Werke des KünstlersNicolas Poussin. Im "Bericht über die im besetzten Gebiet befindlichen wertvollen Bilder" sind für Poussinacht Gemälde gelistet: auf Schloss Chèreperrine inOrigny-le-Roux: "Aus dem Leben des Hl. Franz Xavier" (Nr. 2), "Das Konzert der Amoretten" (Nr. 3), "Die Weisen aus dem Morgenlande" (Nr. 8; vermutlich ist das Gemälde "L’Adoration des Mages" gemeint), "Die Erscheinung der Mutter Gottes" (Nr. 9), "Mars und Rea Sylvia" (Nr. 10), auf Schloss Louvigny inLouvigny: "Der Lehrer der Falisquen" (Nr. 12) sowie auf Schloss Sourches inSaint-Symphorien: "Das Abendmahl" (Nr. 13; vermutlich ist das Gemälde "Jésus-Christ instituant l'Eucharistie" gemeint) und "Allegorie" (Nr. 14) (s.NARA, Record Group 260, Series: Restitution Research Records, 1945-1950, File Unit: Linz Museum: Report of Valuable Paintings in the German Occupied Territories, Liste "Französische Meister", unter Buchstabe P).
- 2Sammlung
- 3Gemeint ist die Kunstsammlung vonGeorges Wildenstein.
- 4hoch
- 5Das Schloss Fougères-sur-Bièvre (s.Schloss-Homepage des Centre des monuments nationaux) inFougères-sur-Bièvrediente während des Zweiten Weltkriegs als Evakuierungsdepot desLouvre.
- 6Es handelt sich um die Abkürzung für "Louvrezur Zeit Fougères". Damit ist der Aufbewahrungsort des genannten Kunstwerks gemeint.
- 7Verkündigung
- 8Die Skulptur war vermutlich Teil eines Altaraufsatzes, der sich ursprünglich in der ehemaligen Peterskirche auf dem Petersberg inErfurtbefand. Diese war als Klosterkirche der Benediktinerabtei St. Peter und Paul errichtet worden, die 1802 von den Preußen aufgelöst wurde. 1806 ging das Gebiet unterNapoleonan die Franzosen, die das Kircheninventar versteigerten und den Bau fortan als Lagerraum nutzten.
- 9Unterführungszeichen für die Abkürzung "L. z. Zt. F." [=Louvrezur Zeit Fougères] als Aufbewahrungsort des genannten Kunstwerks
- 10Für dasReliefdiente der Holzschnitt "Die Heilige Familie in Ägypten" aus dem Zyklus "Das Leben der Jungfrau Maria" vonAlbrecht Dürerals Vorlage (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des MAK Wien).
- 11Es handelt sich um Unterführungszeichen für die Abkürzung "L. z. Zt. F." [=Louvrezur Zeit Fougères] als Aufbewahrungsort des genannten Kunstwerks.
- 12Eventuell handelt es sich um die Kleinplastik "Autoportrait". Dies ist jedoch nicht gesichert, da es sich dabei nicht um eine Bronzestatuette, sondern eine -büste handelt. Jedoch könnte die vonPossegewählte Bezeichnung auf die geringen Maße des Werks zurückzuführen sein.
- 13Das Schloss Chambord (s.Homepage Château de Chambord) inChamborddiente wie das Schloss Fougères-sur-Bièvre während des Zweiten Weltkriegs als Auslagerungsort für die Bestände desLouvre(s.Martel (2009)).
- 14Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Kunstwerk befand sich ebenfalls auf Schloss Chambord.
- 15Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. bei diesem Werk handelte es sich ebenfalls um eine "Deutsche Statuette".
- 16Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Werk war ebenfalls aus Bronze.
- 17Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Kunstwerk befand sich ebenfalls auf Schloss Chambord.
- 18französischen
- 19Es handelt sich um Unterführungszeichen, d. h. das genannte Kunstwerk befand sich ebenfalls auf Schloss Chambord.