Erstes Reisetagebuch
20. Juli nachMünchen
Schlafwagen 78.-1
(53
+ 25) 4 9
Auto 2.80
Gepäck 1.-
Schlafwagen 2.-
Frühstück 3.-
Mittag 2.50
Thee 2.20
Auto 1.00
Abend 5.50
22.3Frühstück 1.-
Mittag 2.50
Auto 1.20
- 1.10
Telegramm 1.50
23.5Frühstück 1.-
Auto 1.20
Mittag 3.-
Billette Kunstausstellg6 1.-
51 50
- 1Die Währung aller in dieser Liste aufgeführten Preise ist die Reichsmark.
- 2Datumsangabe: 21. Juli 1939
- 3Datumsangabe: 22. Juli 1939
- 4mit
- 5Datumsangabe: 23. Juli 1939
- 6Possebesuchte die dritte Große Deutsche Kunstausstellung 1939 imHaus der Deutschen Kunst(s.Eintrag vom 23.07.1939).
20. Juli 39 1016abends ab
830im Führerbau. Auf-
stellen der Bilder in den
dafür hergerichteten Räumen.
Haberstock. Bis 430.2
630wieder im Führerbau
der heute abend noch dem
Führerüber den Stand der
Angelegenheit berichten wird.
Ich soll die Gesamtver-
teilung übernehmen.3
Abends mitHaberstock
22.4 90- 120Führerbau. Aufstellg5
der Bilder fertig. - BeiProf.
23.7 (Sonntag)Früh Führerbau. Ausstellg8
Wieder Führerbau bis 1830, da
- 1Datumsangabe: 21. Juli 1939
- 2Possebaute eine Ausstellung der Gemälde auf, die er am 5. Juli im Führerbau aus der vonHitler im Jahr 1938 zusammengetragenen Gemäldesammlung ausgesucht hatte (s.Eintrag vom 05.07.1939). Er wurde dabei von dem Kunsthändler Karl Haberstockunterstützt, der Hitler mit vielen der Gemälde für die Sammlung beliefert hatte (s.Schwarz (2018), S. 67). Die Ausstellung wurde in Räumen des zweiten Obergeschosses des Führerbaus aufgebaut (s. Schwarz (2004), S. 41;Schwarz (2011), 245-246).
- 3AlsHitlerspersönlicher Sekretär und somit Zuständiger für das MuseumsprogrammHitlersinformierteMartin Bormann Posse, dass er die Gesamtverteilung der beschlagnahmten und unter 'Führervorbehalt' stehenden jüdischen Kunstsammlungen in Österreich übernehmen sollte.HitlererteiltePossespäter den Auftrag persönlich (s.Eintrag vom 23.07.1939;Schwarz (2018), S. 59-60, 67-68).
- 4Datumsangabe: 22. Juli 1939
- 5Aufstellung
- 6DerMünchnerArchitektRoderich Fickwar seit März 1939 als 'Reichsbaurat für die StadtLinz an der Donau' für die NS-Planungen zuständig.Posseließ sich vermutlich in dessenMünchnerBüro die Skizzen für den zukünftig geplanten Linzer Museumsbauvorführen. Im August sendete FickKopien der Planskizzen anPosse (s.BArch, B 323/115, Nr. 44, Fick an Posse, 14.08.1939; Nr. 43, Posse an Fick, 24.08.1939; zum Führermuseum s.Schmitt-Imkamp (2014), S. 169–171).
- 7Datumsangabe: 23. Juli 1939
- 8Ausstellung
- 9Possebesuchte die dritte Große Deutsche Kunstausstellung 1939, die vom 16. Juli bis zum 15. Oktober 1939 imHaus der Deutschen Kunstgezeigt wurde (s.GDK Research).
Landes
ist Besitzer des Kunst. u. Kultur-
geschichtl.1 Museum2(II. Stock u.
Antiken Slg3 Erdgeschoss u. Vorgarten)
I. Stock demnaturkdl.4 Landes-
keineOberleitung
Heimatmuseum, volkskundl.6 Museen7
gehört derKärntner Landsmann-
Ebenso die Geschosse entsprechende
Besitzverhältnisse.Zentralisation!8
Hauptstücke der Ausgrabungen
inWien (z. B. betender Jüngling,
verwundete Amazone u.
den Greif)9
Direktor DrHans PaulMayer(Kunst-
u Kultur-
gesch. Museum)10
Ausgrabungen:
Zollfeld=Virunum, sowie
- 1Kunst- und Kulturgeschichtlichen
- 2Gemeint ist die Sammlung desGeschichtsvereins für Kärnten, Klagenfurt am Wörthersee, die Teil desKärntner Landesmuseumswar bzw. ist.
- 3Antikensammlung
- 4naturkundlichen
- 51848 wurde inKlagenfurt am WörtherseeeinNaturhistorisches Museumgegründet, das von einem eigenen Museumsausschuss, dem heutigenNaturwissenschaftlichen Verein für Kärnten, Klagenfurt am Wörthersee, betreut wurde. Schon von Anfang an zumKärntner Landesmuseumgehörig, wurden die Bestände 1861 in die dortigen Räumlichkeiten verlagert.
- 6volkskundliche
- 7Das Kärntner Heimatmuseum inKlagenfurt am Wörtherseewurde 1925 durch dieKärntner Landsmannschaftzur Repräsentation von deren Sammlung gegründet und imKärntner Landesmuseum untergebracht. Die Bestände wurden schließlich in die volkskundliche Sammlung desGeschichtsvereins für Kärnten, Klagenfurt am Wörthersee, integriert. Zusammen bilden sie heute die Abteilung für Volkskunde imKärntner Landesmuseum (s.http://www.landesmuseum.ktn.gv.at/210226_DE%2dLMK%2dAbteilungen.?abteilung=11).
- 8Possenotierte sich Stichworte zur Museumsstruktur und -organisation desKärntner Landesmuseums Rudolfinum, die er in seinem Bericht fürHitler über die Landesmuseen der Ostmark später folgendermaßen zusammenfasste: "DasKärntner Landesmuseumenthält in gleicher Überfüllung wieLinzdie verschiedenartigsten Sammlungen: im Erdgeschoss und Keller die antiken Ausgrabungen aus Zollfeld (dem römischenVirunum), das Kärntner Heimatmuseum und das Alpine Museum; im 1. Stock dasnaturhistorische Museum; im 2. Stock die Sammlungen desKärntner Geschichtsvereinsmit den sehr interessanten vorgeschichtlichen keltischen, römischen, frühchristlichen Funden, mit spätmittelalterlichen Truhen, Schränken und kunstgewerblichen Gegenständen, Waffen, Münzen, aber nur einigen wenigen reinen Kunstwerken wie den Stuckreliefs ausMillstattnachAndrea Mantegnaund einer kleinen Zahl von guten kirchlichen Gemälden spätgotischer Zeit. Die verschiedenen Besitzverhältnisse der einzelnen Sammlungen (Geschichtsverein,Kärntner Landmannschaftusw.), die sich auch auf das Museumsgebäude und selbst die einzelnen Geschosse erstrecken, befördern beim Besucher den Eindruck einer gewissen Verworrenheit diesesMuseums, dem es an einer Zentralisation fehlt." (s.BArch, B 323/229, Hans Posse: Bericht über die Landesmuseen der Ostmark, IV Das Kärntner Landesmuseum Rudolfinum in Klagenfurt, abgedruckt in:Schwarz (2018), S. 204-210, hier S. 209-210).
- 9Eventuell sind die Werke "Jüngling vom Magdalensberg", "Verwundete Amazone" und "Adlergreif" gemeint, die sich bereits zu dem Zeitpunkt in derAntikensammlung des Kunsthistorischen Museums Wien befanden. Die Museumsmitarbeiter klagten, dass die Hauptfundstücke der Kärntner Ausgrabungen sich inWienbefanden, wohl in der Erwartung, diese zugewiesen zu bekommen.
- 10Kunst- und Kulturgeschichtliches Museum
- 11Gemeint sind die antiken Ausgrabungen im Zollfeld (dem römischenVirunum) sowie auf dem Gebiet desMunicipiums Teurnia.
15. Aug. 39.Venedig.
Feiertag geschlossen.2In
derP. Veronese-Ausstellung.
Carmine5, S. Sebastiano6, S. Polo7
Hotel 2130ca. tel. Anruf
inVeronese-Ausstellg13: AbendWortende
16. Aug.Hotel14Tel. Haberstockaus
Guardi-SchülerGiovanni Migliara
S. Barnaba16
Venez.19Keramik
BlumentellerFabbrica Antoni-
18. Jhdt
- 1Der CaʾPesaro inVenedig, ein zwischen 1659 und 1710 erbauter Palast am Canal Grande, beherbergt u. a. im 1. Stock einMuseum für Moderne Kunst.
- 2Am 15. August, dem 'Ferragosto' begeht Italien den Feiertag Mariä Himmelfahrt. Es handelt sich um einen der wichtigsten kirchlichen und familiären Feiertage Italiens.
- 3vermutlichLudwig Brosch
- 4Gemeint ist die Kirche Santa Maria Gloriosa dei Frari inVenedig.
- 5Gemeint ist die Kirche Santa Maria del Carmine der Karmeliterbruderschaft inVenedig.
- 6Gemeint ist die Kirche San Sebastiano inVenedig.
- 7Gemeint ist die Kirche San Polo inVenedig.
- 8Gemeint ist die Kirche San Rocco inVenedig.
- 9Gemeint ist die Chiesa di San Pantaleone Martire, auch San Pantalon genannt, inVenedig.
- 10Gemeint ist die Kirche San Barnaba inVenedig.
- 11Als Kenner der italienischen und insbesondere auch der venezianischen Malerei des 16. bis 18. Jahrhunderts und Direktor einer der weltweit bedeutendsten Sammlungen italienischer Malerei, derDresdner Gemäldegalerie, besuchte Possegemeinsam mitBroschKirchen, um deren Gemäldeausstattung zu studieren. Die Auswahl der besuchten Kirchen legt nah, dass der Fokus des Interesses dabei auf den WerkenTizians,VeronesesundTintorettosgelegen haben dürfte. Der Kirchenrundgang ergänzte damit dieVeronese-Ausstellung, wie es auch dem Ausstellungskonzept entsprach: So wurden in der Sakristei von San Sebastiano die vonVeronesegemalten Deckenmalereien während der Dauer der Ausstellung von Scheinwerfern ausgeleuchtet (s.Christoffel (1939), S. 317).
- 12Wie die nachfolgenden Notizen zeigen, telefoniertePossean diesem Abend vermutlich mitKarl Haberstock, der sich häufig inKarlsbadaufhielt.
- 13Veronese-Ausstellung
- 14alternative Lesung: "Hitze"
- 15Hier verweist Posse wahrscheinlich auf den 1815 erschienenen Reiseführer"Guida per la città di Venezia allʾamico delle belle arti" vonGiannantonio Moschini.
- 16Gemeint ist die Kirche San Barnaba inVenedig.
- 17Palazzo
- 18Der CaʾRezzonico inVenedig, ein zwischen 1649 und 1756 erbauter Palast am Canal Grande, beherbergt seit 1935 einMuseum für venezianische Kunst des 18. Jahrhunderts.
- 19Venezianische
- 20Dieser Ort ist besonders als Produktionsstätte für Keramikware bekannt und war der ursprüngliche Sitz derPorzellanmanufaktur Antonibon.
szene20 0001 Wort
20 000. Dringend abgeraten.
Alte Pinakothek. Mit
dann mit ihm zum Mittag-
essen. 14 ½ zuGeneral-
baurat Giesler(sein Assis-
tentKleinefenn3): Unter-
bringung der Linzer Ge-
mälde. Vorgeschlagen Schleiss
heim. Unmöglich da nicht
heizbar.4Schlage Räume
vor, die bereits für solche
Zwecke gedient haben, die
allen Anforderungen ent-
sprechen u. für denChef
bequemer liegen. Dem
soll nachgegangen werden.5
- Im Hotel tele.6Anruf
Frau Haberstock, die heute
- 1Vermutlich istPeter Halmgemeint.
- 2Mit "Staatsgalerie" ist wahrscheinlich dieNeue Staatsgalerieim Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz inMünchengemeint, wo ab 1919 Werke der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgestellt waren (s.Homepage der Pinakotheken).
- 3Es handelt sich um Hans Kleinefenn, den Assistenten und Büroleiter des ArchitektenHermann Giesler.Giesler, Generalbaurat für die Neugestaltung der "Hauptstadt der Bewegung"München, war beauftragt, eine provisorische Galerie für die Bestände desFührermuseumszu suchen.
- 4Gemeint sind vermutlich Räumlichkeiten in der Schlossanlage Schleißheim inOberschleißheimbeiMünchen. Das Neue Schloss Schleißheim war bereits seit dem frühen 19. Jahrhundert als Galerieschloss öffentlich zugänglich und beherbergte die kurfürstliche Gemäldesammlung. Es entsprach allerdings nicht den konservatorischen Bedingungen, dieHitlerbzw.Possefür die Unterbringung der Gemälde für dasFührermuseumvoraussetzten, denn es konnte nicht beheizt werden.
- 5Zum weiteren Verlauf der Suche s. Einträge vom 10.10.1939 auf den Seiten0035und0036.
- 6telefonischer
AbDresden832
umsteigenHof
München1748
Münchenab 1850
Innsbruck2140
PesterLoyd1
Tyroler Hof,Innsbruck
Montag 9. Okt. 39 nachMün-
Dienstag 10. Okt.München.
Im Führerbau (Architekt
über Stand der Linzer An-
gelegenheit. Zahl der vorhan-
denen Bilder, provisorische
Unterbringung imdeutschen
- 1Eventuell ist die ungarische Tageszeitung "Pester Lloyd" gemeint.
- 2DieGalerie Heinemannam Lenbachplatz inMünchenzählte zu den bedeutendsten Kunsthandlungen Deutschlands. Sie wurde 1938 von dem leitenden MitarbeiterFriedrich Heinrich Zinckgraf 'arisiert' und zunächst unter dem NamenGalerie am Lenbachplatz, später unter dem NamenGalerie Zinckgrafweitergeführt (s. Eintrag zur Geschichte der Galerie aufGalerie Heinemann online).
- 3Posseberiet sich mit dem Generalbaurat für die Neugestaltung der Stadt München,Hermann Giesler, wegen einer provisorischen Galerie für die für dasFührermuseuminLinzvorgesehenen Bilder (s.Schwarz (2004), S. 42;Schwarz (2011), S. 271-272). In welchen großzügigen Dimensionen man sich diese Galerie dachte, verdeutlichen die in Betracht gezogenen Ausweichquartiere, nämlich Schloss Schleißheim, die ehemalige Sommerresidenz der bayerischen Kurfürsten nördlich vonMünchen, dasDeutsche MuseuminMünchenund Burg Burghausen.
- 4Es dürfte sich um den KunsthistorikerEberhard Hanfstaenglhandeln, den vonHitler 1933 eingesetzten und 1937 wieder entlassenen Direktor derNationalgalerie in Berlin.
- 5Telefonat
bringung vorschlägt.3
1535nachInnsbruck(über
Hotel Tyrol am Hauptbahn-
hof. -
11. Okt.Landesmuseum
Rüstkammer 2. Saal
Kat.5 1626 Lederkoller
Panzerhemd, Schwert u.
Gehänge, Spiess von
StephanFadinger (für
auch sonst verschiedene
Kunstsachen (Altäre) aus
Niederdonau, die Wien7 z. Zt.
geliehen hat8
2
- 1Possetelefonierte am 10. Oktober 1939 mitHermann Giesler(s.BArch, B 323/115, Nr. 41, Posse an Giesler, 18.10.1939), der beauftragt war, eine provisorische Galerie für die für das geplanteFührermuseumausgesuchten Gemälde zu finden. Posse erfuhr, dass das dafür in Aussicht genommene Deutsche Museumnur über räumliche Kapazitäten für die Präsentation von 350 Gemälden verfügte.
- 2provisorische
- 3DieSchackgalerie, dieErnst Buchnerals provisorischen Ausstellungsort der im Aufbau begriffenen Sammlung des geplantenFührermuseumsvorschlug, befand sich in der Prinzregentenstraße 9. Sie war ursprünglich für die Kunstsammlung desGrafen Adolf Friedrich von Schackerrichtet worden und ging 1941 in den Besitz der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen ein (s.Schwarz (2011), S. 272).
- 4Gemeint ist das Hotel Gablerbräu, Linzergasse 9, in der AltstadtSalzburgs. Vermutlich handelte es sich um eine EmpfehlungErnst Buchners. Posseübernachtete jedoch im Hotel Österreichischer Hof (s.Eintrag vom 12.09.1939).
- 5Es handelt sich um die Abkürzung für "Katalognummer". 1626 ist die Inventarnummer von Koller, Panzerhemd, Spieß und SäbelStephan Fadingers (s.Ilg/Boeheim (1882), S. 44).
- 6Gemeint ist vermutlich dasOberösterreichische Landesmuseum inLinz, das die Ausrüstung des oberösterreichischen BauernführersStephan Fadingerangefordert hatte (s.Schwarz (2018), S. 76).
- 7Gemeint ist dasKunsthistorische Museum Wien, wo sich seit dem 19. Jahrhundert ein Teil der Ambras'schen Sammlung befand.
- 8Schloss Ambraswar und ist eine Außenstelle desKunsthistorischen Museums.Possenotierte sich hier Exponate, die er für die Zuweisung an Landesmuseen in Betracht zog, ganz im Sinne vonHitlersMuseumsprogramm zu deren Stärkung. So zog er in Betracht, demOberösterreichischen LandesmuseuminLinzRüstung und Waffen vonStephan Fadinger und demNiederösterreichischen LandesmuseuminWien Altäre aus Niederdonau zuzuweisen.Linzhatte eine Zuweisung gefordert, weil Stephan Fadinger als Anführer der aufständischen Bauern des Traun- und Hausruckviertels im Bauernkrieg eine zentrale Figur der oberösterreichischen Landesgeschichte war (s.Schwarz (2018), S. 76).Hitlerentschied dann aber, dass die historischen Sammlungen desKunsthistorischen Museumsunangetastet bleiben sollten.
Architekt Kötgen1.
Abend ½ 110nachWarschau
1. Dez. 1939
1 Wort (?) in Kloster (238)
na Skalze3
Kgl.4Schloss5 (vollkommen zer-
schossen)
Knöffel-Fassade für
Dresden (Steinteile)
Fussböden(meist modern), Raumver-
kleidungen usw.
Bacciarelli-Plafond.6
Kronleuchter.7
Vilanow Wilanowumrahmt
Major
Oberst 1 Wort (durchgestrichen)
Kommandautur9 1 Wort
Divisionsarzt.
- 1Eventuell ist Franz Koettgen gemeint.
- 2Die Adresse des Hotels Europa war Krakauerstr. 13 (s.Baedeker/Steinheil (1943), S. 85). Bei den Nummern '217' und '238' handelt es sich vermutlich um Zimmernummern.
- 3Vermutlich handelt es sich bei dem ersten unleserlichen Wort um eine phonetische Schreibweise, worauf auch das Fragezeichen deuten könnte. Wahrscheinlich ist die St.-Michael-und-Stanislaus-Kirche mit dem Paulinerkloster (Klasztor Ojców Paulinów na Skałce) auf dem Skałkahügel inKrakaugemeint, die auf polnisch auch kościołem Na Skałce genannt wird.
- 4Königliches
- 5Das Warschauer Königsschloss (Zamek Królewski w Warszawie) wurde im September 1939 infolge der deutschen Luftangriffe weitgehend zerstört.
- 6Während der deutschen Belagerung vonWarschaufielen am 17. September 1939 deutsche Bomben auf den Großen Assembléesaal (Ballsaal) des Königsschlosses, sodass das Deckengemälde des italienischen MalersMarcello Bacciarelliherabstürzte (s.Rottermund/Bronarski/Ostrowska et al. (2004), S. 16-17).Possehatte vor, das DeckengemäldeBacciarellis, der auch inDresdentätig gewesen war, nachDresdenbringen zu lassen.
- 7Possebeantragte nach seiner Reise ins Generalgouvernement beiHitler, die erhaltenen Teile der Fassade und der Innenausstattung des Warschauer Königlichen Schlosses, das 1944 vollständig zerstört wurde, für die Ausstattung des Dresdner Zwingers zu verwenden: "Ferner wäre es bei dem besonderen Interesse, das Dresden an dem geretteten Inventar des Warschauer Schlosses haben muß, da sächsische Architekten und Künstler es ausgebaut haben, erwünscht, wenn die geretteten Teile der Innenausstattung (Wandverkleidungen, Türen, eingelegte Fußböden, Plastiken, Spiegel, Glaslüster, Möbel, Porzellane usw.) für den Innenbau der Pavillons des Dresdner Zwingers zur Verfügung gestellt werden könnten." (s.BArch, B 323/163, Nr. 211-214, Hans Posse, Bericht über die auftragsweise übernommene Reise nach Krakau und Warschau zur Unterrichtung über die Art und den Umfang der beschlagnahmten Kunstwerte).
- 8Wilhelm Richter, Professor derUniversität Greifswaldund Divisionsarzt inWarschau, batPosse,Martin Bormannmitzuteilen, dass er in Polen "sehr interessante Personalakten unseresRobert Kochgefunden" hätte, die erBormannoderHitlerüberreichen wollte (s.BArch, B 323/103, Nr. 248, Posse an Bormann, 14.12.1939). Im Dezember 1939 erhieltRichterden Auftrag zur Neuordnung des militärischen und zivilen Gesundheitswesens im gesamten Generalgouvernement Polen.
- 9Vermutlich ist die Kommandantur IV c inWarschaugemeint, wie der Eintrag auf der folgenden Seite zeigt (s.Eintrag vom 02.12.1939).