Viertes Reisetagebuch
Canon,Fischhändler RM 4000
- -2 2000
Moretto,Krönung Mariä(50000)3
Seilerstätte 16
R 2 71 50
2 71 514
15. V.
Rechtsa.5Dr.LangfortR 22 335 / Johannesgasse 7
Slg.6Fürstin Windischgrätz
fürFührermuseumals Stiftg7
angeboten
nach 20anrufen8
Niederl.9um 16560,Musikerge-
sellschaftbeiSt. Lucas Galerie
Verwertung durchGestapo
Preis RM 15 000.
- 1Gemeint sind mit diesem und dem darauffolgenden Gemälde die beiden Jagdstillleben, die später im Münchner Führerbau die Inventarnummern1934und1935erhielten.
- 2Es handelt sich hierbei um Unterführungszeichen, d. h. dieses Gemälde stammte ebenfalls vonFranz Werner Tammund zeigte ebenfalls "Tote Vögel".
- 3Posseverschaffte sich einen Überblick über seine Ankäufe, die er bei diesem Aufenthalt inWieninnerhalb der letzten Tage getätigt hatte. Die Verhandlungen über den Preis des Gemäldes vonMoretto da Bresciawaren noch nicht abgeschlossen, weshalbPosseden Angebotspreis von 50.000,- Reichsmark in Klammern setzte; er drückte den Preis schließlich auf 40.000,- Reichsmark.
- 4Possenotierte sich Adresse und Telefonnummern von RechtsanwaltErich Führer, mit dem er vermutlich über die Sammlungen vonSerena LedererundFerdinand Bloch-Bauersprechen wollte (s. auchSeite 0051).
- 5Rechtsanwalt
- 6Sammlung
- 7Stiftung
- 8Possehatte vor, mitJosef Langfortwegen der Gemäldesammlung vonElisabeth M. Windisch-Graetz, ab Mai 1948 Petznek, nach 14:00 Uhr zu telefonieren; die Sammlung wurde als Stiftung für dasFührermuseumangeboten.PossesollteLangfortbesuchen und ihn auffordern, "konkrete Vorschläge zu machen" (s.BArch, B 323/138, Nr. 244, Langfort an Posse, 06.08.1941). AufLangfortsAnregung hin, sich die Sammlung selbst anzusehen und persönlich mitFrau Windisch-Graetzzu sprechen, sagtePossezu, sich bei seinem nächstenWienbesuch zu melden (s.BArch, B 323/138, Nr. 244, Posse an Langfort, 11.08.1941). Die Gemälde wurden nicht angenommen, dafür botLangfortim März 1942 den Verkauf der Marmorskulptur "Die Muse Polyhymnia" vonAntonio Canovaan (s.BArch, B 323/138, Nr. 239, Langfort an Posse, 21.03.1942);Posseinteressierte sich für die Statue (s.BArch, B 323/138, Nr. 234-237, Langfort/Posse, März bis Mai 1942), die Verhandlungen konnten jedoch aufgrund seiner Erkankung nicht weitergeführt werden. Schließlich wurde die Polyhymnia-Skulptur im März/April 1943 für 250.000,- Reichsmark angekauft (diesbezügliche Korrespondenz s.BArch, B 323/138, Nr. 222-233, Langfort/Reimer, Januar bis April 1943; Nr. 224: Rechnung vom 27.03.1943;Einträge in der Datenbank zum "Central Collecting Point München" des DHM;Beschluss des Kunstrückgabebeirats vom 15.01.2016).
- 9Niederländisch
- 10Sammlung
- 11Robert Herzig, der Leiter derGalerie Sanct Lucas, machtePosseauf ein Deckengemälde vonHans Makartaufmerksam, das sich im Wiener Palais Dumba (s.Eintrag auf burgen-austria.com;Eintrag im Wien-Geschichtewiki), Parkring 4, befand. Der Ankauf fand im März 1942 statt.
- 12Vermutlich hatte der inBrünngeboreneEugen Primavesidas genannte Gemälde aus der Sammlung vonErnest Stiassniund eventuell auch andere Kunstwerke im Auftrag der Gestapo vonBrünnnachWiengebracht und derGalerie Sanct Lucaszum kommissionsweisen Verkauf übergeben (s.NARA, Record Group 260, Series: Claims, 1946-1950, File Unit: US Claims, File No. 41, fol. 14-15, Branczik an das Military Government, 02.12.1948).
Hotel Principe1
Via G.2 Battista Vico 4
- ,Bismarck
?,Tintoretto- Bildnis3
GenuaUffic.5 Addeo, Via Cesare
Battisti 8 520426
Pinturicchio9
- 1Posseübernachtete wahrscheinlich im Hotel Principe e Savoia, Piazza della Repubblica 17,Mailand.
- 2Es handelt sich um die Abkürzung für "Gian". Die Adresse lautete: Via Gian Battista Vico 4,Mailand.
- 3Eventuell ist das Gemälde "Bildnis des Paolo Tiepolo" gemeint, das am 9. Juni 1941 vonF. FerrarioinMailandangekauft wurde (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 4Ildebrando BossihattePosseim März bzw. April 1941 darüber informiert, dass inMailandein Gemälde vonTizianfür 900.000,- Lire zum Verkauf stünde.Possewollte das Gemälde bei seiner nächsten Italienreise besichtigen (s. BArch, B 323/148, Briefwechsel zwischen Bossi und Posse). Das Gemälde wurde vermutlich nicht angekauft.
- 5"Ufficiale" oder "Ufficio"
- 6Vermutlich handelt es sich um die Telefonnummer.
- 7Am 5. Juni 1941 fuhrPosseum 12.15 Uhr nachBologna.
- 8Vermutlich ist der an anderer Stelle erwähnte "Mann mit Sturmhaube" gemeint (s.Eintrag vom Juni 1941). Wahrscheinlich hatteHerta Kessler Posseauf das Gemälde vonGian Girolamo Savoldoaufmerksam gemacht. Das Gemälde wurde nicht angekauft.
- 9Gemeint ist ein Werk des MalersPintoricchio. Es wurde nicht angekauft.
Mailand 4.6.41
Zaffagni, Vittorio, Via Locatelli
From the Collection of
KatalogChristies: 5. Mai 1939
550 000
NachFiocco3 aus Cappello, Coll
Roebery4
230 000
Bellini6 ?Gekauft 4.6.
für zusammen Lire 700000.7
gekauft
Bellini 1 400 ca.8
Milano, Via Rasori
1
Rambaldi |9
- 1Die "1" gehört noch zur Adresse des KunsthändlersVittorio Zaffagni.Possehatte von diesem schon im Mai 1941 vier Kunstwerke angekauft (s.BArch, B 323/168, Ita89, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942). Laut der ursprünglich vomCentral Collecting Point Münchenaufgestellten Restitutionskartei stammten auch die beiden nachfolgend genannten Werke aus dem Besitz des Mailänder KunsthändlersVittorio Zaffagni(s.BArch, B 323/662 und 663, Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Bd. 16 und 17). Angekauft wurden sie allerdings von dem KunsthändlerF. Ferrario inMailand (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 2Es handelt sich um eine Aufzählung: "Nr. 1".
- 3Eventuell ist der KunsthistorikerGiuseppe Fioccogemeint.
- 4Das Gemälde "Bildnis des Paolo Tiepolo" wurde vonEdward Cheneyfür dessen Sammlung Mitte des 19. Jahrhunderts erworben. Laut Versteigerungskatalog der Sammlung Cheney aus dem Jahr 1885 befand sich das Werk vor dem Erwerb durchCheneyim Palazzo Trevisan Cappello inVenedig. 1885 wurde es anlässlich der Versteigerung der Sammlung Edward Cheney für die Sammlung vonArchibald Philip Primrose Rosebery, erworben. Im Mai 1939 wurde das Gemälde erneut versteigert (s.Krischel (2012), S. 139-140).Possekaufte es am 9. Juni 1941 für 500.000,- Lire vonF. FerrarioinMailandan (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 5Es handelt sich um eine Aufzählung: "Nr. 2".
- 6Gemeint ist wohl ein Mitglied der venezianischen Malerfamilie, deren bekannteste Mitglieder Iacopo Bellini und seine Söhne Gentile und Giovanni waren.
- 7Obwohl die Gemälde "Bildnis des Paolo Tiepolo" und "Susanna und die beiden Alten" zunächst für 550.000,- Lire bzw. 230.000,- Lire angeboten wurden, zahltePossefür beide Werke zusammen nur 700.000,- Lire (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 8Gemeint ist ein Gemälde eines Mitglieds der venezianischen Malerfamilie Bellini, deren bekannteste Mitglieder Iacopo Bellini und seine Söhne Gentile und Giovanni waren. Welchen Künstler und welches Werk Posse hier genau meinte, konnte nicht ermittelt werden. Das Werk wurde vermutlich für 1.400.000,- Lire angeboten. Posse kaufte es nicht an.
- 9Eventuell botPaolo Paoliniein Werk des MalersCarlo Antonio Rambaldian.
Kinder 6000.-
Romanum 9000.-
III. Dekorativ.2
- 1Ein "Früchtestilleben" vonJoris Van Sonwurde nicht angekauft (s.BArch, B 323/102, Nr. 887, Posse an Dietrich, 29.07.1941;BArch, B 323/102, Nr. 886, Posse an Bormann, 23.07.1941).
- 2Posseteilte die vonMaria Almas-Dietrichpräsentierten Werke in Kategorien nach dem in Frage kommenden Verwendungszweck ein. Die unter Kategorie III aufgeführten Objekte waren für dekorative Zwecke vorgesehen.
- 3EinBildteppichwurde lautPossesListe nicht angekauft (s.BArch, B 323/102, Nr. 887, Posse an Dietrich, 29.07.1941;BArch, B 323/102, Nr. 886, Posse an Bormann, 23.07.1941).
- 4Großes
- 5Ein Werk vonHubert Robertwurde laut PossesListe nicht angekauft (s.BArch, B 323/102, Nr. 887, Posse an Dietrich, 29.07.1941;BArch, B 323/102, Nr. 886, Posse an Bormann, 23.07.1941).