12.05.1941: Wien (0051) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)
12.05.1941: Wien (0051) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)
Ruprecht sprechen wegen
Abtransport.1
Lederer (Jüdin)4Kärnten 1520 / Holzrelief Tod Mariä / aus Wolfsberg.
{ Oggiono
{ Schwind 7 Zeichgn5 Schöne Lau
schenk { -8 1 Königin d. Nacht
{ ? Maestro del Bambino Vispo.
als { Klimt, Jurisprudenz (3 x 5)9
Geschenk { Cranach, 2 Bildnisse10
Sansovino, Terra tta11 , Caritas
45 cm
sowie eine Reihe von Bronzen12
Bloch-Bauer, Rodin
Stukkos Palais Paar nach
- 1Mit Leopold Ruprecht, dem Verwalter des Zentraldepots, wollte Posse den Abtransport der dem Führermuseum bereits zugeteilten Kunstbestände in das neu einzurichtende "Linz-Depot" in Kloster Kremsmünster vorbesprechen. Am 20. Mai 1941 sollte Adolf Hitler die Anweisung dazu geben und gegen Ende des Monats konnte der Abtransport der Linzer Bestände aus dem Wiener Zentraldepot beginnen (s. BArch, B 323/108, Nr. 250, Dworschak an Posse, 26.05.1941).
- 2Verteilung
- 3Posse wollte vermutlich mit Herbert Seiberl die Verteilung der Restbestände der Sammlung Rudolf von Gutmanns besprechen. Deren Aufstellung in der Orangerie des Belvedere sollte im Herbst 1941 durchgeführt werden (s. BArch, B 323/106, Nr. 3a/435-436, Zykan an Posse, 24.10.1941).
- 4Die Kunstsammlung von Serena Lederer war 1938 aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt worden (s. § 4a BGBl. Nr. 80/1923). Die nach Budapest geflohene Eigentümerin bot dem Institut für Denkmalpflege in Wien die im Folgenden aufgeführten Kunstwerke als Geschenke an; als Gegenleistung verlangte sie die Ausfuhrgenehmigung für die übrigen Sammlungsgegenstände (s. Lillie (2003), S. 660-662). Posse trug die Angelegenheit am 20. Mai 1941 Adolf Hitler vor, der die Schenkung ablehnte, jedoch den Ankauf einiger ausgewählter Objekte genehmigte, woraufhin Posse diese als Erwerbungswunsch beim Institut für Denkmalpflege vormerken ließ (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 17, Posse an Seiberl, 23.05.1941)
- 5Zeichnungen
- 6Unterführungszeichen
- 7Gemeint sind die beiden Aquarelle "Pamina und die drei Knaben" sowie "Monostatos nähert sich Paminen".
- 8Unterführungszeichen
- 9Maße des Gemäldes in m
- 10Gemeint ist das Bildnispaar "Portrait of a Man" und "Portrait of a Woman".
- 11Terracotta
- 12Posse hatte vor, aus der Sammlung Lederer neben einigen Gemälden auch mehrere Bronzen für das Führermuseum zu übernehmen. Er schlug dies Adolf Hitler am 20. Mai 1941 vor und dieser genehmigte den Ankauf (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 17, Posse an Seiberl, 23.05.1941; s. auch BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 10, fol. 17, Posse an Seiberl, 04.03.1942, endgültige Liste der Erwerbungen aus der Sammlung Lederer).
- 13kunsthistorische
- 14Aus dem Besitz von Ferdinand Bloch-Bauer interessierte sich Posse besonders für die Bronze von Auguste Rodin sowie für die kunstgeschichtliche Bibliothek, die er für eine Übernahme in die Fachbibliothek des Führermuseums in Betracht zog.
- 15Posse besprach mit Herbert Seiberl, Stuckaturen aus dem Marstall des 1938 abgerissenen Palais Paar (s. Haider (1984), S. 32-36) in Wien I., Wollzeile 30 und 32, die 1940 auf dem Dachboden des Instituts für Denkmalpflege eingelagert worden waren, in das Depot im Kloster Kremsmünster zu überführen (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 10, fol. 9, Notizen Seiberls zum Gespräch mit Posse). Posse sollte Adolf Hitler am 20. Mai 1941 vorschlagen, die Stuckaturen anzukaufen; Hitler stimmte dem zu (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 17, Posse an Seiberl, 23.05.1941). Da im Palais Paar seit Jahrhunderten das Postamt untergebracht gewesen war, zeigte sich das Reichspostmuseum, Abteilung Wien (Wien XV., Mariahilferstraße 212), daran interessiert, die Stuckaturen in einen zukünftigen Neubau des Postmuseums zu übernehmen. Während Posses letztem Wienaufenthalt im Januar 1942 sollte die Entscheidung fallen, dem Reichspostmuseum die Stuckarbeiten zu überlassen, da das Palais Paar eines der "ältesten Posthäuser des Reiches" gewesen sei (s. BDA-Archiv, TopogrMat., K. 25, Wien I, Profan, Zl. 444/Dsch/1938, Seiberl an Posse, 09.03.1942). Am 30. März 1942 trat Posse, "wie wir es schon in Wien besprachen", auch schriftlich "von jedem Ankaufswunsch zurück", zumal "wir vorläufig keinerlei Verwendung dafür hätten" (s. BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 10, fol. 22, Posse an Seiberl, 30.03.1942). In der Folge dieser Entscheidungen verblieben die Stuckaturen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges im Institut für Denkmalpflege.
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-5 (0051)