Viertes Reisetagebuch
Waldmüller Dresden Tintoretto3 ?München4
JandoloGoldschmuck
Rechnungen
aus Slg. Givanello5
!Zais 4 gr. Ldschtn6 Zuccarelli
Spesen ?7
2 antike GoldWortmittegen9
(Curtiusfür echt erklärt)
Mann rote 350310 SpiridonRM 45 00010
Gr. Panini 150 20000
Schonfeld 23 3000
Tobias 45umrahmt 5500
Conte PaolozziPaluzzi (v. Bismarck)
- 1Prinz
- 2Sein erster Weg inRomführePossezuPhilipp von Hessen, der ihm schon während der ersten Ankaufstour in Italien im März 1941 als Agent zur Seite gestanden hatte. Zu besprechen waren u. a. Transportfragen für einige im Februar bzw. März angekauften Gemälde, die sich noch in Italien befanden.
- 3Es könnte entweder das Gemälde "Salmone e la regina di Saba" vonTintoretto, das am 19. Februar 1941 angekauft wurde, oder das Gemälde "Ritratto di Scipione Clusone" vonTintoretto, das am 19. März 1941 angekauft wurde, gemeint sein.
- 4Das Gemälde "Bildnis der Isabella Colbran", sollte nachDresdengesandt werden, um im Restaurierungsatelier derGemäldegaleriegereinigt werden (s.BArch, B 323/101, Nr. 232, Posse an Lammers, 16.04.1941). Ein Gemälde vonTintorettosollte indes direkt nachMünchenin den Führerbau gesandt werden.
- 5Possehatte das Gemälde vonNicolas Regnier, "Ritratto del Procuratore Domenico Contarini", am 20. Februar 1941 bei dem KunsthändlerPetro Accorsi,Turin, zusammen mit den im Folgenden aufgeführten Gemälden erworben (s.BArch, B 323/168, Ita89, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942). Vermutlich bezog sich der Eintrag darauf, dass er es schon im Führerbau inMünchenin gesehen hatte. Er hielt als Provenienzhinweis fest, dass es aus der SammlungAlberto Giovanelli,Venedig, kam. Vermutlich erhielt er diese Information vonPhilipp von Hessen.
- 6Gemeint sind die vier Gemälde "Landschaft mit Bauernhäusern und Staffage", "Südliche Landschaft mit Tempelruinen, Hirten und Vieh", "Landschaft mit Ruinen und Bauernkarren" und "Landschaft mit Häusern und Brücken am Fluss", die zusammen angekauft wurden.
- 7Vermutlich waren Fragen bezüglich der Transportspesen für die angekauften Kunstwerke zu klären.
- 8Prinz
- 9Posse stand in Verhandlung über den Ankaufeines Paares antiker goldener Ohrgehänge.
- 10Possestellte für die Preise der Gemälde aus der SammlungMargherita Gallotti Spiridon Überschlagsrechnungen an (100 RM = 760 Lire, s.BArch, B 323/168, Nr. 77, Vermerk der Reichskanzlei vom 09.01.1942).
- 11Am Nachmittag des folgenden Tages sahPossemitAlbrecht von Bismarck-SchönhausenundLorenzo PaolozziFotografien an (s.Eintrag vom 04.04.1941).
Collection duComte de
(Expos.4Les primitifs
Francais51935.
ca 80 000 hfl.6
Wickel, Koninginnengracht
77b7
- 1Possenotierte sich den Geburtstag vonAnthony George Kröller, vermutlich um ihm zu gratulieren.
- 2Adresse der KunsthandlungG. Cramer Oude Kunst: Javastraat 38 inDen Haag
- 3Adresse derGalerie Bachstitz: Surinamestraat 11 inDen Haag
- 4Exposition
- 5In Anlehnung an die große Ausstellung "Les Primitifs Français" im Jahre 1904 imLouvreinParis(s.AusstellungskatalogundComplément documentaire) galten alle französischen Künstler, die zwischen 1292 und 1500 tätig waren, als "primitifs français".
- 6Gustav CramerbotPossedieses Werk an, es wurde jedoch nicht angekauft.
- 7Es handelte sich hierbei um die Privatadresse des GesandtschaftsratsFelix William WickelinDen Haag. Eventuell warPossemit ihm zum Essen verabredet, dennWickelhatte eine "Einladung zum Mittag- oder Abendessen beimReichskommissaroderGeneralkommissar" vorgeschlagen (s.BArch, B 323/1214, fol. 181, Wickel an Schmidt, 17.04.1941).
Via Marchesana 2
Luini2
Buchner3: Galeriealbum
im Hotel Excelsior4
abgeben.
- 1Der KunsthistorikerFernando A. Ghedini, Via Marchesana 2,Bologna, hattePosseim April 1941 angeschrieben, weil er ihm Kunstwerke von befreundeten Sammlern vermitteln wollte.Possehatte einem Treffen zugesagt (s.BArch, B 323/148, Nr. 516-517, Korrespondenz zwischen Ghedini und Posse).
- 2Gemeint ist wohl ein Werk des KünstlersBernardino Luini. Allerdings wurde kein Gemälde vonLuiniangekauft.
- 3Vermutlich ist hierErnst Buchnergemeint.
- 4Vermutlich ist dasHotel Excelsior, Piazza Ognissanti 3, inFlorenzgemeint, woPosseschon während seines Aufenthalts im April 1941 wohnte.
Baron LazzaroniRom/ Via dei / Lucchesi1
Raffael, 2 Tafeln
S. Agostino2
Paris, Rue
de la Tour
Bellini6 Madam. Kind7
- 1Es handelte sich wohl um die AdresseEdgardo Lazzaronisim Palazzo Lazzaroni, Via dei Lucchesi 26,Rom.
- 2Gemeint sind die beiden Tafelbilder "Die Taufe des Hl. Augustinus durch den Hl. Ambrosius" und "Der Hl. Augustinus disputiert mit dem Häretiker Fortunatus".
- 3Vielleicht ist der niederländische KunsthistorikerRaimond van Marlegemeint bzw. dessen zweibändiges Standardwerk "Iconographie de l'art profane au Moyen-Âge et à la Renaissance, et la décoration des demeures" (Martinus Nijhoff: Den Haag 1931/32). Der Eintrag könnte sich dann auf den vorangegangenen Eintrag zu derPrunktruheundFrancesco di Giorgio Martinibeziehen.
- 4Der Zusatz "Paris", den sich Possebei diesem Werk und einigen der folgenden Werke notierte, die er sich in der SammlungEdgardo Lazzaronisansah, könnte auf eine Provenienzangabe hindeuten. Eventuell stammten die Werke ursprünglich aus der Sammlung vonMichele Lazzaroni, dem BruderEdgardo Lazzaronis, inParis. Nach dessen Tod im Jahr 1934 wurden zumindest Teile der Sammlung anEdgardo Lazzaronivererbt (s. Provenienzeintrag zu einem Werk im J. Paul Getty Museum).
- 5Madonna mit zwei weiblichen Heiligen
- 6Vermutlich ist der MalerGiovanni Bellinigemeint.
- 7Madonna mit Kind
- 8Madonna mit Kind
261
(161)
Fahrkarte
1 Wort
- 1Hier sowie hinter den folgenden beiden Namen notierte sichPossedie Uhrzeit für einen Termin mit der jeweiligen Person.Possewar mit GeneralkommissarSchmidtzwischen 9 und 10 Uhr verabredet.
- 2Possewollte den KunsthändlerNathan Katzum 10 Uhr treffen.
- 3Mit dem KunsthändlerCharles John Robert BignellhattePosseeinen Termin für 16:30 Uhr angesetzt.
- 4Eventuell ging es um die Bezahlung einer kürzlich beiKurt Bachstitzangekauften Karneolgemme (s.Eintrag in der Datenbank "Sammlung des Sonderauftrages Linz" des DHM;Einträge in der Datenbank zum "Central Collecting Point München" des DHM;Eintrag auf herkomst gezocht/origins unknown).Bachstitzhatte darum gebeten, einen Teil des Betrages von 6.000,- Gulden in Schweizer Franken für die Behandlungskosten seines kranken Sohnes zu erhalten (s.BArch, B 323/101, Nr. 179, Posse an Lammers, 21.06.1941), was jedoch schließlich nicht möglich war (s.BArch, B 323/144, Nr. 46, Posse an Bachstitz, 04.07.1941).
- 5Der jüdische KunsthistorikerMax J. Friedländer, der 1939 ausBerlinin die Niederlande emigriert war, benötigte zum 1. Juli 1941 eine Verlängerung seines Passes.Possewollte sich darum überFelix William Wickelbemühen.
- 6Wahrscheinlich ging es um die Beibehaltung und Auffüllung des Sonderkontos beimReichskommissarfür die besetzten niederländischen Gebiete, um weitere Kunsterwerbungen in den Niederlanden tätigen und vor allem die 1,5 Millionen Gulden für die 18 Gemälde aus der Sammlung vonDaniël George van Beuningenbereitstellen zu können (s.BArch, B 323/101, Nr. 185, Posse an Lammers, 18.06.1941; ebd., Nr. 121/122, Posse an Lammers, 21.07.1941).Possehatte vermutlich vor,Fritz Schmidtzu fragen, ob er einen Vorschuss aus einem Fonds bekommen könne, über denSchmidtverfügte.Hans Heinrich LammersmeldetePosseim Juli 1941, er habe denReichskommissargebeten, "den an der Kaufsumme [für die Sammlung van Beuningen] fehlenden Betrag vorschußweise zur Verfügung zu stellen, falls die Bezahlung vor Eingang des Betrages von 1 000 000,00 hfl erforderlich werden sollte" (s.BArch, B 323/101, Nr. 108, Lammers an Posse, 26.07.1941). Außerdem hatte sichLammersdamit einverstanden erklärt, dass "[e]iner weiteren Bitte des Direktors Dr.Posseentsprechend [s.BArch, B 323/101, Nr. 185, Posse an Lammers, 18.06.1941], [...] die Verfügungsberechtigung über das Sonderkonto auf GeneralkommissarSchmidt,Den Haag, ausgedehnt wird" (s.BArch, B 323/101, Nr. 173, Lammers an Seyß-Inquart, 24.06.1941), damit dieser inPossesAbwesenheit aus den Niederlanden sellvertretend für ihn Zahlungen vornehmen konnte.