14./15.05.1941: Wien (0055) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)
14./15.05.1941: Wien (0055) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)
Canon, Fischhändler RM 4000
- -2 2000
Moretto, Krönung Mariä (50000)3
Seilerstätte 16
R 2 71 50
2 71 514
15. V.
Rechtsa.5Dr. LangfortR 22 335 / Johannesgasse 7
Slg.6 Fürstin Windischgrätz
für Führermuseum als Stiftg7
angeboten
nach 20 anrufen8
Niederl.9 um 16560, Musikerge-
sellschaft bei St. Lucas Galerie
Verwertung durch Gestapo
Preis RM 15 000.
- 1Gemeint sind mit diesem und dem darauffolgenden Gemälde die beiden Jagdstillleben, die später im Münchner Führerbau die Inventarnummern 1934 und 1935 erhielten.
- 2Es handelt sich hierbei um Unterführungszeichen, d. h. dieses Gemälde stammte ebenfalls von Franz Werner Tamm und zeigte ebenfalls "Tote Vögel".
- 3Posse verschaffte sich einen Überblick über seine Ankäufe, die er bei diesem Aufenthalt in Wien innerhalb der letzten Tage getätigt hatte. Die Verhandlungen über den Preis des Gemäldes von Moretto da Brescia waren noch nicht abgeschlossen, weshalb Posse den Angebotspreis von 50.000,- Reichsmark in Klammern setzte; er drückte den Preis schließlich auf 40.000,- Reichsmark.
- 4Posse notierte sich Adresse und Telefonnummern von Rechtsanwalt Erich Führer, mit dem er vermutlich über die Sammlungen von Serena Lederer und Ferdinand Bloch-Bauer sprechen wollte (s. auch Seite 0051).
- 5Rechtsanwalt
- 6Sammlung
- 7Stiftung
- 8Posse hatte vor, mit Josef Langfort wegen der Gemäldesammlung von Elisabeth M. Windisch-Graetz, ab Mai 1948 Petznek, nach 14:00 Uhr zu telefonieren; die Sammlung wurde als Stiftung für das Führermuseum angeboten. Posse sollte Langfort besuchen und ihn auffordern, "konkrete Vorschläge zu machen" (s. BArch, B 323/138, Nr. 244, Langfort an Posse, 06.08.1941). Auf Langforts Anregung hin, sich die Sammlung selbst anzusehen und persönlich mit Frau Windisch-Graetz zu sprechen, sagte Posse zu, sich bei seinem nächsten Wienbesuch zu melden (s. BArch, B 323/138, Nr. 244, Posse an Langfort, 11.08.1941). Die Gemälde wurden nicht angenommen, dafür bot Langfort im März 1942 den Verkauf der Marmorskulptur "Die Muse Polyhymnia" von Antonio Canova an (s. BArch, B 323/138, Nr. 239, Langfort an Posse, 21.03.1942); Posse interessierte sich für die Statue (s. BArch, B 323/138, Nr. 234-237, Langfort/Posse, März bis Mai 1942), die Verhandlungen konnten jedoch aufgrund seiner Erkankung nicht weitergeführt werden. Schließlich wurde die Polyhymnia-Skulptur im März/April 1943 für 250.000,- Reichsmark angekauft (diesbezügliche Korrespondenz s. BArch, B 323/138, Nr. 222-233, Langfort/Reimer, Januar bis April 1943; Nr. 224: Rechnung vom 27.03.1943; Einträge in der Datenbank zum "Central Collecting Point München" des DHM; Beschluss des Kunstrückgabebeirats vom 15.01.2016).
- 9Niederländisch
- 10Sammlung
- 11Robert Herzig, der Leiter der Galerie Sanct Lucas, machte Posse auf ein Deckengemälde von Hans Makart aufmerksam, das sich im Wiener Palais Dumba (s. Eintrag auf burgen-austria.com; Eintrag im Wien-Geschichtewiki), Parkring 4, befand. Der Ankauf fand im März 1942 statt.
- 12Vermutlich hatte der in Brünn geborene Eugen Primavesi das genannte Gemälde aus der Sammlung von Ernest Stiassni und eventuell auch andere Kunstwerke im Auftrag der Gestapo von Brünn nach Wien gebracht und der Galerie Sanct Lucas zum kommissionsweisen Verkauf übergeben (s. NARA, Record Group 260, Series: Claims, 1946-1950, File Unit: US Claims, File No. 41, fol. 14-15, Branczik an das Military Government, 02.12.1948).
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-5 (0055)