11.1940 - 03.12.1940: Den Haag (0087) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-4)
11.1940 - 03.12.1940: Den Haag (0087) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-4)
Houthakker Amstem Rockin
de Boer Manierist
Wiener Fotograph
Gumpendorferstr. 264
Verhandlg5 mit van Beuningen
3. Dez. 40
Zahlung bis 30. Dez.
1.400 --- fl.6
- 1Vermutlich ist das von Posse mit "Tempelgang Mariä" betitelte Gemälde des zur Gruppe der Antwerpener Manieristen zählenden Meisters von Amiens gemeint (s. auch Eintrag auf der Folgeseite).
- 2Sammlung
- 3Posse erfuhr, dass das "Porträt eines Mannes" von Frans Hals aus der Sammlung von Antonie und Leon Lilienfeld Hitler zum Kauf angeboten worden. In einem Schreiben an Martin Bormann vom 14. Januar 1941 bezeichnete er den geforderten Preis von 300.000,- RM als zu hoch und stellte in Aussicht, einen Ankauf für 200.000,- RM zu versuchen (s. BArch, B 323/103, Nr. 103 a, Posse an Bormann, 14.01.1941). Die Genehmigung zu Ankaufsverhandlungen erging umgehend (s. BArch, B 323/103, Nr. 99, Bormann an Posse, 17.01.1941). Der Ankaufsversuch schug fehl, das Gemälde blieb im Eigentum von Antonie Lilienfeld, wurde jedoch von deren Rechtsanwalt Emerich Hunna 1941 an das Wiener Dorotheum verpfändet (s. Lillie (2003), S. 697).(Zum "Porträt eines Mannes" von Frans Hals s. auch Eintrag vom Januar 1940 sowie vom 25.11.1940).
- 4Posse schrieb sich die Atelieradresse des Wiener Fotografen Julius Scherb auf, der auch als Reproduktionsfotograf für das Zentraldepot der beschlagnahmten jüdischen Kunstsammlungen arbeitete.
- 5Verhandlung
- 6Posse notierte sich als Termin für die Verhandlungen mit dem Kunstsammler Daniël George van Beuningen über die Zeichnungensammlung von Franz Koenigs den 3. Dezember 1940. Er vermerkte zudem Zahlungstermin (bis 30. Dezember) und -betrag, nämlich 1,4 Millionen Niederländische Gulden, auch Holländische Florin genannt.
- 7Walther Hewel hatte Martin Bormann auf "wertvolle Bilder" hingewiesen, auf die ihn Generalarbeitsführer Max Prentzel aufmerksam gemacht habe und die sich in der "Avenue de Madeau, Brüssel - Stockel, Mansion d'Anjon" befänden (s. BArch, B 323/103, Nr. 110, Bormann an Posse, 21.12.1940). Es dürfte sich um das Château de Putdael, auch Manoir d'Anjou genannt, 356, rue au Bois, in Stockel, einem Ortsteil von Woluwe-Saint-Lambert handeln. Die Villa hatte sich ehemals im Besitz der Familie Madoux befunden und war von den Deutschen besetzt worden. Jedenfalls bat Posse Prentzel um Fotos der Gemälde (s. BArch, B 323/103, Nr. 111, Posse an den Generalarbeitsführer Prenzel [sic!], Führer des Reichsarbeitsdienstes Belgien, Brüssel, 30.12.1940). Am 22. Januar erreichten ihn die von Prentzel gesandten 33 Fotos. An Bormann schrieb Posse am Tag darauf: "Aber kein einziges Stück kann schon der Photographie nach für die Zwecke des Führers in Betracht kommen." (s. BArch, B 323/103, Nr. 98b, Posse an Bormann, 23.01.1941).
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-4 (0087)