09.05.1940: Berlin (0084) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-3)
09.05.1940: Berlin (0084) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-3)
aus Six (vor 5 - 6 Jahren2
durch Goudstikker an Weidener (?)3
Erlass des Führers
ministerium (Devi-
senstellen) bekannt
geben.6
Siebenbürgisch-sächs.7 u. anderes
Zinn (Sudetengau u. Schlesien,
usw)
Die Altzinnsammlg8 des Ober-
landesgerichtsrats Richard
Huber (+ 1920)
Zusammen 736 Stück
(200 davon siebenbürgisch)
Preis 30000 RM.9
82
- 1Gemeint sind die beiden im Folgenden genannten Werke des Künstlers Jan Vermeer van Delft.
- 2Der Industrielle Henri Deterding erwarb 1921 das Gemälde "Straße in Delft" von Jan Vermeer aus der Sammlung Six (Collectie Six), die auf den niederländischen Kunstsammler Jan Six zurückgeht, und schenkte das Bild dem Rijksmuseum. Warum "Die Milchmagd" ebenfalls in Zusammenhang mit Deterding von Posse erwähnt wird, ist unklar. Das Gemälde wurde bereits 1908 vom Rijksmuseum aus der Sammlung Six erworben.
- 3Das Gemälde "Mädchen mit Flöte" wurde 1919 von der Kunsthandlung Jacques Goudstikker aus der Sammlung von August Janssen angekauft. 1921 kauften die Galerie M. Knoedler & Co., New York, und Frederik Muller & Co., Amsterdam, das Werk an. Im Februar 1923 wurde das Gemälde an den Kunstsammler Joseph E. Widener verkauft. 1942 wurde das Gemälde der National Gallery of Art in Washington zusammen mit ca. 2000 weiteren Werken aus der Sammlung Widener gestiftet (s. Eintrag im Online-Katalog der National Gallery of Art).
- 4Sammlung
- 5Gemeint ist die Sammlung von Willibald von Dirksen, die nach seinem Tod Stück für Stück durch den als Testamentsvollstrecker eingesetzten Sohn Herbert von Dirksen verkauft wurde (s. Gramlich (2015), S. 201-202). Posse besichtigte die restlichen Kunstwerke bei Viktoria von Dirksen am 9. Mai 1940 und sollte Martin Bormann darüber Bericht erstatten (s. dazu Seiten 0082 und 0083).
- 6Posse besprach mit Martin Bormann bei ihrem Treffen am 9. Mai 1940 (s. DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch), dass der zu diesem Zeitpunkt nur für das ehemalige Österreich geltende 'Führervorbehalt' dem Reichswirtschaftsministerium bekannt gegeben werden müsse. Bormann wies dieses umgehend an, dass Posse "als Beauftragter des Führers für den Ankauf von Kunstgegenständen, die für die Galerien in den neuen Ostgebieten bestimmt sind", zuständig sei und ihm deshalb "beim Ankauf von Gegenständen aus den sichergestellten Sammlungen, z. B. in Wien und in anderen Orten, keine Schwierigkeiten bereitet werden" (s. BArch, B 323/103, Nr. 207, Bormann an Funk, 09.05.1940; ebd. Nr. 198, Zusage des Reichswirtschaftministeriums, Landfried an Bormann, 25.05.1940).
- 7sächsisches
- 8Altzinnsammlung
- 9Posse fixierte hier Informationen zur Zinnsammlung Huber, die auf Vermittlung von Hanna Rohde hin für einen Ankauf für das Führermuseum angeboten worden war, aber letztlich nicht für dieses, sondern 1941 für das Staatliche Museum für Deutsche Volkskunde in Berlin erworben wurde (s. auch Eintrag vom 04./05.1940; BArch, B 323/101, Nr. 48, 50-52; zur Zinnsammlung Huber s. BArch, B 323/115, 183-189). Am 9. Mai 1940 traf sich Posse im Hotel Kaiserhof mit Hanna Rohde, um mit ihr u. a. über die Zinnsammlung zu sprechen (s. DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch).
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-3 (0084)
gehört zu Tagebuch