Erstes Reisetagebuch
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124.2 Bart. Altomonte-mnt
mindestens 50 Stück (aus-
gestelltca41).6
Wandverkleidungen
für Zimmer?7
Was an Lampi8unter den beschlag-
nahmten Besitz?
Passversorgen!
Antrag FfreieFahrtAusweisauf
für Deutsches Reich9
Prof Gösser.GrazGratz
- 1Die ersten zwei Zeilen beziehen sich noch auf die Sichtung von Werken imOberösterreichischen LandesmuseuminLinzam 8. Juli 1939.
- 2Die Nummer 124 bezieht sich auf einen Katalog der Gemäldesammlung desOberösterreichischen Landesmuseums von 1929 (s. Oberösterreichisches Landesmuseum (1929), S. 45: "Bartolomeo Altomonte d. J. (Geb. zu Warschau 1702, gest. zu Linz 1779). 124. Der Tod des heiligen Joseph"; s. auchHeinzl (1979), S. 114).
- 3Die Nummer 123 bezieht sich auf einen Katalog der Gemäldesammlung desOberösterreichischen Landesmuseums von 1929 (s. Oberösterreichisches Landesmuseum (1929), S.45: "Martin Altomonte (Geb. zu Neapel 1657, gest. im Stifte Heiligenkreuz 1745. Seit 1720 in Linz). [...] 123. Heilige Familie, umgeben von Engeln. Skizze aus dem Altarbilde der Karmelitenkirche in Linz"; s. auchHeinzl (1979), S. 113).
- 4Englische
- 5französische
- 6Hitlerhatte demKunsthistorischen Museumzugesagt, dass es Gemälde französischer und englischer Künstler aus den beschlagnahmten Kunstsammlungen erhalten sollte (s.Eintrag vom 23.07.1939).Possenotierte sich, dass mindestens 50 vorhanden und davon 41 imZentraldepotausgestellt waren (s.Schwarz (2018), S. 65-66).
- 7Die FragePossesgalt vermutlich den eingebauten historischen Wandverkleidungen im Palais vonAlphonse Rothschildin der Theresianumsgasse 18 (s.Nierhaus (2008), S. 74-86).Fritz Dworschakdrängte auf deren Ausbau und Abtransport insZentraldepot. Bei einem Ortstermin im Palais (s.Eintrag vom 12.07.1939) wurde verabredet, dassPosseden Ausbau beiMartin Bormannbeantragen sollte.
- 8Gemeint ist wahrscheinlich die Künstlerfamilie bzw. ein Mitglied der Künstlerfamilie Lampi, die aus Johann Baptist Lampi dem Älteren und dessen Söhnen Johann Baptist Lampi dem Jüngeren undFranz Xaver Ferdinand Lampi bestand.
- 9PossebatMartin Bormann nach seiner Rückkehr von der Reise um die Ausstellung eines kostenlosen Dauerfahrscheins für die deutsche Reichsbahn, um seine Reisekosten zu verringern (s.BArch, B 323/163, Posse an Bormann, 25.07.1939). Der Antrag wurde abgelehnt (s.BArch, B 323/163, Bormann an Posse, 26.07.1939).
- 10Possenotierte sich die Namen der ihm bekannten Grazer Kunsthistoriker. Offenbar wusste er noch nicht, dassWilhelm Suida1938 aus politischen Gründen emigriert war.Hermann Eggerbesuchte er auf seiner zweiten Dienstreise am 12. August 1939 in dessen Sommerhaus am Wörthersee (s.Eintrag vom 12.08.1939).
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-2 (0011)
20. Juli 39 1016abends ab
830im Führerbau. Auf-
stellen der Bilder in den
dafür hergerichteten Räumen.
Haberstock. Bis 430.2
630wieder im Führerbau
der heute abend noch dem
Führerüber den Stand der
Angelegenheit berichten wird.
Ich soll die Gesamtver-
teilung übernehmen.3
Abends mitHaberstock
22.4 90- 120Führerbau. Aufstellg5
der Bilder fertig. - BeiProf.
23.7 (Sonntag)Früh Führerbau. Ausstellg8
Wieder Führerbau bis 1830, da
- 1Datumsangabe: 21. Juli 1939
- 2Possebaute eine Ausstellung der Gemälde auf, die er am 5. Juli im Führerbau aus der vonHitler im Jahr 1938 zusammengetragenen Gemäldesammlung ausgesucht hatte (s.Eintrag vom 05.07.1939). Er wurde dabei von dem Kunsthändler Karl Haberstockunterstützt, der Hitler mit vielen der Gemälde für die Sammlung beliefert hatte (s.Schwarz (2018), S. 67). Die Ausstellung wurde in Räumen des zweiten Obergeschosses des Führerbaus aufgebaut (s. Schwarz (2004), S. 41;Schwarz (2011), 245-246).
- 3AlsHitlerspersönlicher Sekretär und somit Zuständiger für das MuseumsprogrammHitlersinformierteMartin Bormann Posse, dass er die Gesamtverteilung der beschlagnahmten und unter 'Führervorbehalt' stehenden jüdischen Kunstsammlungen in Österreich übernehmen sollte.HitlererteiltePossespäter den Auftrag persönlich (s.Eintrag vom 23.07.1939;Schwarz (2018), S. 59-60, 67-68).
- 4Datumsangabe: 22. Juli 1939
- 5Aufstellung
- 6DerMünchnerArchitektRoderich Fickwar seit März 1939 als 'Reichsbaurat für die StadtLinz an der Donau' für die NS-Planungen zuständig.Posseließ sich vermutlich in dessenMünchnerBüro die Skizzen für den zukünftig geplanten Linzer Museumsbauvorführen. Im August sendete FickKopien der Planskizzen anPosse (s.BArch, B 323/115, Nr. 44, Fick an Posse, 14.08.1939; Nr. 43, Posse an Fick, 24.08.1939; zum Führermuseum s.Schmitt-Imkamp (2014), S. 169–171).
- 7Datumsangabe: 23. Juli 1939
- 8Ausstellung
- 9Possebesuchte die dritte Große Deutsche Kunstausstellung 1939, die vom 16. Juli bis zum 15. Oktober 1939 imHaus der Deutschen Kunstgezeigt wurde (s.GDK Research).
Identifikator
DKA, NL Posse, Hans, I,B-2 (0013)