25.06.1941: Amsterdam (0110) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)

25.06.1941: Amsterdam (0110) (DKA, NL Posse, Hans, I,B-5)

Amsterdam

SüdDeutschum 1520, Maria mit Kind

und Nuss.

18 000 fl.  Verdächtig!

(bunt) Dr. OelzeÖlze

(durch de Boer)1

 

Wickel: Paech !2

Deventer - Katz3 !

Hannema4

 

S. de Vries

Amsterdam

Daniel Billingplan 35

   931636

  • 1Der Kunsthändler Pieter de Boer hatte Posse im April 1941 auf das Gemälde "Maria mit Kind und Nuss" aus dem Besitz von Hugo Oelze aufmerksam gemacht und ihm eine Fotografie sowie ein Gutachten von Max J. Friedländer zukommen lassen (s. BArch, B 323/144, Nr. 202, Boer an Posse, 24.04.1941). Nun besichtigte Posse wohl das Original und entschied sich aufgrund seiner Vorbehalte gegen einen Ankauf, "da das Gemälde in unserer Sammlung doch zu fremd wirken würde" (s. BArch, B 323/144, Nr. 190b, Posse an Boer, 04.07.1941).
  • 2Der Amsterdamer Kunsthändler Walter Paech hatte sich sowohl mit der Familie Lanz als auch mit Posse wegen des Verkaufs der Sammlung von Otto Lanz in Verbindung gesetzt. Paech hatte Posse im März 1941 um eine Provision gebeten, was dieser jedoch abgelehnt hatte (s. BArch, B 323/145, Nr. 156-160, Korrespondenz zwischen Posse und Paech, März/April 1941). Felix William Wickel hatte im April 1941 in einer Besprechung mit Georg Burkhardt Lanz erfahren, dass "Paech den Verkauf der Sammlung in die Hände bekommen wollte, um diese möglichst [selbst] an eine der obengenannten Persönlichkeiten [diese waren Hans Posse, Heinrich Hoffmann und Kaj Mühlmann], vielleicht auch noch an weitere, in Deutschland anzubieten" (s. BArch, B 323/1214, fol. 176, Aktennotiz von Wickel, 17.04.1941). Möglicherweise war der Sachverhalt noch nicht gänzlich geklärt.
  • 3Eventuell ging es um die Visaangelegenheit für Nathan Katz und dessen Bruder Benjamin (s. Seite 0042) oder um die zeitnahe Bezahlung der über die Kunsthandlung Katz erworbenen Gemälde (s. BArch, B 323/113, Nr. 260, Ruoff an Posse, 30.06.1941; BArch, B 323/156, fol. 207, Sonderkonto beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, sechs Zahlungen an Katz am 02., 04. und 05.07.1941).
  • 4Gegebenenfalls Veronese-Zeichnung aus Sammlung Koenigs (s. Liste Nr. 40), die im Museum verblieben war (s. BArch, B 323/145, Nr. 196-203).
  • 5Vermutlich notierte sich Posse hier in falscher oder phonetischer Schreibweise die Adresse des jüdischen Ehepaars de Vries. Der Amsterdamer Kunstsammler Marcus Frederik de Vries wohnte mit seiner deutschen Ehefrau Solvejg de Vries-Fuchs am Daniël Willinkplein 3 (heute: Victorieplein).
  • 6Es handelte sich wahrscheinlich um die Telefonnummer der Familie de Vries.