Viertes Reisetagebuch
3./IV1 Rocchi2:Costa,Venere(Bologna)
/Jandolo: Goldschmuck
Raff da Reggio,Tobias m/ Engel
Lidonardo6
Bildnis Niederl.7(Bouts
gen.)8
- 1Datumsangabe: 3. April 1941. Possefixierte hier stichpunktartig, welche Angelegenheiten, die bei der ersten Italienreise im März 1941 angestoßen worden waren, noch der Erledigung harrten. So hatte er im März nicht alle Ankäufe durchführen können, da nicht genügend Geld auf dem bei der Deutschen Botschaft eingerichteten Sonderkonto zur Verfügung gestanden hatte. Am 24. März 1941 hatte er dieReichskanzleium Auffüllung der Mittel gebeten, da weitere Verhandlungen über die Erwerbung bedeutender Kunstwerke im Gange seien und demnächst abgeschlossen werden sollten. Daraufhin wurde ihm über das Sonderkonto erneut ein Betrag von 500.000,- RM zur Verfügung gestellt (s.BArch, B 323/168, fol. 40-42).
- 2Gemeint ist entwederMariano Rocchioder derKunsthandel Simotti Rocchi.
- 3Gemeint ist ein Werk des MalersBernardo Cavallino.
- 4Possenotierte sich, in einer Angelegenheit, die die Sammlung Spiridon betraf,Herta Kesslerzu kontaktieren. Diese war deutsche Staatsangehörige und hatte offenbar gute Kontakte zum italienischen Kunsthandel. Am 28. März 1941 hatte siePossebezüglich der Sammlung Spiridon angeschrieben (s.BArch, B 323/148, Nr. 539-540, Kessler an Posse, 28.03.1941).
- 5Possebeabsichtigte, die im folgenden aufgeführten Gemälde aus der Sammlung Spiridon beiMargherita Gallotti Spiridonzu besichtigen. Der Verweis "Contessa" war vermutlich nötig, weil weitere Werke aus der Sammlung Spiridon von derGalleria VenturainFlorenzangeboten wurden (s.Eintrag vom 04.04.1941).
- 6Vermutlich ist das Gemälde "Leda col cigno" eines Schülers vonLeonardo da Vincigemeint.
- 7Niederländisch
- 8Gemeint ist ein Werk des MalersDieric Boutsgemeint, welches jedoch nicht angekauft wurde (s.BArch, B 323/168, Ita87-Ita92, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
Abrechnung
Florenz,Bellini:QuerciabüsteFoto1
Florenzusw.
Tel. 60558 (½ 14)
Sonntag 190 Frau Kessler
anrufen (Ventura-
87 27 334
Brill6
- 1Vermutlich beauftragtePosse Philipp von Hessen, ein Foto der von derKunsthandlung Luigi BelliniinFlorenzangebotenen "Frauenbüste mit grünem Kopftuch" vonJacopo della Quercia zu besorgen bzw. anzufertigen.Philipp von Hessenfotografierte verschiedentlich die Kunstwerke in den italienischen Adelssammlungen selbst (s.Petropoulos (2006), S. 237).
- 2Vermutlich bezieht sich der Eintrag auf die vonGiannino Marchigangebotene Architekturvedute "Benson's House in Wilbury und Tempel in Chiswich (Architekturstück mit Staffage)" vonAntonio VisentiniundFrancesco Zuccarelli (s. auchEintrag vom 14.06.1941).
- 3Leo Bruhnswar der Direktor der zum "Kaiser-Wilhelm-Institut für Kunst- und Kulturwissenschaft im Palazzo Zuccari" umbenanntenBibliotheca Hertzianain der Via Gregoriana, 28,Rom. Possekannte dieBibliotheca Hertzianavon einem Studienaufenthalt (s.Paul (2015), S. 188-189).
- 4Herta KesslerhattePosseangeboten, ihm den Kontakt zu dem AntiquitätenhändlerEugenio Ventura in Florenz, herzustellen (s.BArch, B 323/148, Nr. 539, Kessler an Posse, 28.03.1941).
- 5Possekaufte zwei Werke des MalersLorenzo Lottobei derKunsthandlung Simotti RocchiinRoman: das "Bildnis eines Edelmanns in Schwarz mit Degen und Barett" am 18. April 1941 und das "Bildnis des Guido della Torre" am 29. Juli 1941 (s. BArch, B 323/168, Ita90/Ita91, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 6Es handelt sich eventuell um das Gemälde "La Prédication de saint Jean-Baptiste", dasPossespäterAbraham Bloemaertzuschrieb (s.Schwarz (2004), S. 384). Offenbar wurde es zunächst dem MalerPaul Brilzugeschrieben (s.Eintrag in der Datenbank "Sammlung des Sonderauftrags Linz" des Deutschen Historischen Museums).
133 x 90 L. 80004
/Marinucci Antonello da Messina
20 000 L.
5. IV.6Besprechg mitPr.7v. H.An-
schliessend Via Giulia (van
Wittel,Vanvitelli,Großes Reprä-
sensationsbild: Papstauszug au.
Quirinal1695) - BeiProf. Bruhns
sog. A. da Messina8u. Barockporträt.9
1515mitPr.10 v. H.,Gr.11Bismarck
u. Ant. Busiri12 "Privatsammlg"13
ansehen (dort einJoh. Liss,Diana
u. Aktäon" (?); sonst nichts. -
- 1Possenotierte sich hier wohl Angelegenheiten, die inFlorenzzu erledigen waren.
- 2Gemeint ist ein Werk des MalersBramantino.
- 3Als Sansovino-Rahmen bezeichnet man vergoldete Gemälderahmen des 16. Jahrhunderts mit aufwendigem geschnitzten Dekor aus Girlanden, Früchten, Masken etc. (s.Penny/Schade/O'Neill (2015)). Die Bezeichnung geht auf den Architekten und BildhauerIacopo Sansovinozurück, der den Stil der Hochrenaissance inVenedigeinführte.
- 4Possesah sich bei dem AntiquitätenhändlerUbaldo Giugnizwei Sansovino-Bilderrahmen an und notierte sich die Maße und den Preis (s. auchEinträge vom 12.06.1941 und 13.06.1941). Am 28. Juni 1941 kaufte er die Rahmen für 8.000,- Lire an (s.BArch, B 323/168, Ita91, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 5Palazzo
- 6Datumsangabe: 5. April 1941
- 7Prinz
- 8Gemeint ist ein Werk des MalersAntonello da Messina.
- 9Possehatte eine Unterredung mit dem Direktor derBibliotheca Hertziana,Leo Bruhns, bei der es um ein nicht näher bekanntes Barockporträt und um ein Gemälde vonAntonello da Messinaging, vermutlich das "Männerbrustbild / Brustbildnis", das ein Kunsthändler namensMarinuccianbot und dasPosseam Nachmittag desselben Tages besichtigte.
- 10Prinz
- 11Graf
- 12Vermutlich ist der Architekt und KunsthistorikerAndrea Busiri Vicigemeint.
- 13Eventuell handelt es sich um die Sammlung vonTommaso Lupi, von dem am 5. Mai 1941 das Gemälde "Venus und Adonis" vonJohann Lissangekauft wurde.
nello da Messina.1 - Weiter
Biliverti(?)Akt mit Krieger. -
BeiProf. Rocchi, Via Na-
zionale: nicht angetroffen
/ Spiridon5,Bildnis mit roter Mütze
Antike Anhänger mitnehmen6
Abrechnung
BriefabschriftHbst.
Foto A. da Messina (Marinucci)8
Fotos Macrinousw.
Bramantino.11
Leda(1 Wort!)
- 1Possebesichtigte bei dem KunsthändlerMarinuccidas "Männerbrustbild / Brustbildnis" vonAntonello da Messina.
- 2Palazzo
- 3Prinz
- 4Possebesprach mitPhilipp von Hessen vermutlich die im Folgenden aufgeführten Angelegenheiten.
- 5Gemeint ist die SammlungMargherita Gallotti SpiridoninRom.
- 6Vermutlich sprach man über den möglichen Transport derantiken Anhänger, diePosseam 22. Mai 1941 bei derKunsthandlung Simotti RocchiinRomankaufte und über die Option, sie persönlich nach Deutschland mitzunehmen. Dies war insofern von Belang, als bei einer persönlichen Mitnahme keine Transport- und Versicherungsspesen angefallen wären.
- 7Ein Gemälde vonNicolas Poussinwurde in Italien nicht angekauft (s.BArch, B 323/168, Ita89-Ita92, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 8Posse vermerkte, dass er eine Fotografie des angebotenen "Männerbrustbild / Brustbildnis" vonAntonello da Messinabenötigte.
- 9Possenotierte sich, dass er einen Brief an die römische KunstsammlerinMaria Irma Dall'Oraschreiben wollte. Leo Bruhnshatte für dieDeutsche BotschaftinRomein Gutachten über ihre Kunstsammlung erstellt, dasPossevorlag (s.BArch, B 323/123, Nr. 86, Gutachten vom 12.02.1941).Possebesichtigte die Sammlung Dall'Ora im Juli inRomund lehnte die Erwerbung, nicht nur der gesamten Sammlung, sondern auch einzelner Stücke, ab (s.BArch, B 323/123, Nr. 85, Posse an das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung, 05.07.1941).
- 10Telegramm
- 11Gemeint ist vermutlich das "Knabenbildnis" vonBramantinoaus der SammlungMargherita Gallotti Spiridon.
- 12Possebenötigte eine Fotografie des Gemäldes "Venus und Adonis" vonJohann Liss, um sieHitlervorzulegen. Vermutlich beauftragte erPhilipp von Hessenmit der Anfertigung, der verschiedentlich Gemälde in Privatbesitz fürPossebzw.Hitlerfotografierte (s.Petropoulos (2006), S. 237).
Vente 19. Juin 1928
a Amsterdam (A. W. Mensing
(Fred. Müller & Cie)
Collection Spiridon de Rome1
Tableaux. Nr. 36Leda
Gr Uff2 Eugenio Ventura
Via della Pescaia 123
zw.418 - 190
6.5Gg.6 Abend Besprechg7 mitBismarck
(Spiridon8) -Frau Kessler(Ventura,
Spiridon9).
Reichskommissar besetzte nieder-
ländische Gebiete zu Haenden
Laan Cobus v. Cattenburch
LeiderIn Italien zurückgehaltn11
- 1Possenotierte bibliographische Angaben zum Katalog einer Auktion der Sammlung Spiridon 1928 inAmsterdam, auf der das Gemälde "Leda col cigno" und das angeblich vonDieric Boutsstammende Gemälde "Portrait d'homme" angeboten worden waren (Venturi, Lionello/Mensing, Anton W. M./Frederik Muller & Cie.: Collection Spiridon de Rome. Catalogue des tableaux des écoles italiennes des XIVe et XVe siècles, maîtres allemands, flamands et hollandais (1928)).Possebesaß ein Exemplar des Auktionskatalogs (s.BArch, B 323/518, S. 35, Bibliothek von Direktor Dr. Hans Posse).
- 2Vermutlich handelt es sich um die Abkürzung der Ehrenauszeichnung "Grande Ufficiale".
- 3Die Via della Pescaia 12 war die Adresse vonEugenio VenturainFlorenz.
- 4zwischen
- 5Datumsangabe: 6. April 1941
- 6Gegen
- 7Besprechung
- 8Gemeint ist die Sammlung vonMargherita Gallotti Spiridon.
- 9Gemeint ist die Sammlung vonMargherita Gallotti Spiridon.
- 10Possenotierte die Postadresse des Leiters der Dienststelle "Referat Sonderfragen", GesandschaftsratFelix William Wickel, Laan Copes van Cattenburch 1,Den Haag.
- 11zurückgehalten
7. IV.1Besprechung mt.2 Pr.3 v. H.-
ansehen (Aragno), dann bei
Schönfeldgekauft, aufRaffaellino
da Reggioverzichtet, sog.Bouts
(Mann mit roter Mütze) reserviert
bis nach den Feiertagen.6 -
Massimi(nichts), dann zu
Prof. Rocchi, Via Nazionale
(nichts.) - Im Hotel mit
Hessen(Abrechnung). -
nachFlorenz
Excelsior
2419
- 1Datumsangabe: 7. April 1941
- 2mit
- 3Prinz
- 4angeblichen
- 5Gemeint ist ein Werk, dass angeblich vonTizianstammen sollte.
- 6Posseließ sich dasDieric Boutszugeschriebene Gemälde "Portrait d'homme" bis nach den Osterfeiertagen (13./14. April 1941) reservieren, da die Ankaufsmittel auf seinem Sonderkonto erschöpft waren. Nach der Rückkehr nachDresdenteilte er derReichskanzleimit, dass er bis nach den Feiertagen eine Auffüllung seines Sonderkontos bei derDeutschen Botschaftum 1.500.000,- Lire benötigte, daPhilipp von Hessendann die Verhandlungen zu zwei bedeutenden Kunstwerken zum Abschluss bringen wollte (s.BArch, B 323/168, Ita23, Posse an Reichkanzlei, Reichskabinettsrat Killy, 12.04.1941).
- 7Prinz
- 8Prinzen
- 9Possenotierte sich sein Hotel inFlorenzsowie die Zimmernummer: Hotel Excelsior, Piazza Ognissanti 3, Zimmer Nr. 241.
Lungo Tevere delle
Vittorie 212
Giordano3
Vermeyen4
Piazzetta5
Albergo Imperiale
?
Hotel Excelsior9
- 1Dottore
- 2Ettore Sestieri, Lungotevere della Vittoria 21,Rom, bot Gemälde vonLuca Giordano,Jan Cornelisz Vermeyen,Giovanni Battista PiazzettaundGuido Renian. Laut der Abrechnung des Sonderkontos bei derDeutschen BotschaftinRomkauftePossejedoch kein Werk der genannten Künstler beiSestierian (s.BArch, B 323/168, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 3Gemeint ist ein Werk des MalersLuca Giordano.
- 4Gemeint ist ein Werk des MalersJan Cornelisz Vermeyen.
- 5Gemeint ist ein Werk des MalersGiovanni Battista Piazzetta.
- 6Gemeint ist ein Werk des MalersGuido Reni.
- 7Vermutlich trafPosse Eleonora de Angeliim Hotel Imperiale, Via Vittorio Veneto 24. Der Kontakt zude Angeliwar ihm vonLeo Bruhnsempfohlen worden (s.BArch, B 323/148, Nr. 498, Visitenkarte mit Nachricht von Leo Bruhns).
- 8Noch unerledigt war der Fall des vom KunsthändlerMarinucciangebotenen "Männerbrustbildes / Brustbildnisses", dessen Zuschreibung anAntonella da Messina Posseinzwischen offenbar anzweifelte. Das Gemälde wurde nicht angekauft.
- 9Vermutlich wolltePosse Gottlieb Friedrich Reber im Hotel Excelsior, Via Vittorio Veneto 125, Rom, treffen, wo dieser während seines Aufenthalts wohnte (s. BArch, B 323/148, Nr. 494, Posse an Reber, 27.05.1941).
Mailand 4.6.41
Zaffagni, Vittorio, Via Locatelli
From the Collection of
KatalogChristies: 5. Mai 1939
550 000
NachFiocco3 aus Cappello, Coll
Roebery4
230 000
Bellini6 ?Gekauft 4.6.
für zusammen Lire 700000.7
gekauft
Bellini 1 400 ca.8
Milano, Via Rasori
1
Rambaldi |9
- 1Die "1" gehört noch zur Adresse des KunsthändlersVittorio Zaffagni.Possehatte von diesem schon im Mai 1941 vier Kunstwerke angekauft (s.BArch, B 323/168, Ita89, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942). Laut der ursprünglich vomCentral Collecting Point Münchenaufgestellten Restitutionskartei stammten auch die beiden nachfolgend genannten Werke aus dem Besitz des Mailänder KunsthändlersVittorio Zaffagni(s.BArch, B 323/662 und 663, Sog. Restitutionskartei nach Münchner Nummer, Bd. 16 und 17). Angekauft wurden sie allerdings von dem KunsthändlerF. Ferrario inMailand (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 2Es handelt sich um eine Aufzählung: "Nr. 1".
- 3Eventuell ist der KunsthistorikerGiuseppe Fioccogemeint.
- 4Das Gemälde "Bildnis des Paolo Tiepolo" wurde vonEdward Cheneyfür dessen Sammlung Mitte des 19. Jahrhunderts erworben. Laut Versteigerungskatalog der Sammlung Cheney aus dem Jahr 1885 befand sich das Werk vor dem Erwerb durchCheneyim Palazzo Trevisan Cappello inVenedig. 1885 wurde es anlässlich der Versteigerung der Sammlung Edward Cheney für die Sammlung vonArchibald Philip Primrose Rosebery, erworben. Im Mai 1939 wurde das Gemälde erneut versteigert (s.Krischel (2012), S. 139-140).Possekaufte es am 9. Juni 1941 für 500.000,- Lire vonF. FerrarioinMailandan (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 5Es handelt sich um eine Aufzählung: "Nr. 2".
- 6Gemeint ist wohl ein Mitglied der venezianischen Malerfamilie, deren bekannteste Mitglieder Iacopo Bellini und seine Söhne Gentile und Giovanni waren.
- 7Obwohl die Gemälde "Bildnis des Paolo Tiepolo" und "Susanna und die beiden Alten" zunächst für 550.000,- Lire bzw. 230.000,- Lire angeboten wurden, zahltePossefür beide Werke zusammen nur 700.000,- Lire (s.BArch, B 323/168, Ita90, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 8Gemeint ist ein Gemälde eines Mitglieds der venezianischen Malerfamilie Bellini, deren bekannteste Mitglieder Iacopo Bellini und seine Söhne Gentile und Giovanni waren. Welchen Künstler und welches Werk Posse hier genau meinte, konnte nicht ermittelt werden. Das Werk wurde vermutlich für 1.400.000,- Lire angeboten. Posse kaufte es nicht an.
- 9Eventuell botPaolo Paoliniein Werk des MalersCarlo Antonio Rambaldian.
P.da Cortonaaus Palo
500 - 600 geboten3
6.6.41 Taverna -Venedig
ProfItalico Brass Colomba4umrahmt
Tintoretto.Gr.KreuzabnahmeBeweinung
(P. Veronese)5/ TintorettoDamenbrustbild
- 1Gemeint ist der Palazzo Barberini,Via delle Quattro Fontane 13,Rom.
- 2Possenotierte sich, dass das Gemälde "Antikes Opferfest vor einem Rundtempel" vonPietro da CortonavonMünchen, wohin die gesamte Lieferung ging, nachDresdenweitergeschickt werden sollte. Vermutlich musste das Gemälde gereinigt oder restauriert werden.
- 3Für das Gemälde vonLorenzo Costawaren 500.000,- bis 600.000,- Lire geboten. Vermutlich warPossedieser Preis zu hoch, jedenfalls sah er von einer Erwerbung ab.
- 4Vermutlich trafPosse Italico Brassin der Trattoria "Al Colomba" im Sestiere San Marco,Venedig.
- 5Vermutlich bezieht sich der Eintrag auf das zwei Seiten später erwähnte Werk "Mars und Venus" vonPaolo Veronese(s.Eintrag vom 06.06.1941).
- 6Der gestrichene Eintrag könnte sich entweder auf das Motiv des Gemäldes oder auf den MalerAntonio Canalbeziehen.
- 7Vermutlich ist ein Gemälde vonFrancesco Guardi, die Rialtobrücke inVenedigdarstellend, gemeint.Guardihatte das Sujet vielfach dargestellt. Das Gemälde wurde nicht angekauft.
ore 1603
Brass Preise in
Lire ital.4
850.5 106
2. - Ritratto Donna
1 000 000
Prälaten 75 000 10
75.6 10
5007 62
- 1Possekaufte verschiedentlich antike Bilderrahmen an. In der Abrechnung des Sonderkontos bei derDeutschen Botschaft in Rom ist allerdings kein Ankauf bei einem HändlerZennaroaufgeführt (s.BArch, B 323/168, Ita89-Ita92, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 2"Martedì" ist das italienische Wort für "Dienstag".
- 316 Uhr
- 4Die nachfolgend aufgelisteten Preise sind jeweils in italienischen Lire angegeben.
- 5Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 6Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
- 7Der Preis ist in Tausend italienischen Lire angegeben.
Lungotevere delle Vittorie 212
360 832 (Piazza del Fante 2)
Foto.3
190 680 470 60 2785
Roman. Adler7
P della Francesca Mada8
- 1Posse traf Gottlieb Friedrich Reber im Hotel Excelsior, Via Vittorio Veneto 125, in Rom, wo dieser während seines Aufenthalts wohnte (s.BArch, B 323/148, Nr. 494, Posse an Reber, 27.05.1941).
- 2Gemeint ist die Straße Lungotevere della Vittoria inRom.
- 3Eleonora de Angelinahm im Vorfeld der Reise brieflich Kontakt zuPosseauf. Der Kontakt zuAngeliwurde ebenfalls durchLeo Bruhnsempfohlen. Beide schrieben von einem Werk, dass fürPossevon Interesse sein könnte. Um welches Gemälde es sich genau handelte, wurde nicht genauer ausgeführt (s.BArch, B 323/148, Nr. 498, 499, 501, Visitenkarte von Leo Bruhns sowie Angeli an Posse, undatiert). Eventuell handelt es sich um die hier erwähnte "Maddalena" vonTizian. Vermutlich wolltePosseeine Fotografie des Werks anfordern.
- 4Vermutlich handelt es sich um die Abkürzung der Ehrenauszeichnung "Grande Ufficiale".
- 5Possenotierte sich die Adresse und Telefonnummern der Kunsthandlung vonPasquale Addeoin der Via del Babuino,Rom, wo er um 19.00 Uhr eine Verabredung hatte.
- 6Posseerwähnte eine "unvollendetePietain Marmor vonMichelangelo" in einem Brief anMartin Bormann(s.BArch, B 323/103, Nr. 20, Posse an Bormann, 18.06.1941). Vermutlich führte er Ankaufsverhandlungen für diePietà RondaninivonMichelangelo, die im Hof des Palazzo Rondanini an der Via del Corso inRomstand und sich im Besitz der Familie Sanseverino befand.
- 7Der Eintrag "Romanischer Adler" bezieht sich vermutlich auf das "Adlerpult aus der Abtei von Bassano", dasPosseam 14. Juni 1941 ankaufte(s. BArch, B 323/168, Ita91, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942). Er hatte es am 8. Juni offenbar noch nicht gesehen, denn später datierte er das Werk auf das 15. Jahrhundert.
- 8Vermutlich ist die "Madonna con Bambino" aus der Sammlung Pes di Villamarina inRom gemeint (s. auchEintrag vom 11.06.1941).
12 Juni041
160 Conte GnoliGran
Hotel
15. 6.2
Medici-Kunstbücher
Die Wunder Italiens5
- 1Principe d'Assia
- 2Datumsangabe: 15. Juni 1941
- 3Possehatte am 15. Juni um 10.30 Uhr einen Termin mitEugenio Ventura, Via della Pescaria 12,Florenz. Darauf bezog er sich in einem Brief anHerta Kesslervom 18. Juli 1941: "Senior Ventura hat mit bei meinem letzten florentiner Aufenthalt in liebenswürdigster Weise seine schönen Sachen gezeigt, darunter auch den pompösen frühen Rubens. Ich habe mich besonders gefreut, seine persönliche Bekanntschaft gemacht zu haben." (s.BArch, B 323/137, Nr. 164, Posse an Kessler, 18.07.1941).
- 4Es handelt sich um die Telefonnummer.
- 5Gemeint ist die Publikation: Fattorusso, Joseph: Die Wunder Italiens. Kirchen, Paläste und Kunstschätze. Handbuch für Studierende und Reisende. Medici-Kunstbücher, Florenz, 1. Auflage 1933. Ein Exemplar befand sich inPossesBibliothek (s.BArch, B 323/518, S. 11, Bibliothek von Direktor Dr. Hans Posse).
- 6Possenotierte in seinem Diensttagebuch: "12. " [=Rom]. Abends nach 13.Venedig. Nm. nachFlorenz. 14.Florenz. 15. (Sonntag).Florenz. 1830nach 16.München. Abends nach 17.Dresden.-" (s.DKA, NL Posse, Hans, I,B-1: Hans Posse, Diensttagebuch)
26. Juni 411
aBesitzvan Beuningen
(aus Besitz König von
Spanien)3
b. Kontor:4
v 2 Pater.5
- 1Possebeabsichtigte, einige Objekte aus der Privatsammlung vonDaniël George van Beuningenfür dasFührermuseumzu erwerben. Nach mehreren Vorbesprechungen und diversen Auswahllisten (s. Seiten0034,0039und0040) hattePosseim Mai 1941 eine Aufstellung von 52 Gemälden erhalten, dievan Beuningenverkaufen wollte, aus denen etwa 20 Werke ausgewählt werden sollten (s.BArch, B 323/145, Nr. 208, Peterich an Posse, 09.05.1941). Am 26. Juni 1941 besichtigte er nun Teile der Privatsammlung van Beuningen inRotterdam. Auf dieser sowie den beiden folgenden Seiten notiertePossedie Kunstwerke, die seiner Meinung nach für einen Erwerb in Frage kamen. Daraufhin verfasste er am 4. Juli seine endgültige Auswahlliste mit 18 Gemälden für den Preis von insgesamt 1,5 Millionen Gulden (s.BArch, B 323/145, Nr. 191-192, Posse an van Beuningen, 04.07.1941; ebd., Nr. 193, Preisliste Posses):
3.Pater,Unterhaltung im Freien
7.Meister des Marienlebens,Heimsuchung
8.Maestro del Bambino Vispo,Musizierende Engel
11.Tintoretto,Raub der Proserpina
12.Strozzi, David (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen; Inventarnr.: 2343 a (OK))
13.Duccio(?), Kreuzigung (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen; Inventarnr.: 2558 (OK))
15.L. van Leyden, Lot und seine Töchter (s.Eintrag im Online-Objektkatalog des Museums Boijmans van Beuningen; Inventarnr.: 2456 (OK))
18.Benson, Maria und Kind (s.Eintrag in der Datenbank des Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)."
AnMartin BormannberichtetePossebereits am 3. Juli 1941: "Aus der Privatsammlung van Beuningen habe ich für 1 ½ Millionen 18 Gemälde erworben, darunter einen sehr schönenWatteau(aus dem Besitz des vormaligen Königs von Spanien),1 Lancret(aus dem BesitzeFriedrichs des Großen, dann imKaiser-Friedrich-Museumund zugunsten der Erwerbung des Welfenschatzes abgegeben), 2 Pater,1 Goya, 7 italienische Gemälde des 14. bis 18. Jhdts." (s.BArch, B 323/103, Nr. 16, Posse an Bormann, 03.07.1941). Die Verkaufsbestätigung der ausgewählten Kunstwerke erfolgte am 9. Juli 1941 (s.BArch, B 323/145, Nr. 189, Peterich an Posse, 09.07.1941; ebd., Nr. 186, Rechnung vom 09.07.1941), bezahlt wurden sie im August (s.BArch, B 323/156, fol. 220, 2. Abrechnung des Sonderkontos beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, Überweisung am 19.08.1941;BArch, B 323/145, Nr. 180, van Beuningen an Posse, 23.08.1941).
- 2Am 26. Juni 1941 besichtigtePossedie Teile der Privatsammlung vonDaniël George van Beuningen, die sich im Museum Boymansbefanden.
- 3Auf die Frage nach der Herkunft dieses Gemäldes hattevan Beuningenzur Auskunft gegeben, "dass derVateau[sic!] hoechstwahrscheinlich aus dem Koeniglich-Spanischem Besitz stamme auch anderes wurde uns s[einer] Z[eit] aus diesem Besitz angeboten" (s.BArch, B 323/145, Nr. 200, Peterich an Oertel, 30.06.1941).
- 4Eventuell ist ein Büro bzw. ein Raum im Gebäude der FirmaSHVgemeint. Die Niederlassung inRotterdam, deren Direktorvan Beuningengewesen war, befand sich im "Westerkadehuis", Westerkade 1-5. Die Gemälde der Sammlung van Beuningen waren nicht nur imMuseum Boymans, sondern auch in "strong rooms" derSHVsowie invan BeuningensLandhaus Noorderheide, Elspeterbosweg 179 inVierhouten, untergebracht (s.Dekker (2018), S. 65).
- 5Hierbei handelt es sich um die beiden Gemälde "Landelijk feest bij een beeld van Venus" und "Landelijk feest met wijnschenkende jonge man" vonJean-Baptiste Joseph Pater.
- 6Rembrandtfederzeichnung. Gemeint ist die im Folgenden genannte Grafik vomRembrandt.