Viertes Reisetagebuch
133 x 90 L. 80004
/Marinucci Antonello da Messina
20 000 L.
5. IV.6Besprechg mitPr.7v. H.An-
schliessend Via Giulia (van
Wittel,Vanvitelli,Großes Reprä-
sensationsbild: Papstauszug au.
Quirinal1695) - BeiProf. Bruhns
sog. A. da Messina8u. Barockporträt.9
1515mitPr.10 v. H.,Gr.11Bismarck
u. Ant. Busiri12 "Privatsammlg"13
ansehen (dort einJoh. Liss,Diana
u. Aktäon" (?); sonst nichts. -
- 1Possenotierte sich hier wohl Angelegenheiten, die inFlorenzzu erledigen waren.
- 2Gemeint ist ein Werk des MalersBramantino.
- 3Als Sansovino-Rahmen bezeichnet man vergoldete Gemälderahmen des 16. Jahrhunderts mit aufwendigem geschnitzten Dekor aus Girlanden, Früchten, Masken etc. (s.Penny/Schade/O'Neill (2015)). Die Bezeichnung geht auf den Architekten und BildhauerIacopo Sansovinozurück, der den Stil der Hochrenaissance inVenedigeinführte.
- 4Possesah sich bei dem AntiquitätenhändlerUbaldo Giugnizwei Sansovino-Bilderrahmen an und notierte sich die Maße und den Preis (s. auchEinträge vom 12.06.1941 und 13.06.1941). Am 28. Juni 1941 kaufte er die Rahmen für 8.000,- Lire an (s.BArch, B 323/168, Ita91, Hans Posse, Abrechnung des Sonderkontos bei der Deutschen Botschaft in Rom, 12.05.1942).
- 5Palazzo
- 6Datumsangabe: 5. April 1941
- 7Prinz
- 8Gemeint ist ein Werk des MalersAntonello da Messina.
- 9Possehatte eine Unterredung mit dem Direktor derBibliotheca Hertziana,Leo Bruhns, bei der es um ein nicht näher bekanntes Barockporträt und um ein Gemälde vonAntonello da Messinaging, vermutlich das "Männerbrustbild / Brustbildnis", das ein Kunsthändler namensMarinuccianbot und dasPosseam Nachmittag desselben Tages besichtigte.
- 10Prinz
- 11Graf
- 12Vermutlich ist der Architekt und KunsthistorikerAndrea Busiri Vicigemeint.
- 13Eventuell handelt es sich um die Sammlung vonTommaso Lupi, von dem am 5. Mai 1941 das Gemälde "Venus und Adonis" vonJohann Lissangekauft wurde.
Collection duComte de
(Expos.4Les primitifs
Francais51935.
ca 80 000 hfl.6
Wickel, Koninginnengracht
77b7
- 1Possenotierte sich den Geburtstag vonAnthony George Kröller, vermutlich um ihm zu gratulieren.
- 2Adresse der KunsthandlungG. Cramer Oude Kunst: Javastraat 38 inDen Haag
- 3Adresse derGalerie Bachstitz: Surinamestraat 11 inDen Haag
- 4Exposition
- 5In Anlehnung an die große Ausstellung "Les Primitifs Français" im Jahre 1904 imLouvreinParis(s.AusstellungskatalogundComplément documentaire) galten alle französischen Künstler, die zwischen 1292 und 1500 tätig waren, als "primitifs français".
- 6Gustav CramerbotPossedieses Werk an, es wurde jedoch nicht angekauft.
- 7Es handelte sich hierbei um die Privatadresse des GesandtschaftsratsFelix William WickelinDen Haag. Eventuell warPossemit ihm zum Essen verabredet, dennWickelhatte eine "Einladung zum Mittag- oder Abendessen beimReichskommissaroderGeneralkommissar" vorgeschlagen (s.BArch, B 323/1214, fol. 181, Wickel an Schmidt, 17.04.1941).
Ruprechtsprechen wegen
Abtransport.1
Lederer(Jüdin)4Kärnten 1520 /Holzrelief Tod Mariä/ ausWolfsberg.
schenk { -8 1 Königin d. Nacht
als {Klimt,Jurisprudenz(3 x 5)9
Geschenk {Cranach, 2 Bildnisse10
Sansovino, Terra tta11,Caritas
45 cm
sowie eine Reihe von Bronzen12
Bloch-Bauer,Rodin
Stukkos Palais Paarnach
- 1MitLeopold Ruprecht, dem Verwalter desZentraldepots, wolltePosseden Abtransport der demFührermuseumbereits zugeteilten Kunstbestände in das neu einzurichtende "Linz-Depot" inKloster Kremsmünstervorbesprechen. Am 20. Mai 1941 sollteAdolf Hitlerdie Anweisung dazu geben und gegen Ende des Monats konnte der Abtransport der Linzer Bestände aus dem WienerZentraldepotbeginnen (s.BArch, B 323/108, Nr. 250, Dworschak an Posse, 26.05.1941).
- 2Verteilung
- 3Possewollte vermutlich mitHerbert Seiberldie Verteilung der Restbestände der SammlungRudolf von Gutmannsbesprechen. Deren Aufstellung in der Orangerie des Belvedere sollte im Herbst 1941 durchgeführt werden (s.BArch, B 323/106, Nr. 3a/435-436, Zykan an Posse, 24.10.1941).
- 4Die Kunstsammlung vonSerena Ledererwar aufgrund des denkmalbehördlichen Ausfuhrverbotsgesetzes sichergestellt (s. § 4a BGBl.Nr. 80/1923). Die nachBudapestgeflohene Eigentümerin bot demInstitut für DenkmalpflegeinWiendie im Folgenden aufgeführten Kunstwerke als Geschenke an; als Gegenleistung verlangte sie die Ausfuhrgenehmigung für die übrigen Sammlungsgegenstände (s.Lillie (2003), S. 660-662).Possetrug die Angelegenheit am 20. Mai 1941Adolf Hitlervor, der die Schenkung ablehnte, jedoch den Ankauf einiger ausgewählter Objekte genehmigte, woraufhinPossediese als Erwerbungswunsch beim Institut für Denkmalpflegevormerken ließ (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 17, Posse an Seibrel, 23.05.1941)
- 5Zeichnungen
- 6Unterführungszeichen
- 7Gemeint sind die beiden Aquarelle "Pamina und die drei Knaben" sowie "Monostatos nähert sich Paminen".
- 8Unterführungszeichen
- 9Maße des Gemäldes in m
- 10Gemeint ist das Bildnispaar "Portrait of a Man" und "Portrait of a Woman".
- 11Terracotta
- 12Possehatte vor, aus der Sammlung Lederer neben einigen Gemälden auch mehrere Bronzen für dasFührermuseumzu übernehmen. Er schlug diesAdolf Hitleram 20. Mai 1941 vor und dieser genehmigte den Ankauf (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 17, Posse an Seiberl, 23.05.1941; s. auchBDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 10, fol. 17, Posse an Seiberl, 04.03.1942, endgültige Liste der Erwerbungen aus der Sammlung Lederer).
- 13kunsthistorische
- 14Aus dem Besitz vonFerdinand Bloch-Bauerinteressierte sichPossebesonders für dieBronzevonAuguste Rodinsowie für die kunstgeschichtliche Bibliothek, die er für eine Übernahme in die Fachbibliothek desFührermuseumsin Betracht zog.
- 15Possebesprach mitHerbert Seiberl, Stuckaturen aus dem Marstall des 1938 abgerissenen Palais Paar (s.Haider (1984), S. 32-36) inWien I., Wollzeile 30 und 32, die 1940 auf dem Dachboden desInstituts für Denkmalpflegeeingelagert worden waren, in dasDepotimKloster Kremsmünsterzu überführen (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 10, fol. 9, Notizen Seiberls zum Gespräch mit Posse).PossesollteAdolf Hitleram 20. Mai 1941 vorschlagen, die Stuckaturen anzukaufen;Hitlerstimmte dem zu (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 7, fol. 17, Posse an Seiberl, 23.05.1941). Da im Palais Paar seit Jahrhunderten das Postamt untergebracht gewesen war, zeigte sich dasReichspostmuseum, Abteilung Wien(Wien XV., Mariahilferstraße 212), daran interessiert, die Stuckaturen in einen zukünftigen Neubau des Postmuseumszu übernehmen. WährendPossesletztem Wienaufenthalt im Januar 1942 sollte die Entscheidung fallen, demReichspostmuseumdie Stuckarbeiten zu überlassen, da das Palais Paar eines der "ältesten Posthäuser des Reiches" gewesen sei (s.BDA-Archiv, TopogrMat., K. 25, Wien I, Profan, Zl. 444/Dsch/1938, Seiberl an Posse, 09.03.1942). Am 30. März 1942 tratPosse, "wie wir es schon inWienbesprachen", auch schriftlich "von jedem Ankaufswunsch zurück", zumal "wir vorläufig keinerlei Verwendung dafür hätten" (s.BDA-Archiv, RestMat., K. 10, M. 10, fol. 22, Posse an Seiberl, 30.03.1942). In der Folge dieser Entscheidungen verblieben die Stuckaturen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges imInstitut für Denkmalpflege.
Via Marchesana 2
Luini2
Buchner3: Galeriealbum
im Hotel Excelsior4
abgeben.
- 1Der KunsthistorikerFernando A. Ghedini, Via Marchesana 2,Bologna, hattePosseim April 1941 angeschrieben, weil er ihm Kunstwerke von befreundeten Sammlern vermitteln wollte.Possehatte einem Treffen zugesagt (s.BArch, B 323/148, Nr. 516-517, Korrespondenz zwischen Ghedini und Posse).
- 2Gemeint ist wohl ein Werk des KünstlersBernardino Luini. Allerdings wurde kein Gemälde vonLuiniangekauft.
- 3Vermutlich ist hierErnst Buchnergemeint.
- 4Vermutlich ist dasHotel Excelsior, Piazza Ognissanti 3, inFlorenzgemeint, woPosseschon während seines Aufenthalts im April 1941 wohnte.
Baron LazzaroniRom/ Via dei / Lucchesi1
Raffael, 2 Tafeln
S. Agostino2
Paris, Rue
de la Tour
Bellini6 Madam. Kind7
- 1Es handelte sich wohl um die AdresseEdgardo Lazzaronisim Palazzo Lazzaroni, Via dei Lucchesi 26,Rom.
- 2Gemeint sind die beiden Tafelbilder "Die Taufe des Hl. Augustinus durch den Hl. Ambrosius" und "Der Hl. Augustinus disputiert mit dem Häretiker Fortunatus".
- 3Vielleicht ist der niederländische KunsthistorikerRaimond van Marlegemeint bzw. dessen zweibändiges Standardwerk "Iconographie de l'art profane au Moyen-Âge et à la Renaissance, et la décoration des demeures" (Martinus Nijhoff: Den Haag 1931/32). Der Eintrag könnte sich dann auf den vorangegangenen Eintrag zu derPrunktruheundFrancesco di Giorgio Martinibeziehen.
- 4Der Zusatz "Paris", den sich Possebei diesem Werk und einigen der folgenden Werke notierte, die er sich in der SammlungEdgardo Lazzaronisansah, könnte auf eine Provenienzangabe hindeuten. Eventuell stammten die Werke ursprünglich aus der Sammlung vonMichele Lazzaroni, dem BruderEdgardo Lazzaronis, inParis. Nach dessen Tod im Jahr 1934 wurden zumindest Teile der Sammlung anEdgardo Lazzaronivererbt (s. Provenienzeintrag zu einem Werk im J. Paul Getty Museum).
- 5Madonna mit zwei weiblichen Heiligen
- 6Vermutlich ist der MalerGiovanni Bellinigemeint.
- 7Madonna mit Kind
- 8Madonna mit Kind